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Selbstbewusstsein stärken: Prävention gegen Depression


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Tipps für mehr Selbstvertrauen
Selbstbewusstsein schützt vor Depressionen


28.08.2020Lesedauer: 4 Min.
Selbstbewusstsein strahlt nach außen und wirkt nach innen. Es macht auch widerstandsfähig gegen psychische Erkrankungen wie Depressionen.Vergrößern des Bildes
Selbstbewusstsein strahlt nach außen und wirkt nach innen. Es macht auch widerstandsfähig gegen psychische Erkrankungen wie Depressionen. (Quelle: Prostock-Studio)
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Depressive Menschen leiden oft unter mangelndem Selbstwertgefühl. Oft ist unklar, ob es das Resultat oder die Ursache der Depression ist. Erfahren Sie hier, wie Sie mit Hilfe einfacher Übungen Ihr Selbstbewusstsein stärken können und und auf diese Weise psychisch widerstandfähiger werden.

Wie erkennt man geringes Selbstwertgefühl?

Mangelt es an Selbstbewusstsein, gewinnen Selbstzweifel und manchmal sogar Selbsthass die Oberhand in der Gedankenwelt. Typisch ist, dass die Betroffenen ständig an sich herumnörgeln. Bereits im Kindesalter entwickeln sich die negativen Denkmuster und es entstehen Minderwertigkeitskomplexe. Diese können verschiedene Ursachen haben und zum Beispiel die Folge von Erziehungsfehlern oder schlechten Erfahrungen sein. Aber auch die Veranlagung spielt eine wichtige Rolle.

Aber woran erkennt man geringes Selbstwertgefühl? Hierfür gibt es keine klar festgelegten Richtlinien. Auffällig ist jedoch, dass bestimmte Merkmale häufig auftreten. Betroffene fühlen sich oft wertlos, von anderen nicht geschätzt und sozial nicht dazugehörig.

Sie sind antriebslos, erschöpft oder empfinden eine innere Leere? Finden Sie mit unserem Selbsttest heraus, ob möglicherweise eine Depression dahintersteckt.

Menschen mit einem geringen Selbstbewusstsein werten die persönliche Meinung anderer und Kritik als Angriff auf ihre Person und vergleichen sich ständig mit anderen. Aber auch die Fokussierung auf die eigenen Schwächen statt auf Fähigkeiten und Stärken, das Ablehnen von Komplimenten und das Vermeiden von Konflikten ist eine typische Eigenschaft von unsicheren Menschen und macht ihnen das Leben schwer.

Narzissmus: Was hat das mit fehlendem Selbstvertrauen zu tun?

Was viele nicht wissen: Menschen mit fehlendem Selbstvertrauen haben oft einen starken Hang zum Narzissmus. Die Betroffenen versuchen auf diese Weise, ihr mangelndes Selbstwertgefühl zu überspielen. Der Narzissmus kann sich beispielsweise darin äußern, vorschnell Urteile zu fällen, um Aufmerksamkeit zu buhlen, ständig über sich selbst zu reden und anderen nicht zuzuhören. Die eigenen Fähigkeiten werden dabei oft überschätzt. Besonders bei narzisstischen Typen ist auf den ersten Blick kaum erkennbar, ob die Person ein geschwächtes oder gesundes Selbstbewusstsein hat.

Fehlendes Selbstbewusstsein: Symptom für eine Depression

Mangelndes Selbstwertgefühl zählt auch zu den Nebensymptomen einer Depression. Genau so wie verminderte Konzentrationsfähigkeit, der Verlust von Interesse und Freude oder Schlafstörungen.

Doch Selbstzweifel sind nicht nur häufig die Folge einer Depression, sie können auch eine ihrer Ursachen sein. Studien bestätigen diesen Zusammenhang. In einem schleichenden Prozess werden die Betroffenen immer unzufriedener mit sich und trauen sich nichts mehr zu. Anschließen fallen sie in ein tiefes seelisches Loch.

Studie gibt Aufschluss: Depression als Ursache oder Symptom?

