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Gynäkomastie oder Fett? So erkennen Sie den Unterschied


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Brustwachstum beim Mann
Gynäkomastie oder Fett? Was "Männerbrüste" verursachen kann


Aktualisiert am 23.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Mann mit Übergewicht und ausgeprägten Brüsten im FitnessstudioVergrößern des Bildes
Bei einem Mann mit Übergewicht können ausgeprägte Brüste Anzeichen für eine Gynäkomastie oder eine Ansammlung von Fett sein – oder auch für beides. (Quelle: LightFieldStudios/getty-images-bilder)
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Wenn ein Mann ungewöhnlich große Brüste hat, könnte eine Gynäkomastie der Grund sein – oder Fett. Hier erfahren Sie, wie der Unterschied zu erkennen ist.

Der Begriff Gynäkomastie leitet sich von den griechischen Wörtern "gynai" für Frau und "mastos" für Brust ab. Er beschreibt, was bei den betroffenen Männern zu beobachten ist: Ihre Brüste beginnen zu wachsen wie die einer Frau – beziehungsweise eines Mädchens – in der Pubertät.

Bei männlichen Säuglingen und bei Jungen in der Pubertät ist die Gynäkomastie ein recht verbreitetes und für gewöhnlich vorübergehendes Phänomen und nicht krankhaft. Bei erwachsenen Männern hingegen ist sie Anzeichen für ein hormonelles Ungleichgewicht im Körper. Darum ist es empfehlenswert und wichtig, dass sie das Symptom ärztlich abklären lassen. Doch wie können sie feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Gynäkomastie und nicht "einfach nur" um eine Ansammlung von Fett in den Brüsten handelt?

Gynäkomastie oder Fett – so ist der Unterschied zu erkennen

Bei einer Gynäkomastie beginnen die Brustdrüsen zu wachsen. Meist geschieht dies symmetrisch auf beiden Seiten, eine Gynäkomastie kann aber auch einseitig vorkommen. Sie äußert sich typischerweise in einer Vergrößerung

  • der Brustwarze und des Warzenhofs sowie
  • des unter der Brustwarze und um sie herum in Strängen zu ertastenden Drüsenkörpers.

Die Brüste können außerdem berührungsempfindlich sein, unangenehm spannen oder schmerzen.

Ein vergrößertes Brustvolumen ist jedoch nicht in jedem Fall – oder nicht immer ausschließlich – Anzeichen für gewachsene Brustdrüsen. Es kann sich auch um eine vermehrte Ansammlung von Fett handeln. Fachleute sprechen dann nicht von einer Gynäkomastie, sondern von einer Lipomastie – "Lipo" steht für Fett. Fettgewebe ist normalerweise weicher, gleichmäßig und schmerzlos. Zudem haben Betroffene oftmals auch an anderen Körperstellen zugenommen.

Bei Männern mit Übergewicht lässt sich mitunter sowohl eine Gynäkomastie als auch eine Lipomastie feststellen. Denn im Fettgewebe findet sich ein Eiweißstoff namens Aromatase, der männliche in weibliche Sexualhormone umwandeln kann. Darum weisen Männer mit einem hohen Körperfettanteil häufig einen erhöhten Spiegel weiblicher Geschlechtshormone auf. Dieser wiederum kann eine Gynäkomastie verursachen.

Ob Gynäkomastie oder Fett: Brustwachstum ist ärztlich abzuklären

Wenn ein Mann den Eindruck hat, dass seine Brüste ungewöhnlich groß sind beziehungsweise zu wachsen begonnen haben, sollte er mit einer Ärztin oder einem Arzt darüber sprechen. Denn nur eine medizinisch ausgebildete Person kann sicher einschätzen, ob es sich um eine Gynäkomastie, um eine Einlagerung von Fett oder um eine andersartige Vergrößerung handelt – etwa einen Tumor in der Brust.

Steckt eine Erkrankung dahinter, sollte diese zeitnah gezielt behandelt werden. Im Falle einer Gynäkomastie kommen zahlreiche Erkrankungen und auch harmlosere Ursachen infrage.

Grundsätzlich liegt ihr ein verändertes Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Sexualhormonen zugrunde. Vereinfacht gesagt hemmen männliche Geschlechtshormone das Brustwachstum, wohingegen weibliche für eine Vergrößerung und Entwicklung des Brustdrüsengewebes sorgen.

Ein Mann hat also normalerweise kleinere Brüste als eine Frau, weil sein Körper mehr männliche Geschlechtshormone bildet und zugleich einen niedrigeren Spiegel von weiblichen Geschlechtshormonen hat. Verändert sich dieses Gleichgewicht zugunsten weiblicher Hormone, kann dies seine Brustdrüsen zum Wachstum anregen.

Mögliche Gründe für ein hormonelles Ungleichgewicht beim Mann sind unter anderem:

  • Medikamente, unter anderem der Wirkstoff Spironolacton sowie Mittel zur Behandlung von Prostatakrebs
  • Anabolika (Die künstlichen männlichen Geschlechtshormone sollen den Aufbau von Muskeln fördern, können aber auf Dauer auch ein Brustwachstum bewirken – wahrscheinlich, weil sie zu weiblichen Geschlechtshormonen umgewandelt werden.)
  • Drogen wie Marihuana, Heroin und Amphetamine
  • eine Leberzirrhose (Die Leber baut unter anderem weibliche Geschlechtshormone ab. Erfüllt sie ihre Funktion nicht mehr richtig, kann der Spiegel dieser Hormone ansteigen.)
  • eine gestörte Hormonproduktion in den Hoden (etwa durch das Klinefelter-Syndrom, eine angeborene Erkrankung, die meist in der Pubertät festgestellt wird)
  • eine Krebserkrankung
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)

Allerdings lässt sich der Grund keineswegs in jedem Fall ermitteln. Fachquellen zufolge tritt eine Gynäkomastie in ungefähr 50 von 100 Fällen ohne erkennbare Ursache auf.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 1.2.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 1.2.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 1.2.2024)
  • Herold, G.: "Herold Innere Medizin". Selbstverlag, Köln 2024
  • "Wenn Männern Brüste wachsen". Online-Informationen der Deutschen Apotheker Zeitung: www.deutsche-apotheker-zeitung.de (Stand: 17.2.2022)
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