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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wissenschaftlich nachgewiesen Ekel löst Herpes aus
Ein, zwei Tage nach dem Ekel sind sie da: fiese Herpesbläschen, rot und juckend. Und tatsächlich: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Herpes und dem Anblick unappetitlicher Dinge. Das ergab eine Studie der Universität Trier. Das Ergebnis: Bei 40 Prozent der Patienten, die das Virus in sich tragen, kam es durch provozierten Ekel zu einem Ausbruch.
Herpes: Fast jeder Mensch ist infiziert
Bei
handelt es sich um eine Infektion mit Herpes-Simplex-Viren. Über 90 Prozent der Menschen sind mit dem Erreger infiziert. Die Erstinfektion erfolgt meistens im Kindesalter über eine Schmier- oder Tröpfeninfektion, also durch direkten Körperkontakt oder auch über die Luft beim Husten oder Niesen.
Das Tückische: Einmal infiziert, verbleiben die Viren ein lebenlang im Körper und werden vor allem dann aktiv, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Die häufigsten Auslöser sind eine Erkältung, Fieber oder auch UV-Strahlung. Und auch Stress oder Ekel können nachweislich zum Ausbruch von Herpes führen.
Studie zeigt: 40 Prozent bekamen aus Ekel Herpes
Studien der Uni Trier haben herausgefunden, dass Menschen, die sich eklige Bilder ansahen, innerhalb der nächsten zwei Tage die Bläschen bekamen. Bei der Untersuchung wurde 91 Probanden getestet, bei denen es häufig zu Herpesausbrüchen kommt. Sie wurden in zwei Gruppen unterteilt: Einer Probantengruppe wurde schmutziges Geschirr vorgesetzt, das die Teilnehmer als ekelhaft empfanden. Die andere Gruppe erhielt neutrale Gegenstände. Das Ergebnis: Bei 40 Prozent der Personen aus der ersten Gruppe bildeten sich nach dem Versuch Herpesbläschen.
Ekel schwächt das Immunsystem
Grund für den Ekelschub ist ein schwaches Immunsystem. Der Stress, den der Ekel auslöst, verringert die Anzahl der Wächterzellen des Abwehrsystems. Somit ist die Immunabwehr schwächer als üblich und die Herpesviren können sich leicht vermehren und schließlich die Bläschen verursachen. Herpes bricht schon dann aus, wenn das Immunsystem nur ein wenig geschwächt ist. Die Viren befinden sich stets in geringer Anzahl im Körper und lauern nur auf eine Chance, sich zu vermehren.
Damit man sich ekelt, muss es aber nicht gleich ein Haar oder eine Made im Essen sein. Auch schmutzige Wäsche, dreckiges Geschirr oder die Vorstellung einer mit Bakterien übersäten Türklinke kann das Gefühl hervorrufen. Egal woher er kommt, der Ekel schwächt das Immunsystem. Aber nicht nur er: Alle Arten von Stress, eine Erkältung oder zu intensiver Sport können das Abwehrsystem schwächen und die Infektion wieder aufflammen lassen.
Herpes vorbeugen: Vermeiden Sie Stress!
Wer anfällig ist und dem Herpes keine Angriffsfläche bieten will, sollte Stress vermeiden. Nicht von einem zum anderen Termin hetzen und auch mal Zeit zum Durchatmen einplanen. Dass man hin und wieder doch unter Stress gerät oder sich plötzlich ekelt, lässt sich jedoch nicht vermeiden. Sind die Bläschen erst einmal da, ist vor allem Hygiene wichtig: Nicht kratzen oder reiben, sonst übertragen sich die Viren über die Hände erneut auf die Haut. Spezielle Cremes oder kleine Pflaster lassen die Infektion schneller abklingen. Sie sollten immer mit einem Wattestäbchen aufgetragen werden und nicht mit den Fingern. Sonst besteht wieder Ansteckungsgefahr.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.