In einer Metastudie an der Universität Basel wurde untersucht, wie Selbstvertrauen und Depression zusammenhängen. Das Fazit der Analyse, die Daten von über 90 Studien berücksichtigte, lautet: Ein vermindertes Selbstwertgefühl kann die Anfälligkeit für Depressionen steigern. Dagegen sind Depressionen eher selten für ein geschwächtes Selbstwertgefühl verantwortlich.

Aus diesem Grund raten die Experten der Universität Basel dazu, das Selbstwertgefühl langfristig zu fördern. Das könne beispielsweise im Rahmen von Psychotherapien geschehen. Es gebe aber auch Möglichkeiten sein Selbstbewusstsein zu Hause mit verschiedenen Maßnahmen zu fördern.

Selbstbewusstsein stärken: Einfache Tricks versprechen Erfolg

Wenn Menschen erkennen, dass sie ein geringes Selbstwertgefühl haben, können sie mit ein paar einfachen Maßnahmen selbstbewusster werden.

Fünf kleine Tipps und Übungen können dabei nützlich sein:

  • Körperhaltung stärken (Oberkörper gerade, Schultern nach hinten, Brust raus)
  • die Komfortzone verlassen
  • öfter mal lächeln
  • auch mal „Nein“ sagen
  • täglich alle Erfolge notieren

Auch wenn die genannten Schritte klein sind, können sie dennoch schnell zu einem stärkeren Selbstbewusstsein im Leben führen. Eine wichtige Voraussetzung ist allerdings, sich selbst kennenzulernen und wieder darauf vertrauen zu können, dass man Ziele erreichen kann und nicht wertlos ist. Experten raten deshalb dazu, sich kleine Projekte (es muss wirklich nichts Großes sein) zu suchen, diese sorgfältig durchzuführen und zum Abschluss zu bringen.

Dabei ist es wichtig, auch dann weiterzumachen, wenn Schwierigkeiten auftreten. Hierfür bietet sich beispielsweise ein Ehrenamt an. Auch das Setzen großer Ziele, die man im Laufe seines Lebens erreichen möchte, kann eine Möglichkeit sein, sich selbst wieder mehr zuzutrauen und an den Aufgaben zu wachsen.

Selbstbewusstsein heißt sich selbst lieben lernen

Die eigene Akzeptanz und Selbstliebe sind besonders wichtig, um das Selbstbewusstsein zu stärken. Auch hierfür gibt es wirksame Übungen. Die einfachste und wohl bekannteste ist, sich die positiven Dinge, die man erreicht hat, vor Augen zu führen. Dafür reicht es schon aus, sich zu notieren, welche Erfolge man in der Vergangenheit hatte und über welche Stärken und Talente man verfügt. Fehler, Schwächen und Ängste spielen in diesem Moment keine Rolle. Unsichere Menschen verdrängen oft die guten Eigenschaften zu sehr, so dass die negativen in den Vordergrund drängen.

Daher lautet die wichtigste Regel, um das Selbstbewusstsein zu stärken: Nehmen Sie Abstand von negativen Gedanken! Doch was so hier so einfach klingt, ist meist sehr schwer. Wird die Übung jedoch richtig und gewissenhaft ausgeführt, hilft sie, die positiven Gedanken stärker in den Fokus zu rücken.

Selbstbewusster werden durch Meditation

Eine positive Selbstwahrnehmung kann auch durch Achtsamkeitsübungen wie beispielsweise Meditation oder autogenes Training trainiert werden. Die Praktiken schulen die Fähigkeit, im Moment zu sein und diesen zu nutzen. Auf das Selbstvertrauen wirkt sich das positiv aus.

Eine Studie von 2015 der Universität von Castellón de la Plana in Spanien zeigt, dass Achtsamkeit die Selbstwahrnehmung schärft und glücklicher macht. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Meditation dabei hilfreich sein kann. Sie sei wiederum wichtig für eine bessere Selbsteinschätzung und das Selbstbewusstsein werde gestärkt.

Prävention gegen Depression

Wie auch die oben erwähnte Metastudie der Universität Basel festgestellt hat, gibt es einen Zusammenhang zwischen Selbstbewusstsein und der Entstehung einer Depression. Die Empfehlung ist daher klar, dass das Selbstvertrauen gestärkt werden sollte. So kann man vorbeugend eine Ursache für psychische Erkrankungen bekämpfen.

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