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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gerinnsel am After Analthrombose blutet – was, wenn das Gerinnsel platzt?
Eine Analthrombose ist ein Blutgerinnsel am After, das meist starke Schmerzen verursacht. In manchen Fällen platzt und blutet es. Was dann zu tun ist.
Plötzlich einsetzende, heftige Schmerzen im Afterbereich können auf eine Analthrombose hinweisen. Dann hat sich in einer oberflächlichen Vene ein Blutgerinnsel gebildet, welches das Gefäß verstopft. Es entwickeln sich ein oder mehrere pralle, blau-rote, stecknadelkopf- bis pflaumengroße Knoten und eine Schwellung. Fast immer ist der Bereich direkt um den After betroffen, seltener bildet sich eine Analthrombose im äußersten Abschnitt des Enddarms.
Eine frische Analthrombose blutet normalerweise nicht – im Gegensatz zu vergrößerten Hämorrhoiden, bei denen Betroffene häufig schon in einem frühen Stadium Blut auf dem Toilettenpapier bemerken.
Analthrombose kann im weiteren Verlauf bluten
Besteht die Analthrombose schon etwas länger, kann es jedoch durchaus vorkommen, dass sie blutet, weil sie sich geöffnet hat: Die Region um die Analthrombose steht unter hohem Druck. Daher kann schon eine Berührung ausreichen, um die Blutung auszulösen – etwa durch das Abwischen beim Toilettengang. Auch ohne Berührung kann sich eine Analthrombose spontan öffnen, zum Beispiel durch starkes Pressen auf der Toilette. Typisch ist, dass die starken Schmerzen dann plötzlich nachlassen.
Analthrombose: Schmerzhaft, aber harmlos
Im Gegensatz zu Thrombosen an vielen anderen Körperstellen – etwa im Bein – ist eine Analthrombose in der Regel harmlos. Denn die verstopfte Vene liegt direkt unter der Haut, sodass das Gerinnsel keine lebenswichtigen Organe erreichen kann. Mehr zu Symptomen, Ursachen und Behandlung einer Analthrombose lesen Sie hier.
Analthrombose blutet: Ist das gefährlich?
Normalerweise ist es nicht gefährlich, wenn eine Analthrombose blutet. Steht jedoch (noch) nicht fest, dass es sich tatsächlich um eine Analthrombose handelt, sollten Betroffene in jedem Fall zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen – denn Blutungen können viele, auch ernste Ursachen haben.
Eine blutende Analthrombose heilt gewöhnlich mit der Zeit von selbst. Nur selten ist ein chirurgischer Eingriff nötig. Voraussetzung für die Abheilung ist eine gründliche, aber sanfte Hygiene. Aggressive Waschprodukte oder starkes Reiben sollten unbedingt tabu sein. Stattdessen empfiehlt es sich, den Bereich vorsichtig mit lauwarmem Wasser abzutupfen.
Wenn die Beschwerden jedoch nicht nach kurzer Zeit nachlassen oder zunehmen, ist ärztlicher Rat gefragt. Möglicherweise sind Krankheitserreger in die Wunde eingedrungen und haben eine Entzündung ausgelöst.
Bis eine Analthrombose vollständig ausgeheilt ist, kann es einige Wochen dauern.
Fazit
Wenn eine Analthrombose blutet, ist das in den meisten Fällen harmlos. Wichtig ist jedoch, abzuklären, dass tatsächlich eine Analthrombose vorliegt – denn auch andere Erkrankungen können mit Blutungen einhergehen.
Empfehlenswert ist eine gründliche, aber sanfte Analhygiene mit lauwarmem Wasser, damit die Wunde gut verheilen kann. Lassen die Beschwerden nicht nach oder werden stärker, ist ein Arztbesuch angeraten.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- www.amboss.com: "Analvenenthrombose" (Stand 9.3.2023)
- www.deximed.de: "Hämorrhoiden und Analvenenthrombose" (Stand: 8.12.2021)
- www.pschyrembel.de: "Perianalthrombose" (Stand: April 2020)
- Sterry, W.: "Kurzlehrbuch Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2018
- Moll, I.: "Duale Reihe Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2016
- Largiadèr, F., Saeger, H., Keel., M.: "Checkliste Chirurgie". Thieme, Stuttgart 2016
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie: "Analthrombose" (PDF). AMWF-Leitlinien-Register Nr. 081 / 002 (Stand: Dezember 2002)