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Was Steine in Blase und Niere machen


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Auslöser für Steine
Auch die Prostata kann Harnsteine verursachen

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 05.04.2017Lesedauer: 3 Min.
Sowohl in der Niere als auch in der Blase können sich Steine bilden.Vergrößern des Bildes
Sowohl in der Niere als auch in der Blase können sich Steine bilden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Harnsperre, starke Schmerzen und im schlimmsten Fall Blutvergiftung: Bilden sich Steine im Harntrakt, kann das unangenehm werden. "Insgesamt sind Männer häufiger betroffen als Frauen", weiß Dr. Wolfgang Bühmann, Urologe und Pressesprecher des Berufsverbandes der Deutschen Urologen und verrät, was die Erkrankungen auslösen kann.

Schätzungen zufolge leiden etwa fünf Prozent der Deutschen einmal in ihrem Leben unter Nierensteinen. In 80 Prozent der Fälle finden die Steine von selbst den Weg nach draußen. Die anderen 20 Prozent bereiten dem Betroffenen Ärger – und bilden sich nach einiger Zeit häufig erneut.

Blasensteine durch eine vergrößerte Prostata

Abhängig vom Entstehungsort unterscheiden Mediziner verschiedene Steinarten: "Während Blasensteine ihren Ursprung im unteren Harntrakt, nämlich der Blase, haben, entstehen Nieren- und Harnleitersteine im oberen Bereich", erklärt Bühmann. Warum manche Menschen anfälliger sind als andere, ist bisher nicht abschließend geklärt. Bekannt sind jedoch die Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen können.

So bilden sich Blasensteine, sobald die Entleerung der Harnblase gestört ist, dies kann zum Beispiel bei einer vergrößerten Prostata der Fall. "Ist die Harnröhre durch eine größere Prostata verengt, bleibt immer etwas Restharn in der Blase zurück. Dadurch können sich kleine Kristalle bilden, die irgendwann zu einem Stein heranwachsen", beschreibt der Urologe den Vorgang.

Blasensteine können walnussgroß werden – und bleiben unentdeckt

Blasensteine können durchaus die Größe einer Walnuss erreichen. Trotzdem werden sie von den Betroffenen oft nicht bemerkt. Meist fallen die "stillen Begleiter" im Zuge einer Ultraschalluntersuchung zufällig auf. Mögliche Symptome können etwa Infekte oder geringe Blutbeimengungen im Urin sein, doch das kommt eher selten vor.

Unangenehm wird es, wenn der Stein vor den Blasenausgang rutscht und diesen blockiert. Mediziner sprechen dann von Harnsperre. "Blasensteine können durch einen Eingriff zerkleinert und abgesaugt werden, meist jedoch macht die Beseitigung der Ursache, also eine Ausschälung der Prostata durch die Harnröhre, Sinn", weiß Bühmann.

Fleisch und Milch fördern Steine

Wesentlich kritischer können Nieren- und Harnleitersteine werden, die oft durch eine bestimte Ernährungsweise hervorgerufen werden. Entsprechend unterscheiden sich die Steine: Ein Zuviel an Fleisch und Milchprodukten beispielsweise kann zu Kalziumsteinen in der Niere führen. Oxalhaltige Lebensmittel wie Spinat, Schokolade, Tomaten, Kakao oder Spargel erhöhen das Risiko für Oxalsteine in dem Organ. "So machen Harnsäuresteine Patienten häufiger in der Spargelzeit zu schaffen", sagt Bühmann. "Vor allem aber denen, die dem Genuss von Wurst und Innereien frönen."

Einseitiger Schmerz: Es können Nierensteine sein

Während kleine Steine meist problemlos abgehen, machen sich größere unangenehm bemerkbar. Schmerzen in Flanken, Bauch und Rücken gehen oft mit Übelkeit, Erbrechen und manchmal auch Fieber einher. "Typisch für Nierensteine ist, dass der Schmerz meist einseitig auftritt", erklärt der Urologe.

Ohne Schmerz kann es kritisch werden

So unangenehm der Schmerz auch ist: Gefährlich ist es, wenn dieses Warnsignal ausbleibt. "Verstopft beispielsweise ein Nierenstein das Filterorgan und der Patient bekommt das nicht mit, kann es unbemerkt zu einer starken Entzündung kommen", erklärt der Experte.

Werde diese nicht behandelt, könne eine Blutvergiftung, eine sogenannte Urosepsis, entstehen, die im schlimmsten Fall zu einem Multiorganversagen und zum Tod führen kann. "Das ist Gott sei Dank aber nur sehr selten der Fall", sagt Bühmann. "Wer aber plötzlich und ohne ersichtlichen Grund sehr hohes Fieber bekommt, sollte auch an seine Nieren denken", so sein Tipp.

Auf Nahrungsmittel nicht grundlos verzichten

Aus Sorge vor den Steinen den Ernährungsplan komplett umstellen? Davon rät der Experte ab. "Niemand hält es auf Dauer durch, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten – besonders, wenn sie ihm schmecken", weiß er aus Erfahrung.

Anders ist es, wenn man bereits betroffen war. Dann lohnt es sich, die Aufnahme der Nahrungsmittel, die zu dem Stein geführt haben, angemessen zu reduzieren.

Die beste Vorbeugemaßnahme ist Trinken

Zwei Dinge kann allerdings jeder tun: "Trinken Sie ausreichend, um Ihren Harntrakt gründlich zu spülen. Dadurch wird die Steinbildung am besten verhindert, kleine Steine gehen dann meist problemlos ab und können sich nicht mehr vergrößern", rät Bühmann. Er rät herzgesunden Erwachsene zwei bis zweieinhalb Liter pro Tag zu trinken.

Auch Sport kann helfen. Denn durch die aktive Bewegung, beispielsweise leichte Sprünge, wird der Abtransport der Steine ebenfalls unterstützt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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