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Rheuma: geschlechtsspezifische Unterschiede


Männer und Frauen
Rheuma: geschlechtsspezifische Unterschiede

sk (CF)

Aktualisiert am 04.01.2013Lesedauer: 2 Min.

Bislang hat die Medizin den geschlechtsspezifischen Unterschieden von rheumatoider Arthritis eher wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Dennoch zeigt sich schon jetzt: Nicht nur der Ausbruch der Erkrankung verläuft bei Frauen anders als bei Männern.

Rheuma bei Männern und Frauen

Bereits ein Blick auf die Zahlen der an Rheuma erkrankten Patienten führt einem vor Augen, dass rheumatoide Arthritis bei Männern ein anderes Ausmaß annimmt als bei Frauen. Ein offensichtlich geschlechtsspezifischer Unterschied offenbart sich beispielsweise in dem Alter, in dem die Gelenkerkrankung bei Männern und Frauen in Erscheinung tritt: Laut einer Gesundheitssendung des Deutschlandfunks erkrankt der Großteil der Frauen im Alter zwischen 54 und 64 Jahren. Bei Männern setzt sie hingegen im Durchschnitt erst ein Jahrzehnt später ein. Auch das zahlenmäßige Verhältnis der Erkrankten ist auffällig: Auf einen Mann mit rheumatoider Arthritis kommen drei Frauen.

Krankheitsverlauf und Schmerzintensität

Abgesehen davon scheint der Krankheitsverlauf auch in der Intensität einen geschlechtsspezifischen Weg einzuschlagen: Bei Frauen ist die Funktion der Gelenke offenbar stärker beeinträchtigt, was sich auch im Schmerzempfinden äußert. Während der Anteil an männlichen Patienten mit massiven Gelenkschmerzen je nach Altersgruppe zwischen 9 und 21 Prozent liegt, beträgt der Wert bei weiblichen Patienten 15 bis 25 Prozent.

Dies kann allerdings auch im Zusammenhang mit dem unterschiedlichen Schmerzempfinden zusammenhängen: "Männer neigen auf jeden Fall dazu, zu dissimulieren. Die spielen Schmerzen eher runter, wollen funktionieren, klarkommen. Frauen tolerieren Schmerzen zum Teil besser, geben aber auf der anderen Seite einen höheren Pegel an", erklärt Professor Jürgen Braun, Direktor des Rheumazentrums Ruhrgebiet, gegenüber dem Deutschlandfunk. (Kältetherapie bei Rheuma verspricht Besserung)

Geschlechtsspezifische Unterschiede: Ursachen noch unklar

Genaue Antworten auf die Frage nach dem Grund für die geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es bisher nicht. Dennoch stellen Forscher bereits Überlegungen an, warum Männer und Frauen auf so unterschiedliche Art und Weise von rheumatoider Arthritis betroffen sind: Dies könnte einerseits biologische Gründe haben, da Hormone die Gelenkerkrankung beeinflussen. Andererseits können gesellschaftliche und psychologische Faktoren eine Rolle spielen. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga meint laut dem "Deutschen Ärzteblatt", dass sich dies einerseits darin äußere, dass Frauen nach den ersten Anzeichen einer rheumatoide Arthritis längere Zeit warten würden, bevor Sie einen Arzt aufsuchen. Andererseits erhielten Frauen seltener eine Biologika-Therapie. (Hilfsmittel für Rheumakranke erleichtern den Alltag)

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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