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Spinalkanalstenose behandeln: Schmerzmittel, Übungen, OP


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Schmerzmittel, Übungen, OP
Wie sich eine Spinalkanalstenose behandeln lässt


Aktualisiert am 01.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Mann bei Physiotherapie.Vergrößern des Bildes
Bei einer Spinalkanalstenose sind Physiotherapie und Übungen für zu Hause ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. (Quelle: gradyreese/getty-images-bilder)

Eine Spinalkanalstenose kann sehr schmerzhaft sein. Wie die Behandlung aussieht, welche Rolle Schmerzmittel und Übungen spielen und wann eine OP nötig ist.

Eine Spinalkanalstenose lässt sich zwar nicht heilen, mit der richtigen Behandlung lassen sich die Beschwerden jedoch in der Regel lindern. Meist genügen dafür konservative Maßnahmen, wie etwa eine Kombination aus Schmerzmitteln und physiotherapeutischen Übungen. In manchen Fällen kann ein operativer Eingriff erforderlich sein.

Bei einer Spinalkanalstenose verengt sich allmählich der Wirbelkanal, wodurch Druck auf Rückenmark und/oder Nervenwurzeln entstehen kann. Die Erkrankung betrifft überwiegend die Lendenwirbelsäule (LWS), wo sich diese häufig in Form von Kreuzschmerzen sowie Gesäß- oder Beinschmerzen bemerkbar. Auch neurologische Beschwerden wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Bein sind möglich.

Seltener entwickelt sich eine Spinalkanalstenose in der Halswirbelsäule (HWS) und äußerst selten in der Brustwirbelsäule (BWS).

Welche Schmerzmittel bei Spinalkanalstenose helfen

Um die Schmerzen bei einer Spinalkanalstenose im LWS-Bereich zu lindern, eignen sich verschiedene Schmerzmittel. Je nach Ausmaß der Schmerzen empfiehlt der Arzt oder die Ärztin meist unterschiedliche Wirkstoffe.

Im Allgemeinen kommen bei einer Spinalkanalstenose zuerst frei verkäufliche Schmerzmittel zum Einsatz, die sich einnehmen lassen, wie etwa die Wirkstoffe Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen. Diese gehören zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und wirken sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend. Je nach Situation können außerdem kurzfristig Muskelrelaxanzien zum Einsatz kommen, also Wirkstoffe, welche die verkrampften Muskeln entspannen.

Halten die schmerzhaften Beschwerden trotz dieser Mittel weiter unvermindert an oder sind sie sehr stark, können zudem Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide in Betracht kommen. Deren Gebrauch gilt es jedoch gut abzuwägen, da opioidhaltige Mittel abhängig machen können.

Spritzentherapie bei Spinalkanalstenose

Genügt die Kombination aus Schmerzmitteln und Übungen nicht, um Beschwerden durch eine Spinalkanalstenose im LWS-Bereich zu lindern, kann eine kurzfristige Spitzentherapie infrage kommen. Bei dieser (meist mehrtägigen) Behandlung injiziert der Arzt oder die Ärztin ein lokales Betäubungsmittel (Lidocain) sowie teilweise zusätzlich auch Glukokortikoide ("Kortison") nahe der Wirbelsäule in den betroffenen Bereich.

Während Lidocain konkret schmerzlindernd wirkt, hat Kortison vor allem einen entzündungshemmenden und abschwellenden Effekt. Das kann indirekt dazu beitragen, dass sich die Schmerzen verringern, wenn die eingeengten Nerven dadurch wieder mehr Raum bekommen.

Studien zeigen allerdings, dass Kortisonspritzen zusätzlich zu Lidocain nur unwesentlich mehr Schmerzerleichterung bringen als Lidocain allein. Unerwünschte Reaktionen treten dafür häufiger auf. Aus diesem Grund sollte die Wirkstoff-Kombination bei einer Spinalkanalstenose eher zurückhaltend eingesetzt werden.

Spinalkanalstenose: Mit Übungen Schmerzen verringern

Bestehen Beschwerden durch eine Spinalkanalstenose im Lendenwirbelbereich, verschreibt der Arzt oder die Ärztin üblicherweise Physiotherapie. Während der Sitzungen erlernen Betroffene Übungen, die insbesondere jene Muskeln gezielt stärken sollen, die den Rücken aufrichten und die Wirbelsäule in den nötigen Bereichen stabilisieren. Dazu zählen neben Bauch- und Rückenmuskeln auch die Muskeln der Oberschenkel.

Eine wichtige Rolle spielen zudem sogenannte entlordosierende Übungen – also Übungen, die einer übermäßigen Lordose der Wirbelsäule entgegenwirken. Als Lordose bezeichnen Fachleute die natürliche und erst einmal harmlose Wölbung der Hals- und Lendenwirbelsäule in Richtung der Körpervorderseite. Bei einer Spinalkanalkanalstenose kann eine übermäßige Lordose (wie etwa ein Hohlkreuz) jedoch die Beschwerden verstärken, weil der Raum im Wirbelkanal dabei enger wird.

Entlordosierende Übungen tragen dazu bei, dass sich der Spinalkanal weitet und der Druck auf das Nervengewebe nachlässt. In der Regel sind das einfache Übungen, die Betroffene täglich zu Hause praktizieren können und sollen.

Eine der typischen Übungen für eine Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule besteht zum Beispiel darin, sich mit leicht gebeugten Knien mit dem Rücken an eine Wand zu lehnen und den Lendenwirbelbereich zur Wand zu kippen, sodass dieser dort möglichst anliegt. Welche Übungen sich im Einzelfall am besten eignen, erfahren Betroffene im Rahmen der Physiotherapie-Einheiten.

Unabhängig von physiotherapeutischen Übungen ist es zudem wichtig, dass Betroffene weiterhin (nach ihren Möglichkeiten) körperlich aktiv bleiben, damit sich der Zustand nicht verschlechtert. Hier bietet sich insbesondere Radfahren an, da durch die leicht vorgebeugt sitzende Haltung im Sattel normalerweise keine Schmerzen entstehen.

Spinalkanalstenose operativ behandeln

Bessern sich bei einer Spinalkanalstenose im LWS-Bereich Schmerzen und andere Beschwerden auch nach einigen Wochen (meist zwölf) nicht mithilfe der konservativen Behandlungsmaßnahmen oder verschlimmern sich die Symptome sogar, kann eine Operation infrage kommen.

Ärzte und Ärztinnen versuchen dann, den Wirbelkanal chirurgisch zu erweitern, um den eingeengten Nerven und/oder Nervenwurzeln mehr Platz zu schaffen. Das soll diese entlasten und dadurch die Schmerzen verringern. Dazu wird in der Regel ein bestimmter Teil des Wirbelkörpers, die sogenannte Lamina, entfernt. Zusätzlich ist es oft nötig, die betroffenen Wirbel zu versteifen, um mehr Stabilität in die Wirbelsäule zu bringen. Häufig hält der OP-Erfolg einige Jahre an.

Gut zu wissen
Bei einer Spinalkanalstenose im LWS-Bereich stellen konservative Maßnahmen die Behandlung der ersten Wahl dar. Auch bei einem verengten Wirbelkanal in der Halswirbelsäule, der nur mit leichten Beschwerden einhergeht, kann ebenfalls erst einmal eine konservative Behandlung versucht werden. Bei einer Wirbelkanalverengung der Brustwirbelsäule, die Beschwerden hervorruft, raten Ärzte und Ärztinnen jedoch direkt zu einer OP.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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