Psychotherapeutische Heilmethode Panikstörung: Kognitive Verhaltenstherapie verspricht Erfolg
Bei Menschen, die unter einer Panikstörung leiden, kann eine vermehrte Aktivität in bestimmten Hirnbereichen festgestellt werden. Diese soll für die Panikattacken verantwortlich sein. Durch eine kognitive Verhaltenstherapie soll Abhilfe schaffen.
Die Ursachen einer Panikstörung
Bei einer Panikstörung sind in der Regel zwei Hirnbereiche betroffen. Beim ersten Hirnbereich handelt es sich um den linken Gyrus frontalis inferior im Frontallappen. Dieser Bereich ist für Funktionen wie Aufmerksamkeit, Vernunft und Verstand verantwortlich. Der zweite betroffene Hirnbereich ist das sogenannte Furcht-Netzwerk, wo emotionale Ereignisse verarbeitet und bewertet werden. Der genaue Auslöser für eine Panikstörung wird von Medizinern diskutiert.
Eine Theorie geht von einem übersensiblen Furcht-Netzwerk aus, welches auf eigentlich normale Reize zu stark reagiert. Der zweite Ansatz vermutet ein kognitives Problem, bei dem die Wahrnehmung durch negative Gedanken gestört ist und Bewertungen unsachgemäß ausfallen. So können alltägliche Situationen, die rational betrachtet keinen Grund zur Angst oder Stress geben, dennoch Panikattacken auslösen.
Eine kognitive Verhaltenstherapie kann helfen
Eine Studie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Marburg, die im Fachjournal "Biological Psychatry" veröffentlicht wurde, stützt die These, dass Panikattacken auf ein kognitives Problem zurückzuführen seien. Hier könne eine kognitive Verhaltenstherapie gute Heilungschancen bieten. Die seit den 1960er Jahren angewandte Therapieform zielt darauf ab, vorhandene Wahrnehmungssmuster zu erkennen und gegebenenfalls zu korrigieren.
Ziel der psychotherapeutischen Behandlung ist es, dass der Patient den Zusammenhang zwischen seinen Angstgedanken und -gefühlen kennenlernt und versteht, wie er mit Methoden der Gedankenkontrolle die Angst eindämmen und beherrschen und so eine Panikattacke unterbinden kann. Weitere Bausteine der Therapie sind Konfrontationstraining, das Erlernen von Entspannungsverfahren und Problemlösefähigkeiten.
Medizinische Studien belegen, dass nach einer entsprechenden Behandlung durch einen Psychologen die Aktivität im linken Gyrus frontalis inferior zurück geht. Forscher und Mediziner gehen nun davon aus, dass die Ergebnisse der Studie helfen, das Therapieverfahren weiter zu optimieren, um Panikstörung-Patienten noch besser behandeln zu können.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.