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Corona-Impfquote: Wie viele Menschen sind bereits immunisiert?


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Täuschen die Zahlen?
So hoch ist die Impfquote aktuell wirklich


Aktualisiert am 10.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Impfzentrum im Sommer: Nicht alle Impfungen konnten registriert werden.Vergrößern des Bildes
Impfzentrum im Sommer: Nicht alle Impfungen konnten registriert werden. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)
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60 Prozent, 70 Prozent oder gar 80 Prozent: Wie viele der Deutschen sind wirklich schon gegen das Coronavirus geimpft? Die Zahlen könnten täuschen und stimmen doch hoffnungsvoll.

Fast eine Million Corona-Impfdosen wurden am 7. Dezember in Deutschland verabreicht. Trotzdem sind bisher nur rund 69 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht 57,5 Millionen Menschen. Doch was bedeuten diese Zahlen eigentlich? Ist die Impfquote eventuell schon viel höher als gedacht?

Wie hoch sind die offiziellen Zahlen?

Laut dem Impfdashboard der Bundesregierung (Stand: 9. Dezember 2021) sind bisher genau 60 Millionen Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. 57,5 Millionen davon sind bereits vollständig geimpft. Das entspricht einer Impfquote von rund 69 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Zusätzlich haben demnach bereits 15,6 Millionen (18,7 Prozent) eine Auffrischungsimpfung erhalten. Bis Weihnachten sollen mindestens 30 Millionen Menschen eine Booster-Impfung erhalten haben, wie der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn ankündigte.

Den Millionen Geimpften stehen allerdings auch viele Ungeimpfte gegenüber: Laut Impfdashboard sind insgesamt 23,1 Millionen Menschen, also fast 28 Prozent der Gesamtbevölkerung, noch nicht gegen Covid-19 geimpft.

In einigen Bundesländern liegt die Impfquote jedoch deutlich höher: In Bremen sind bereits 84,1 Prozent mindestens einmal geimpft, im Saarland 78,4 und in Hamburg 77,5 Prozent. Die Schlusslichter liegen vor allem im Osten und Süden Deutschlands: Sachsen hat die geringste Impfquote mit nur 61,3 Prozent, dicht gefolgt von Brandenburg und Thüringen mit je rund 66 Prozent und Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Bayern mit Quoten zwischen 68 und 70 Prozent.

Warum könnten die Zahlen täuschen?

Grundsätzlich betont die Bundesregierung, die Impfquoten auf dem Impfdashboard seien als "Mindestimpfquoten" zu verstehen. Eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem sei nicht erreichbar. "Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt, als auf dem Impfdashboard angegeben", heißt es dazu. Dabei berücksichtige das RKI die ausgegebenen Impfdosen an Betriebs- und Haus- sowie Fachärzte .

Demnach könnte die Gesamtimpfquote nicht mehr bei nur rund 69,2 Prozent der Gesamtbevölkerung liegen, sondern schon bei bis zu 74,2 Prozent.

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Andersherum könnten die täglichen Impfzahlen von fast einer Million Impfungen pro Tag auch zu positiv stimmen: Die meisten dieser Impfungen sind keine Erstimpfungen, sondern Booster-Impfungen. So wurden am 7. Dezember 973.000 Impfdosen verabreicht, davon führten allerdings nur 71.000 Impfungen zu einer vollständigen Impfung, 833.000 waren Auffrischungsimpfungen. Somit bleiben nur 69.000 Erstimpfungen.

Welche Rolle spielen ungeimpfte Kinder?

Um die Impfquote möglichst genau abzubilden, müssen zudem auch jene berücksichtigt werden, die (bisher noch) gar nicht geimpft werden können. Das betrifft vor allem Kinder unter zwölf Jahren. Aber auch Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 sollten gesondert betrachtet werden, da Impfstoffe für sie erst viel später zur Verfügung standen.

Aktuell ist es zudem so, dass für vier Millionen Kinder unter fünf Jahren noch kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht. Auch für die rund fünf Millionen Fünf- bis Zwölfjährigen gibt es zwar eine Zulassung, aber noch keine Impfstofflieferung.

Impfquote bei Erwachsenen bei mehr als 80 Prozent?

Werden also insgesamt nur die 69,4 Millionen Menschen über 18 Jahren betrachtet, die in Deutschland leben, sieht die Impfquote schon deutlich besser aus. Fast 80 Prozent der Menschen in dieser Bevölkerungsgruppe sind vollständig gegen Corona geimpft, 22,3 Prozent haben auch schon eine Booster-Impfung erhalten. Werden auch hier die bis zu fünf Prozent hinzugerechnet, die lückenhaft registriert wurden, wäre eine Impfquote unter den Erwachsenen von bis zu fast 85 Prozent möglich.

Noch besser sieht es aus, wenn nur die Gruppe der über 60-Jährigen betrachtet wird. Von ihnen sind bereits 86,4 Prozent vollständig geimpft und fast 36 Prozent haben eine Booster-Impfung bekommen. Zuzüglich der möglichen fünf Prozent Varianz könnten es hier schon mehr als 90 Prozent vollständig Geimpfte sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Impfdashboard der Bundesregierung
  • Robert Koch-Institut
  • bild.de: "Ist unsere Impfquote wirklich so schlecht?", 7. Dezember 2021.
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