Trotz Corona Grippeimpfung: Darum ist sie für Risikogruppen sinnvoll
Die Ständige Impfkommission (Stiko) lehnt eine Grippeimpfung in Corona-Zeiten für die ganze Bevölkerung ab. Stattdessen empfiehlt sie Menschen aus bestimmten Risikogruppen die Impfung.
Trotz der Corona-Pandemie spricht sich die Ständige Impfkommission (Stiko) weiterhin für Grippeimpfungen vor allem für Risikogruppen in Deutschland aus. Der Fokus in der Grippesaison 2020/21 solle "klar auf Risikogruppen für schwere Krankheitsverläufe liegen". Dies schreibt das Expertengremium am Robert Koch-Institut (RKI) in einer aktuellen Stellungnahme. Als Beispiele werden Senioren und chronisch Kranke genannt. Die Stiko stellt sich damit gegen Vorschläge, die Impfempfehlung auf die gesamte Bevölkerung auszuweiten.
Impfquoten in Risikogruppen "erheblich" steigern
Zum Schutz der Menschen und zur Entlastung der Gesundheitssysteme sei der größte Effekt zu erreichen, wenn die Impfquoten vor allem in den Risikogruppen "erheblich gesteigert" würden, betont die Kommission. Möglichst geimpft werden sollten laut dem Papier auch Ärzte, Pflegekräfte, Schwangere und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen.
"Durch eine Ausweitung der Impfempfehlung auf die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland könnte es zu einer Unterversorgung der Risikogruppen kommen", lautet eines der Argumente. Demnach wird für die nächste Grippesaison mit etwa 25 Millionen Dosen Impfstoff gerechnet – deutlich mehr als in den vergangenen Jahren.
Weiter hieß es, gleichzeitige Infektionen mit Corona und Grippe seien zwar beschrieben. Diese deuteten bislang aber nicht auf schwerere Verläufe für Covid-19 in Nicht-Risikogruppen hin. Schutzeffekte für die Gemeinschaft durch Impfung dieser Gruppen würden "aufgrund von kontaktreduzierenden Maßnahmen im Rahmen der Covid-19-Bekämpfung von begrenzter Wirkung" sein, hieß es weiter. So sei nach den Kontaktbeschränkungen im März die Zahl der Grippefälle sehr deutlich und abrupt gesunken.
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- Nachrichtenagentur dpa