Bandwurm im Kopf "Sie haben noch 30 Minuten zu leben"
Ein Bandwurm im Gehirn hat einem 26-jährigen Kalifornier beinahe das Leben gekostet. Der Parasit hatte die Flüssigkeitszufuhr im Gehirn blockiert. Mit einer Notoperation retteten Ärzte dem Studenten das Leben.
Als Luis Ortiz in der Notaufnahme des Krankenhauses erschien, klagte er über rätselhafte, höllische Kopfschmerzen sowie Übelkeit. Per Gehirnscan entdeckte der Neurochirurg die Larve eines Bandwurms, die sich in dem Gehirn eingenistet hatte.
Wurm blockierte Flüssigkeitszufuhr im Gehirn
Er habe noch 30 Minuten zu leben, wenn er sich nicht sofort einer Gehirnoperation unterziehe, teilte der Arzt Soren Singel dem Studenten mit. Das berichtet BBC Online. Doch der 26-Jährige hatte Glück: Der Eingriff gelang und der Chirurg schaffte es, die noch zappelnde Larve aus dem Gehirn zu ziehen.
Die Wurmlarve habe sich eingekapselt und "wie ein Flaschenkorken" die Flüssigkeitszufuhr zu Gehirnkammern verhindert, sagte der Neurochirurg später der Zeitung "Napa Valley Register". Wie er in das Gehirn des jungen Mannes eindringen konnte, bliebt zunächst ungeklärt.
Hirnfunktionen noch nicht vollständig wiederhergestellt
"Ich war schockiert. Ich hätte niemals gedacht, dass mir so etwas passiert", sagte Ortiz gegenüber CBS in einem Interview. "Ich hatte keine Ahnung, dass da ein Parasit in meinem Kopf war, der versuchte, mein Leben zu ruinieren."
Nach dem Eingriff sind die Hirnfunktionen des 26-Jährigen noch nicht vollständig wiederhergestellt. Derzeit könne er noch nicht wieder arbeiten oder Auto fahren, sagte Ortiz. Dank einer Therapie funktioniere aber langsam alles wieder besser.
Nach Angaben der Klinik habe es sich bei Ortiz' Fall möglicherweise um eine Larve gehandelt, die sich bis ins Gehirn vorgearbeitet habe. In anderen Berichten war die Rede davon, es habe sich um ein ausgewachsenes Exemplar gehandelt.
Bandwürmer bleiben meist im Darmtrakt
Wenn Bandwürmer den Menschen infizieren, landen und bleiben sie oft im Darmtrakt und werden medikamentös behandelt. Pro Jahr stecken sich in den USA etwa 1000 Menschen vor allem über das Essen an. In manchen Fällen wandern die Würmer durch den Körper, etwa in Leber oder Niere - aber nach Angaben von Medizinern äußerst selten bis ins Gehirn.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.