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Schluckauf loswerden: Was hilft?


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Tricks gegen das Hicksen
Schluckauf wieder loswerden – was hilft?


Aktualisiert am 10.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau bedeckt ihren Mund mit den Händen: Den ein oder anderen Trick, um Schluckauf loszuwerden, kennen die meisten.Vergrößern des Bildes
Den ein oder anderen Trick, um Schluckauf loszuwerden, kennen die meisten. (Quelle: PORNCHAI SODA/getty-images-bilder)

Schluckauf kann nerven, keine Frage. So verwundert es nicht, was Betroffene mitunter alles versuchen, um ihn loszuwerden. Lesen Sie, was helfen kann.

Hin und wieder hat fast jeder einmal Schluckauf (fachsprachlich Singultus). Oft entwickelt sich das lästige Hicksen beim oder nach dem Essen. In der Regel geht es jedoch nach kurzer Zeit von allein wieder vorbei.

Darum ist es im Grunde gar nicht unbedingt nötig, aktiv etwas zu tun, um Schluckauf loszuwerden. In den meisten Fällen genügt es, einfach einige Minuten abzuwarten. Dennoch kursieren zahlreiche (teils seltsam anmutende) Tipps und Tricks, mit denen sich das nervige Hicksen stoppen lassen soll. Wie gut diese wirken, ist wissenschaftlich allerdings kaum untersucht.

Was ist Schluckauf?

Schluckauf ist ein Reflex, bei dem sich das Zwerchfell verkrampft. Als Folge der unwillkürlichen Reaktion saugen die Lungen so lange ruckartig Luft ein, bis sich Kehldeckel und Stimmritzen auf einen Schlag verschließen und dabei das typische Hicksgeräusch produzieren.

Ausgelöst wird die Verkrampfung durch eine Reizung des Zwerchfellnervs (Nervus phrenicus) und/oder des Vagusnervs (Nervus vagus), wie Forscher vermuten. Sobald sich das Zwerchfell wieder entspannt, hört der Schluckauf in der Regel wieder auf.

Der Vagusnerv entspringt im Hirn und verzweigt sich danach stark, sodass er zahlreiche Körperregionen ansteuert (wie etwa die Ohren, die Kehle oder Bereiche des Brustkorbs und Unterleibs). Er verläuft unter anderem entlang der Speiseröhre und tritt mit dieser zusammen durch das Zwerchfell, um den Magen zu versorgen.

Die Beteiligung des Vagusnervs ist möglicherweise mit ein Grund dafür, dass nicht nur Reize, die direkt mit dem Zwerchfell oder dem Magen in Verbindung stehen, zu Schluckauf führen können. Denn vereinzelt rufen auch Gefühlsregungen oder Reize in eher unerwarteten Körperbereichen Schluckauf hervor.

Zu den Einflüssen, die häufiger einmal akuten Schluckauf auslösen, zählen unter anderem:

  • übermäßige oder zu rasche Nahrungsaufnahme
  • häufiges Luftschlucken
  • alkoholische oder kohlensäurehaltige Getränke
  • zu heiße/kalte Speisen oder Getränke
  • verschiedene Gefühlsregungen, wie etwa Aufregung, Stress oder Nervosität

Akuten Schluckauf loswerden: Welche Maßnahmen helfen?

Viele Gegenmaßnahmen für akuten Schluckauf zielen darauf ab, einen Gegenreiz zu setzen und so das Signal, das den Schluckauf auslöst, zu unterbrechen. Hier einige Beispiele, die dabei helfen können, auf diese Art den Schluckauf loszuwerden:

  • überlegen, welche Mahlzeit man vor drei Tagen zu sich genommen hat
  • Wasser von der falschen Seite des Glases trinken
  • Wasser im Kopfstand trinken
  • rasch ein Glas (eis-)kaltes Wasser trinken
  • bei geschlossenen Augen (vorsichtig) auf die Augäpfel drücken
  • die Betroffenen erschrecken

Wie gut diese Maßnahmen im Einzelfall tatsächlich wirken, ist wissenschaftlich jedoch kaum untersucht.

