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Norovirus: Schon Händeschütteln reicht für eine Ansteckung


Brechdurchfall
Norovirus: Händeschütteln reicht für eine Ansteckung

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 04.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Noroviren: Die Übertragung der Viren erfolgt über eine Schmierinfektion.Vergrößern des Bildes
Noroviren: Die Übertragung der Viren erfolgt über eine Schmierinfektion. (Quelle: Natali_Mis/getty-images-bilder)
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Noroviren sind Auslöser von Magen-Darm-Erkrankungen und hoch ansteckend. Häufig kommt es zu großen Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen. So können Sie sich vor einer Ansteckung mit dem Virus schützen.

Noroviren führen zu starken Brechdurchfällen bei den Betroffenen und werden von diesen in großen Mengen über Erbrochenes und den Stuhl ausgeschieden. Die Übertragung der Viren erfolgt über eine Schmierinfektion. Fehlen wichtige Hygienemaßnahmen, werden die Viren über Hände und verunreinigte Flächen weitergegeben. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind Norovirus-Infektionen die häufigste Ursache von gemeldeten Magen-Darm-Erkrankungen des Menschen in Deutschland.

Noroviren Ursache: Wie steckt man sich mit dem Norovirus an?

Händeschütteln sowie das Anfassen von Oberflächen wie Türklinken, Toilettenspülung und Wasserhähnen sind typische Übertragungswege. Über die Hände gelangen die Erreger leicht in den Mund. Ebenfalls hoch ansteckend sind die Tröpfchen, die beim Erbrechen in die Luft gelangen und von gesunden Personen eingeatmet werden können.

Rohe Lebensmittel wie Salate, ungewaschenes Obst, Meeresfrüchte sowie verunreinigtes Wasser können ebenfalls von Noroviren befallen sein.

Für eine Infektion reichen zehn bis 100 Viruspartikel aus. Zum Vergleich: Bei Infizierten befinden sich in einem Milliliter Stuhl etwa 100 Millionen Viruspartikel.

Norovirus-Symptome: Woran erkennt man das Norovirus?

Ein typisches Merkmal für eine Infektion mit Noroviren ist das plötzliche Einsetzen von:

  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Diese drei Norovirus-Symptome sind in der Regel von Bauchkrämpfen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und leichtem Fieber begleitet. Möglich ist, dass nur Erbrechen oder Durchfall auftritt. Da der Körper rasch Flüssigkeit und Salze verliert, kommen Schwindel und Schwäche hinzu. Der starke Flüssigkeitsverlust ist vor allem für Kinder, Schwangere, ältere Menschen und Personen mit einem schwachen Immunsystem riskant. Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen über 70 Jahre sind besonders häufig betroffen.

Wie lange sind Noroviren ansteckend?

Die Inkubationszeit von Noroviren beträgt sechs Stunden bis zwei Tage. Die Gefahr einer Ansteckung besteht ab dem Auftreten der Norovirus-Symptome. Vor allem in den ersten zwei Tagen werden große Mengen der Viren ausgeschieden. Nach etwa ein bis zwei Tagen lassen die Symptome nach. Ansteckend sind die Betroffenen immer noch: bis zu zwei Wochen nach der Erkrankung – und manchmal auch länger.

Norovirus behandeln: Das hilft gegen den Brechdurchfall

Noroviren können nicht behandelt werden. Es können lediglich die Symptome der Magen-Darm-Erkrankung gelindert werden. Die wichtigste Maßnahme ist, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Hierfür eignen sich spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke.

Durchfallmittel sollten Betroffene besser nicht einnehmen. Sie lindern zwar den Durchfall, doch so verbleiben die krankmachenden Erreger länger im Körper. Leicht verdauliches Essen mit ausreichend Salz entlastet den Magen-Darm-Trakt und führt dem Körper wichtige Elektrolyte zu.

Norovirus: Wann zum Arzt?

Zum Arzt sollten Betroffene mit einer Norovirus-Infektion gehen, wenn sich die Beschwerden nach zwei Tagen nicht bessern oder wenn hohes Fieber hinzukommt. Kinder, Schwangere, ältere Menschen sowie Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollten immer einen Arzt aufsuchen.

Norovirus vorbeugen: So schützen Sie sich und andere

  • Regelmäßiges Händewaschen ist wichtig, um einer Norovirus-Infektion vorzubeugen. Reinigen Sie Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife nach jedem Toilettengang, vor und nach der Zubereitung von Speisen und wenn Sie nach Hause kommen.
  • Meiden Sie den Kontakt mit erkrankten Personen.
  • Sind Sie erkrankt, meiden Sie möglichst den Kontakt mit anderen Menschen.
  • Waschen und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände und benutzen Sie, sofern möglich, eine eigene Toilette.
  • Desinfizieren Sie Flächen wie Türgriffe, Waschbecken, Toilettenspülung und so weiter.
  • Reinigen Sie Ihre Toilette gründlich.
  • Bereiten Sie, wenn Sie infiziert sind, keine Speisen und Getränke für andere zu.
  • Tauschen Sie Bettwäsche, Handtücher und Kleidung nach Abklingen der Symptome aus und waschen Sie diese bei mindestens 60 Grad Celsius.
  • Gehen Sie nicht in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser oder Altenheime, wenn Sie erkrankt sind.
  • Eltern von betroffenen Kindern müssen Schule und Kindergarten informieren.
  • Wer im Gesundheitsbereich arbeitet oder mit Lebensmitteln zu tun hat, muss ebenfalls seinem Arbeitgeber Bescheid geben.
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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