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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zahlen zeigen Diesen Einfluss haben Ungeimpfte auf die Pandemie
Täglich werden rund 66.000 Menschen in Deutschland gegen Corona geimpft – dennoch ist weiterhin etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung ungeimpft. Das wirkt sich auf das Infektionsgeschehen aus.
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Die Impfquote muss erhöht werden, nur dann kann es einen Weg aus der Pandemie geben: Diese These wird seit Beginn der Impfkampagne immer wieder von Wissenschaftlern und Experten gestützt. Trotzdem lassen sich Millionen Menschen weiterhin nicht gegen SARS-CoV-2 impfen. Welchen Einfluss hat das auf die Infektionszahlen? Das zeigt nun eine neue Studie aus Österreich.
Wie hoch ist die aktuelle Impfquote?
Mittlerweile sind mindestens 63 Millionen Menschen in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 48,3 Millionen von ihnen haben sogar bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Trotzdem sind immer noch Millionen Menschen in Deutschland nicht vor SARS-CoV-2 geschützt. Besonders groß ist der Anteil bei den Kindern zwischen 5 und 11 Jahren, für sie wurde die Impfung erst vor einigen Wochen zugelassen. Dennoch ist von den etwa 5,3 Millionen Kindern inzwischen fast ein Viertel mindestens einmal geimpft. Für die rund vier Millionen Kinder zwischen 0 und 4 Jahren hingegen gibt es aktuell noch keine Impfzulassung.
Bei den Erwachsenen liegt der Anteil der Ungeimpften allerdings auch noch bei rund 15 Prozent. Bei den Über-60-Jährigen, die ein besonders hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben, sind weiterhin mehr als 10 Prozent Ungeimpfte zu finden.
Was zeigt die neue Studie?
Weltweit wird um höhere Impfquoten gekämpft, um Infektionszahlen einzudämmen und ein baldiges Ende der Pandemie zu erreichen. Klar ist: Die Impfungen verhindern recht sicher schwere Covid-19-Verläufe und Langzeitfolgen.
Doch, da eine Ansteckung vor allem mit der Omikron-Variante bisher von den Impfungen nicht sicher verhindert werden kann, glauben viele – vor allem Impfskeptiker – nicht an Auswirkungen der Impfungen auf das Infektionsgeschehen insgesamt. Dazu gibt es mittlerweile mehrere Studien, über die das "Ärzteblatt" berichtet.
"Covid-Krise hauptsächlich von nicht Geimpften verursacht"
Eine neuere US-amerikanische Studie legt demnach nahe, dass die Ausbreitung von Covid-19 nicht mit dem Grad der Durchimpfung zusammenhängt, während eine deutsche Studie festhält, dass die "derzeitige Covid-19-Krise hauptsächlich von den nicht Geimpften verursacht wird".
Hinzu kommt nun eine neue österreichische Studie, in der die Inzidenzen und ihr Anstieg in einen direkten Bezug zu Impfquoten gesetzt werden. Dafür haben die Wissenschaftler 94 österreichische Bezirke untersucht. Der Fokus lag dabei auf zwei Phasen: eine Phase mit steigenden Infektionsraten und eine Phase, in der die Infektionsraten stabil blieben.
"Impfung bleibt Eckpfeiler bei Eindämmung von SARS-CoV-2"
Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass die Impfrate vor allem dann einen hohen Einfluss auf die Infektionszahlen hat, wenn diese nicht stagnieren, sondern steigen. Die Forscher betonten diesbezüglich: "Neben nicht-pharmakologischen Maßnahmen wie körperlicher Distanzierung und dem Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken bleibt die Impfung ein Eckpfeiler bei der Eindämmung der Verbreitung von SARS-CoV-2."
Die Covid-19-Infektionsraten könnten jedoch auch von Faktoren wie der Infektiosität der jeweiligen Variante (zum Beispiel Delta oder Omikron) und dem Zeitpunkt abhängen, an dem die Immunität nachlässt, sodass Auffrischungsimpfungen erforderlich werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Eigene Recherche
- aerzteblatt.de: "Impfquoten sind mit der COVID-19-Inzidenz in Österreich assoziiert"
- Impfdashboard der Bundesregierung (Stand: 18. März 2022)