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Angioödem – das sind häufige Auslöser


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Schwellungen vorbeugen
Angioödem – das sind häufige Auslöser


Aktualisiert am 03.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann nimmt eine Tablette einVergrößern des Bildes
Ein Angioödem kann verschiedene Auslöser haben – unter anderem zählen bestimmte Medikamente dazu. (Quelle: Paul Bradbury/getty-images-bilder)
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Um ein Angioödem in den Griff zu bekommen, ist es hilfreich, mögliche Auslöser zu kennen. Viele davon lassen sich nämlich recht einfach meiden.

Der Begriff "Angioödem" leitet sich von "Angio" für Gefäß und "Ödem" für Schwellung ab. Er beschreibt, was bei der Erkrankung geschieht: Angioödeme sind Schwellungen, die sich entwickeln, wenn Blutgefäße zu durchlässig werden. Dann tritt vermehrt Flüssigkeit aus den Gefäßen aus und sammelt sich im Gewebe unter der Haut und in tieferen Hautschichten an.

Ein Angioödem kann verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen sind Angioödeme die Folge einer fehlgesteuerten Abwehrreaktion des Körpers, etwa im Rahmen einer Allergie. Außerdem können Angioödeme durch den Einfluss bestimmter Medikamente entstehen. In beiden Fällen sprechen Fachleute von "erworbenen" Angioödemen.

Im Gegensatz zu ihnen gibt es auch erblich bedingte Angioödeme, die sich auf einen Gendefekt zurückführen lassen. Diese sogenannten hereditären Angioödeme kommen allerdings deutlich seltener vor.

Angioödem – was sind mögliche Auslöser?

Die häufigste Form des Angioödems entsteht durch den Einfluss des Botenstoffes Histamin, der von bestimmten Zellen der körpereigenen Abwehr freigesetzt wird. Ist er im Übermaß vorhanden, ruft er eine Reihe von Beschwerden hervor, zu denen auch das Angioödem gehört. Denn Histamin macht die Blutgefäße durchlässiger und kann auf diese Weise bewirken, dass vermehrt Flüssigkeit aus ihnen austritt und ins Gewebe fließt, wodurch dieses anschwillt.

Zu einer übermäßigen Ausschüttung von Histamin kommt es unter anderem bei Allergien oder nicht-allergisch bedingten Überempfindlichkeitsreaktionen, sogenannten Pseudoallergien. In diesen Fällen sind mögliche Auslöser:

  • Insektengifte (zum Beispiel von Wespen oder Bienen)
  • Bestandteile von Nahrungsmitteln, etwa Milch, Eiern, Nüssen oder Erdnüssen, Weizen, gewisse Obstsorten
  • Pollen
  • Tierhaare
  • Schimmel
  • Hausstaubmilben
  • bestimmte Antibiotika (sogenannte Beta-Laktam-Antibiotika)
  • Schmerzmittel aus der Gruppe der sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika, zum Beispiel Acetylsalicylsäure
  • Kontaktallergene, etwa Duftstoffe in Pflegeprodukten
  • physikalische Einflüsse wie Wärme, Kälte, Licht und Druck

Ein Angioödem kann jedoch auch durch die Wirkung eines anderen Botenstoffes entstehen: Bradykinin. Dieser ist unter anderem dafür zuständig, die Blutgefäße zu erweitern, um damit den Blutdruck zu senken. Zugleich macht Bradykinin die Gefäße durchlässiger. Ist zu viel davon vorhanden, kann sich das genau wie beim durch Histamin hervorgerufenen Angioödem durch Schwellungen bemerkbar machen.

Für ein Übermaß an Bradykinin kommen wiederum unterschiedliche Auslöser infrage. In vielen Fällen führt eine Behandlung mit bestimmten Medikamenten (zum Beispiel ACE-Hemmern) zum Anstieg des Botenstoffes. Die Wirkstoffe hemmen bestimmte Enzyme (Eiweißstoffe), die für den Abbau von Bradykinin zuständig sind.

Gut zu wissen: Ein durch Medikamente ausgelöstes Angioödem tritt in der Regel erst einige Monate nach Behandlungsbeginn in Erscheinung. Im Durchschnitt vergeht ein halbes Jahr, bis sich die Symptome zeigen, es kann aber auch mehrere Jahre dauern.

In seltenen Fällen sind nicht Medikamente, sondern bestimmte Erkrankungen oder ein Gendefekt der Grund für den erhöhten Bradykinin-Spiegel. Der Gendefekt kann zu einem Mangel an einem Stoff namens "C1-Inhibitor" oder zu einer gestörten Funktion dieses Stoffes führen.

"Inhibitor" heißt "Hemmer" und deutet auf die Aufgabe des Stoffes hin: Indem er gewisse biochemische Vorgänge im Körper hemmt, wirkt der C1-Inhibitor an der Regulation der Bradykinin-Konzentration mit. Ist zu wenig des C1-Inhibitors vorhanden oder ist dessen Funktion gestört, bildet der Körper zu viel Bradykinin.

Erbliches Angioödem – diese Faktoren können Auslöser sein

Wenngleich die eigentliche Ursache des erblichen Angioödems im Gesicht ein Gendefekt ist, begünstigen gewisse Einflüsse die Symptome. Zu den möglichen Auslösern zählen:

  • eine Behandlung mit ACE-Hemmern
  • Verletzungen oder medizinische Eingriffe (etwa eine zahnärztliche Behandlung)
  • Infektionen
  • körperliche Anstrengung
  • emotionaler Stress
  • hormonelle Schwankungen im Rahmen des Menstruationszyklus
  • die Einnahme von Medikamenten mit dem weiblichen Sexualhormon Östrogen

Angioödem – darum ist es wichtig, die Auslöser zu kennen

Ein Angioödem ruft unangenehme, mitunter sogar gefährliche Beschwerden hervor. Die Schwellungen können überall am Körper auftreten und mit einem Spannungsgefühl und leichtem Schmerz einhergehen. Wenn Histamin der Auslöser ist, kommen typischerweise Symptome wie Juckreiz und Quaddeln hinzu. (Steckt ein etwa durch Medikamente verursachter Überschuss an Bradykinin hinter den Schwellungen, verspüren die Betroffenen für gewöhnlich keinen Juckreiz und entwickeln auch keine Quaddeln.)

Gefürchtet wird ein Angioödem aber vor allem dann, wenn die Schwellungen im Bereich des Rachens oder Kehlkopfes entstehen. Daran können Betroffene ersticken, sofern sie keine rechtzeitige Behandlung erhalten. Bei manchen Erkrankten verursacht ein Angioödem zudem ausgeprägte Ansammlungen von Flüssigkeit in der Bauchhöhle, die zu einem starken Blutdruckabfall führen können – bis hin zum Schock.

Wichtig: Bei Anzeichen für diese potenziell gefährlichen Folgen eines Angioödems ist sofort der Rettungsdienst (112) zu rufen.

Um all das zu verhindern, ist es wichtig, mögliche Auslöser der Symptome zu kennen und so gut es geht zu meiden. Im besten Fall lassen sich weitere sogenannte Ödemattacken dadurch verhindern.

Wenn Medikamente Auslöser des Angioödems waren, sollten Erkrankte das Mittel jedoch in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt absetzen. Denn die Erkrankung, deretwegen sie das Medikament eingenommen haben, muss in der Regel weiterhin behandelt werden. Welche Medikamente und Maßnahmen dazu infrage kommen, kann nur die Ärztin oder der Arzt einschätzen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 18.12.2023)
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