Neue Antikörper-Studie So viele Corona-Infektionen bleiben unbekannt
Dass viele Corona-Infektionen unbemerkt bleiben, ist längst bekannt. Unklar war aber bislang, wie hoch diese Zahl ist. Eine neue Studie gibt nun darüber Aufschluss.
Ersten Ergebnissen einer Antikörperstudie der Unimedizin Magdeburg zufolge könnte auf jede gemeldete Coronavirus-Infektion eine nicht gemeldete kommen. Von 1.895 ungeimpften Studienteilnehmern hätten 110 Antikörper entwickelt, 57 davon hätten von ihrer Sars-CoV-2-Infektion gewusst, sagte Achim Kaasch, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, am Donnerstag. "Die andere Hälfte war zum Teil sehr überrascht, zum Teil haben sie es vermutet. Diese Fälle sind nicht in die offizielle Statistik eingegangen."
Antikörper bei Ungeimpften beweisen durchgemachte Infektion
Die Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen bilde also nur etwa die Hälfte des Infektionsgeschehens ab. Bei Ungeimpften sind Antikörper im Blut ein Zeichen für eine durchgemachte Corona-Infektion.
Laut Kaasch handelt es sich um bislang unveröffentlichte Daten, die einen Vorab-Einblick bieten sollen. Für die Studie werden laut der Unimedizin Blutspenderinnen und Blutspender aus Magdeburg und der Umgebung untersucht. Start sei im Januar 2021 gewesen. Die erste Phase, auf die sich die Zwischenergebnisse beziehen, lief bis Ende April. Rund 2.100 Menschen nahmen teil. Weitere Studienphasen sollen bis Oktober 2022 folgen. Die Unimedizin hofft auf insgesamt 4.000 bis 5.000 Teilnehmer.
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- Nachrichtenagentur dpa