Andere Methoden, den Schluckauf loswerden zu wollen, basieren hingegen darauf, den Kohlendioxid-Spiegel im Blut zu erhöhen und dadurch das Zwerchfell zu entspannen. Dazu zählen beispielsweise:

  • die Luft anhalten
  • tief Luft holen, die Nase zuhalten und dann versuchen, dennoch durch die Nase auszuatmen (sogenanntes Valsalva-Manöver)
  • in eine Papiertüte (kein Plastikbeutel) ein- und ausatmen

Betroffenen mit hartnäckigem Schluckauf hilft unter Umständen eine Methode namens "supra-supramaximale Einatmung" dabei, das Hicksen loszuwerden. Einer kleinen Studie zufolge hat sich diese als wirksam erwiesen. Wegen der geringen Teilnehmerzahl hat das Ergebnis jedoch nur wenig Aussagekraft. Die dort beschriebene Methode führt ebenfalls zu einem Anstieg von Kohlendioxid im Blut und funktioniert folgendermaßen:

  • So weit wie möglich ausatmen.
  • Dann so stark einatmen wie möglich ("maximal") und die Luft zehn Sekunden anhalten.
  • Nun (ohne auszuatmen) noch ein kleines bisschen mehr ("supramaximal") einatmen und die Luft fünf weitere Sekunden lang anhalten.
  • Jetzt noch einmal ein klein wenig einatmen ("supra-supramaximal") und erneut fünf Sekunden die Luft anhalten.
  • Jetzt ausatmen und normal weiteratmen.

Chronischen Schluckauf behandeln und loswerden

Ab einer Dauer von zwei Tagen sprechen Fachleute von chronischem Schluckauf. Dieser tritt vergleichsweise selten auf, sollte zur Sicherheit jedoch immer ärztlich abgeklärt werden. Solch ein Dauerschluckauf kann unter Umständen die Folge einer anderen Erkrankung sein, wenn diese ebenfalls den Zwerchfell- und/oder Vagusnerv reizt. Meist treten dann außer Schluckauf weitere Beschwerden auf. Mehr zu den möglichen Ursachen von Dauerschluckauf finden Sie hier.

Um das Dauerhicksen loszuwerden, ist es deshalb nötig, die auslösende Erkrankung festzustellen und passend zu behandeln. Häufig bessert sich der Schluckauf währenddessen. Allerdings ist die Zahl der Erkrankungen, die vereinzelt mit chronischem Schluckauf einhergehen können, riesig, sodass die genauen Ursachen in manchen Fällen unklar bleiben.

Aber auch wenn die ursächliche Erkrankung nicht festgestellt werden kann oder der Schluckauf trotz Behandlung nicht nachlässt, gibt es Möglichkeiten, das Dauerhicksen loszuwerden. Dann können beispielsweise verschiedene Medikamente helfen oder bestimmte alternative Therapiemaßnahmen infrage kommen. Erfahren Sie hier mehr zur Behandlung von Dauerschluckauf.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 24.11.2023)
  • "Hiccups". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 2.3.2023)
  • "Hiccups". Online-Informationen von patient.info: patient.info (Stand: 12.10.2022)
  • "Hiccups". Online-Informationen der Cleveland Clinic: my.clevelandclinic.org (Stand: 6.1.2021)
  • "Hiccups". Online-Informationen der National Library of Medicine: medlineplus.gov (Stand: 2.3.2020)
  • "Stopping hiccups". Online-Informationen der Harvard Medical School: www.health.harvard.edu (Stand: 8.5.2020)
  • Moretto, E. N., et al.: "Interventions for treating persistent and intractable hiccups in adults". Cochrane Database of Systematic Reviews, Iss. 1, Art. No. CD008768 (2013)
  • Chang, F.-Y., Lu C.-L.: "Hiccup: mystery, nature and treatment". Journal of Neurogastroenterology and Motility, Vol. 18, Iss. 2, pp. 123-130 (2012)
  • Pressemitteilung der Lungenärzte im Netz: "Was wirklich gegen Schluckauf hilft" (27.2.2006)
  • Morris, L. G., et al.: "Termination of idiopathic persistent singultus (hiccup) with supra-supramaximal inspiration". The Journal of Emergency Medicine, Vol. 27, Iss. 4, pp. 416-417 (2004)
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