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Sonnenbrand 1., 2. und 3. Grades: Wann es gefährlich wird


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Nicht immer folgenlos
Sonnenbrand 1., 2. und 3. Grades – wann es gefährlich wird


Aktualisiert am 10.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Mann mit Sonnenbrand an den Armen.Vergrößern des Bildes
Je nachdem, wie schwer ein Sonnenbrand ausgeprägt ist, kann ein Arztbesuch fällig werden. (Quelle: JohnnyGreig/getty-images-bilder)
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Fachleute unterscheiden bei einem Sonnenbrand zwischen verschiedenen Schweregraden. Ab welchem Grad ernste Schäden drohen.

Ursache eines Sonnenbrands ist eine zu starke/zu lange Sonnenexposition. Er entsteht, wenn UV-B-Strahlen die Haut schädigen und dort eine Entzündung auslösen. Die Folgen der Strahlung hat fast jeder schon einmal zu spüren bekommen: Die betroffene Hautpartie ist rot, spannt und schmerzt. In schweren Fällen bleibt es nicht bei einer Rötung: Dann bildet die Haut Blasen oder Bläschen.

Die Bezeichnung "Sonnenbrand" kommt nicht von ungefähr, denn die typischen Symptome gleichen denen, die auch bei einer klassischen Verbrennung auftreten – zum Beispiel, wenn eine Person eine heiße Herdplatte berührt hat. In beiden Fällen entsteht ein mehr oder weniger ausgeprägter Hautschaden.

Verbrennungen lassen sich unabhängig von der Ursache in unterschiedliche Schweregrade einteilen:

  • Verbrennung 1. Grades: Die oberste Hautschicht (Epidermis) ist geschädigt. Die Verbrennung ist mit Schmerzen und einer Hautrötung verbunden und heilt ohne Narbenbildung ab.
  • Verbrennung 2. Grades: Die oberste und Teile der darunter liegenden Hautschicht (Dermis) sind geschädigt.
  • Verbrennung 3. Grades: Alle Hautschichten sind geschädigt.
  • Verbrennung 4. Grades: Auch das Unterhautfettgewebe, die Muskeln, Faszien und Knochen können Schaden nehmen.

Hinweis: Manche Fachleute unterteilen Verbrennungen statt in drei in vier Schweregrade.

Gut zu wissen

In den meisten Fällen entspricht ein Sonnenbrand einer Verbrennung 1. Grades. Seltener handelt es sich um einen Sonnenbrand 2. Grades. Ein Sonnenbrand, der mit Verbrennungen 3. Grades gleichzusetzen ist, kommt praktisch nicht oder nur äußerst selten vor.

Sonnenbrand 1. Grades

Der Sonnenbrand 1. Grades ist die häufigste Ausprägung: Wenige Stunden nach dem Sonnenband wird die Haut rot. Sie fühlt sich gespannt an. Charakteristisch sind Juckreiz und Schmerzen.

In der Regel heilt der Hautschaden bei einem Sonnenbrand 1. Grades ohne Folgen von allein wieder ab. Ein Arztbesuch ist normalerweise nicht nötig. Es sei denn, es treten neben der Hautrötung weitere Beschwerden wie Fieber, Übelkeit oder Schüttelfrost hinzu. Diese können Hinweise darauf sein, dass möglicherweise doch ein schwerer ausgeprägter Sonnenbrand vorliegt – oder eventuell (zusätzlich) eine Hitzeerschöpfung, ein Sonnenstich oder ein gefährlicher Hitzschlag.

Auch wenn sich ein Sonnenbrand 1. Grades von allein zurückbildet, sollten Betroffene ihn ernst nehmen – denn jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs.

Sonnenbrand 2. Grades

Ein Sonnenbrand 2. (und 3.) Grades kann entstehen, wenn eine Person erste Symptome einer Verbrennung ignoriert und länger in der prallen Sonne verweilt, sodass die UV-Strahlung weiter auf die Haut einwirkt.

