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Corona: Wie lange hält der Schutz der Impfstoffe? | Studie gibt Aufschluss


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Studie gibt Aufschluss
Wie lange hält der Schutz der einzelnen Impfstoffe?


Aktualisiert am 13.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Corona-Impfung: Die Vakzine schützen unterschiedlich lang vor der Infektion.Vergrößern des Bildes
Corona-Impfung: Die Vakzine schützen unterschiedlich lang vor der Infektion. (Quelle: AlenaPaulus/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Nach den Impfungen nimmt der Schutz vor einer Corona-Infektion nach einigen Monaten ab. Wie schnell und stark hängt vom Impfstoff, aber auch vom Alter und Geschlecht ab. Das offenbart eine neue Studie.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die sogenannte Booster-Impfung derzeit unter anderem Menschen mit Immunschwäche, Menschen ab 70 Jahren, Bewohnern von Pflegeeinrichtungen sowie Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegepersonal.

In dieser Woche teilte das Gremium außerdem mit, es sei aus immunologischen und infektionsepidemiologischen Gründen sinnvoll, darüber hinaus mittelfristig auch allen anderen eine Auffrischimpfung anzubieten. Dabei solle "soweit wie möglich nach absteigendem Lebensalter vorgegangen werden".

Der dritte Piks soll also zunächst Älteren angeboten werden, da ihr Impfschutz kontinuierlich abnimmt. Schwedische Forscher haben nun untersucht, bei welchen Impfstoffen in welcher Zeit eine Abnahme zur verzeichnen ist.

Die Wissenschaftler an der Universität Umeå verglichen 840.000 Geimpfte mit der gleichen Anzahl Ungeimpfter. Dazu suchten sie zu jeder geimpften Person eine passende ungeimpfte, die in Geschlecht, Alter und Wohnort zu ihr passte. Erfasst wurden die Daten des schwedischen Impfregisters zwischen Mitte Januar bis Anfang Oktober 2021.

Wirksamkeit nimmt kontinuierlich ab

In dieser Zeit beobachteten sie die Entwicklung. Im Zeitraum gab es knapp 28.000 symptomatische Corona-Infektionen. Zwei Monate nach dem zweiten Piks lag der Impfschutz für die Geimpften bei etwa 90 Prozent. Sie zeigten keine symptomatische Infektion.

Dann nahm der Schutz kontinuierlich ab, nach vier bis sechs Monaten lag die Wirksamkeit nur noch bei 47 Prozent. Nach sieben Monaten lag der Schutz nur noch bei 23 Prozent. Damit gilt er für die Experten als nicht mehr relevant. Übersetzung: Es gab keinen messbaren Schutz mehr.

Die verschiedenen Impfstoffe weisen dabei eine unterschiedliche Wirksamkeit auf: Moderna erreichte nach einem halben Jahr immer noch 59 Prozent Schutz vor einer symptomatischen Infektion.

Biontech wies zu diesem Zeitpunkt noch eine 47-prozentige Wirksamkeit auf. Aber: Nach sieben Monaten war der Schutz gar nicht mehr nachweisbar.

Gefährdet sind Männer und Ältere

Bei Astrazenca sinkt die Wirksamkeit offenbar noch rapider. Schon vier Monate nach der zweiten Impfung war der Schutz vor einer Infektion mit Krankheitssymptomen nicht mehr messbar.

Und auch das fanden die Forscher heraus: Alle drei Impfstoffe schützen Männer und ältere Menschen weniger gut vor der Infektion mit der Delta-Variante. Sie sind also gefährdeter.

Aber: Die Wirksamkeit gegen schwere Krankheitsverläufe blieb in der jüngeren Gruppen erhalten. Allgemein sank der Schutz von 90 auf 40 Prozent. Besonders betroffen waren allerdings die Älteren. Nachdem die Forscher die über 80-Jährigen herausgerechnet hatten, ergab sich ein Schutz bei den Jüngeren von 80 Prozent.

Zeitraum bis zur dritten Impfung oft zu lang

Die deutlichen Unterschiede zeigen sich damit bei Männern, Älteren und Vorerkrankten. Die Wissenschaftler ziehen das Fazit: Die Booster-Impfung ist sinnvoll für Menschen, deren Risiko für einen schweren Verlauf erhöht ist. Und sie sollten priorisiert werden. Allerdings weisen die Daten daraufhin, dass auch ein Booster für jüngere Menschen nötig sein kann.

In Deutschland gilt bislang: Sechs Monate nach dem zweiten Piks sollten sich die Risikogruppen nachimpfen lassen. Angesichts der Daten aus Schweden müsste dieser Zeitraum allerdings wohl verkürzt werden, insbesondere für Ältere, die mit Astrazeneca geimpft wurden, urteilen Experten.

Die schwedische Studie ist bislang als Preprint erschienen. Sie ist also noch nicht von Fachkollegen begutachtet worden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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