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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Krankheiten & Symptome Wie Koffein gegen Hautkrebs helfen soll
Kaffee hatte lange Zeit den Ruf, schlecht für die Gesundheit zu sein. Heute weiß man, dass das Heißgetränk in Maßen genossen, zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen hat. Dass der Konsum von Kaffee sogar Hautkrebs vorbeugen kann, legt nun eine US-Studie nahe. Die Forscher vermuten, dass der Grund hierfür im Koffein liegt. Erfahren Sie in unserer Fotoshow, welche vorbeugenden Maßnahmen dem Kaffee noch nachgesagt werden.
"Weißer Hautkrebs": Erhöhte Gefahr für bestimmte Risikogruppen
In Deutschland erkranken viele Menschen an weißem Hautkrebs. Der weiße Hautkrebs ist als Sammelbegriff für verschiedene Arten von Hauttumoren zu verstehen. Er entsteht vor allem aufgrund zu hoher UV-Belastung der Haut. Risikogruppen sind Menschen mit einem hellen Hauttyp, die eine stärkere Neigung zum Sonnenbrand aufweisen als Menschen mit dunkleren Hauttypen.
Außerdem kann eine hohe Zahl an Sommersprossen oder zahlreiche, verschieden ausgeprägte große Muttermale das Risiko für den Krebs erhöhen. Weißer Hautkrebs äußert sich meist in Tumoren im Gesicht, am Nacken oder den Händen.
Wie kann man vorbeugen?
Um vorzubeugen ist es wichtig, sich keiner extremen UV-Strahlung durch Sonne und Solarien auszusetzen. Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg in diesem Zusammenhang erklärt, ist es wichtig, Sonnenbrände durch ausreichenden UV-Schutz zu vermeiden und die Haut in sonnenreichen Monaten langsam an die Sonnenbestrahlung zu gewöhnen.
Kinder besonders gefährdet
Vor allem kleine Kinder müssen besonders gut vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden, da die natürlichen Schutzmechanismen der Haut erst im Lauf der ersten Lebensjahre ausgebildet werden. Babys sollten daher nach Möglichkeit gar nicht erst der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Die Menge an UV-Strahlung, der man allein in der Kindheit ausgesetzt ist, ist ein bestimmender Faktor für die Entstehung von Hautkrebs im Erwachsenenalter.
trax.de: Sonnenschutz - mehr als nur eincremen
Studie: Koffein könnte schützende Wirkung haben
Im Rahmen einer Studie an der Harvard Medical School in Boston kam der Studienleiter Fengju Song zu dem Ergebnis, dass Kaffee-Konsum das Erkrankungsrisiko an Hautkrebs verringern könnte. Das im Kaffee enthaltene Koffein darf hierbei zwar nicht als Ersatz für Sonnencreme oder ein Wundermittel im Kampf gegen den Krebs verstanden werden. Dennoch hat der Wirkstoff, wenn auch in begrenztem Maße, eine vorbeugende Wirkung. (Hautkrebs-Screening: Was die Vorsorge leisten soll)
Drei Tassen Kaffee beugen Hautkrebs vor
Für ihre Studie sammelte die Forschergruppe um Studienleiter Song über einen Zeitraum von 20 Jahren Daten von 113.000 erwachsenen Menschen: 73.000 Frauen und 40.000 Männer. Im Laufe der Studie erkrankten 25.000 Personen an weißem Hautkrebs. Bei näherer Untersuchung der Krankheitsfälle stellte sich heraus, dass die Vergleichsgruppe der Frauen ein um 20 Prozent vermindertes Risiko zur Bildung eines Basalzellenkarzinoms, also eines Tumors auf der Haut, vorwiesen, wenn sie täglich mehr als drei Tassen Kaffee tranken. Bei Männern sank das Risiko bei der gleichen Kaffeemenge um 13 Prozent.
Studienleiter Fengju Song betonte aber, dass es sich hier um erste Schlussfolgerungen handele, die genauen Zusammenhänge aber noch erforscht werden müssten. Ein Zusammenhang des Koffeinkonsums mit dem verminderten Hautkrebsrisiko sei aber durchaus möglich. (Wie kann man Krebs vorbeugen?)
Kaffee zeigt bessere Schutzwirkung als Tee
Die amerikanische Studie ist nur eine von vielen, in denen der Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Krebsrisiko untersucht wurde. Die "Frankfurter Rundschau" berichtete, dass es allein in China etwa 59 Studien zu diesem Thema gibt. Eine davon besagt, dass Kaffeetrinker - je nach Menge - ein um 11 bis 18 Prozent gemindertes Krebsrisiko hätten als jene, die gar keinen Kaffee trinken. Tee beispielsweise soll diese Wirkung hingegen nicht aufweisen, obwohl das Heißgetränk ebenfalls Koffein enthält.
Schützen Sie Ihre Haut vor UV-Strahlung
Um das Krebsrisiko zu mindern, sollten Sie sich allerdings primär an den Ratschlägen des Deutschen Krebsinstituts orientieren: Schützen Sie Ihre Haut mithilfe von Sonnencremes und Kleidung vor intensiver UV-Strahlung und vermeiden Sie direkte UV-Bestrahlung in Solarien oder praller Sonne. (Richtig eincremen: Regeln für den Sonnenschutz)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.