Bei Anzeichen für einen Sonnenbrand 2. Grades sollten Betroffene immer eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen – etwa, wenn sich Blasen auf der Haut zeigen und/oder Fieber und Schüttelfrost hinzutreten. Auch bei Kreislaufproblemen, Übelkeit oder anderen stärkeren Beschwerden sollte im Zweifel ärztlicher Rat gesucht werden.

Nach einem Sonnenbrand 2. und 3. Grades können je nach Ausprägung Narben zurückbleiben.

Wann ein Sonnenbrand 2. Grades gefährlich werden kann

Bei einem großflächigen, blasenbildenden Sonnenbrand 2. (oder 3.) Grades besteht die Gefahr eines Schocks. Dies kommt jedoch nur in seltenen Fällen vor.

Zu einem solchen sogenannten Volumenmangelschock kommt es, wenn durch die Verbrennung zu viel Flüssigkeit verloren geht. Die zirkulierende Blutmenge reicht dann nicht aus, um alle Organe mit Sauerstoff zu versorgen. Ein Volumenmangelschock durch schweren Sonnenbrand kann entstehen, wenn bei Erwachsenen über zehn Prozent der Körperoberfläche betroffen sind. Bei Kindern können bereits fünf Prozent schwer sonnenverbrannte Haut zu einem Schock führen. Wird der Schock nicht rechtzeitig behandelt, können lebenswichtige Organe versagen.

Sonnenbrand vorbeugen: Schutz vor UV-Strahlung

Damit ein Sonnenbrand gar nicht erst entsteht, ist ausreichender Sonnenschutz wichtig. Wer vorbeugen möchte, sollte

  • sich bei starker Sonneneinstrahlung bevorzugt im Schatten aufhalten.
  • im Sommer direkte Sonneneinstrahlung meiden, insbesondere zwischen 11 und 15 Uhr.
  • an eine Kopfbedeckung (Hut), eine Sonnenbrille und/oder einen Sonnenschirm denken.
  • eine Sonnencreme mit passendem Lichtschutzfaktor sowie UV-A- und UV-B-Schutz wählen.

Auch ohne Sonnenschutzmittel kann die Haut für etwa 5 bis 30 Minuten einen Sonnenbrand verhindern. Wie lange dieser Eigenschutz genau hält, hängt auch vom Hauttyp der Person ab. Je hellhäutiger, desto schneller kann ein Hautschaden wie ein Sonnenbrand entstehen.

Mit einer Sonnencreme lässt sich der körpereigene Sonnenschutz für eine gewisse Zeit verlängern. Wie sehr, gibt der Lichtschutzfaktor (LSF) an. Ein LSF von 15 bedeutet etwa, dass eine Person 15 mal länger vor UV-B-Strahlung geschützt ist, als sie es ohne Sonnencreme wäre. Entscheidend dabei ist, das Produkt großzügig und flächendeckend aufzutragen. Auch sollte die Anwendung etwa nach dem Baden oder Abtrocknen wiederholt werden.

Wichtig zu wissen: Die auf der Verpackung angegebene Sonnenschutzzeit lässt sich durch erneutes Auftragen nicht verlängern.

Wichtiger Hinweis

Sonnencremes können für einen begrenzten Zeitraum vor einem Sonnenbrand schützen, nicht aber vor vorzeitiger Hautalterung oder Hautkrebs.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Photodermatosen". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 23.5.2024)
  • "Sonnencreme: Worauf Sie achten sollten". Online-Informationen der Verbraucherzentrale NRW e. V.: www.verbraucherzentrale.de (Stand: 11.3.2024)
  • "Sonnenbrand". Online-Informationen der MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Oktober 2023)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin: "Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 044/001 (Stand: Februar 2021)
  • Sterry, W.: "Kurzlehrbuch Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2018
  • "Hypovolämischer Schock". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2016)
  • Moll, I.: "Duale Reihe Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2016
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