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Scheidenpilz in der Schwangerschaft


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Folgen für das Baby
Scheidenpilz in der Schwangerschaft: Schon in der Frühschwangerschaft testen lassen


Aktualisiert am 02.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Schwangere im Gespräch mit einer Ärztin: Ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft sollte behandelt werden.Vergrößern des Bildes
Eine Schwangere im Gespräch mit einer Ärztin: Ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft sollte behandelt werden. (Quelle: DjelicS/getty-images-bilder)
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Scheidenpilz kommt in der Schwangerschaft häufig vor. Betroffene Frauen sollen sich behandeln lassen – unter anderem, weil sich das Baby bei der Geburt mit dem Pilz infizieren kann. Schon in der Frühschwangerschaft kann es daher sinnvoll sein, sich auf Scheidenpilz testen zu lassen.

Solange eine Pilzbesiedlung der Scheide keine Beschwerden bereitet, ist eine Behandlung bei gesunden und nicht schwangeren Frauen nicht unbedingt nötig. Bei Scheidenpilz in der Schwangerschaft ist das anders: Fachleute empfehlen Schwangeren eine Behandlung – unabhängig davon, ob der Vaginalpilz mit den typischen Symptomen wie Juckreiz, Ausfluss oder Brennen verbunden ist oder nicht. Dies hat verschiedene Gründe.

Erhöhtes Risiko für Scheidenpilz in der Schwangerschaft

Dass Pilze in geringen Mengen die Scheidenflora besiedeln, ist nicht ungewöhnlich: Bei vielen Frauen lassen sich auf der Scheidenschleimhaut Pilze nachweisen, ohne dass sie Probleme bereiten. Meist handelt es sich um Hefepilze der Gattung Candida albicans.

Wenn das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora jedoch gestört ist, können sich die Pilze übermäßig vermehren und zu Beschwerden führen. In der Regel spricht man erst dann von einem Vaginalpilz oder Scheidenpilz.

Schwangere haben ein erhöhtes Risiko, Scheidenpilz zu entwickeln. Das liegt an den hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft: Der Spiegel des Hormons Östrogen steigt. Dies kann die Zusammensetzung der Scheidenflora verändern und das Wachstum von Hefepilzen begünstigen, sodass das Risiko für Scheidenpilz wächst.

Im letzten Schwangerschaftsdrittel lassen sich bei etwa jeder dritten Schwangeren vermehrt Hefepilze in der Scheide nachweisen.

Scheidenpilz: In der Frühschwangerschaft testen lassen

Eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft verändert das Scheidenmilieu und erhöht unter Umständen das Risiko für Fehl- und Frühgeburten oder vorzeitige Wehen leicht. Nach der Geburt neigt eine entzündete Scheidenschleimhaut zudem eher zu Infektionen oder Verletzungen. Auch kann die Wundheilung schlechter sein.

Es kann daher sinnvoll sein, bereits in der Frühschwangerschaft testen zu lassen, ob sich Hefepilze in der Scheidenschleimhaut angesiedelt haben. Lassen sich tatsächlich Pilze nachweisen, sollte die Infektion schon in der Frühschwangerschaft behandelt werden.

Risiken für das Neugeborene: Mundsoor und Windeldermatitis

Schwangere mit Scheidenpilz übertragen die Pilze in acht von zehn Fällen bei der Geburt auf das Neugeborene. Dies kann beim Baby zu verschiedenen Erkrankungen führen.

Die Erreger können zum einen eine Windeldermatitis (Windelsoor) begünstigen. Dabei entzündet sich die Haut – insbesondere in dem durch die Windel abgedeckten Bereich. Zum anderen können die Pilze den Mund- und Rachenraum des Babys besiedeln (Mundsoor). Normalerweise sind beide Erkrankungen gut behandelbar.

Bei infizierten Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm können sich Hefepilze leichter ausbreiten. Der Grund: Das Immunsystem von Frühgeborenen ist noch nicht ausreichend entwickelt und kann Erreger schlechter abwehren. Wenn Hefepilze überhandnehmen, besteht das Risiko einer Sepsis ("Blutvergiftung"). Dann verbreitet sich die Hefepilzinfektion über das Blut.

Mit einer rechtzeitigen Behandlung lassen sich das Übertragungsrisiko und die damit verbundenen möglichen Komplikationen deutlich minimieren.

Daher wird empfohlen, eine nachgewiesene Pilzinfektion innerhalb der letzten sechs Schwangerschaftswochen zu behandeln, sofern dies nicht schon vorher geschehen ist.

Behandlung von Scheidenpilz in der Schwangerschaft

Zur Behandlung von Vaginalpilz in der Schwangerschaft eignen sich Antipilzmittel zur örtlichen Anwendung, etwa in Form von Cremes oder Scheidenzäpfchen. Insbesondere der Wirkstoff Clotrimazol (alternativ Miconazol) ist geeignet. Die Behandlung dauert in der Regel etwa sechs bis sieben Tage. Alternativ steht der Wirkstoff Nytastin zur Verfügung. Dieser scheint bei Schwangeren jedoch etwas schlechter zu wirken.

Nicht-schwangere Frauen mit Scheidenpilz können alternativ zur örtlichen Therapie Tabletten einnehmen. Diese Behandlung wird Schwangeren jedoch nicht empfohlen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Vaginale Infektionen. Online-Informationen der Charité Berlin: www.embryotox.de (Abrufdatum: 28.5.2021)
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