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Herzmuskelentzündung: Wie lange kein Sport nach Erkältung?


Risiko Herzmuskelentzündung
So lange braucht das Herz nach einer Erkältung Ruhe

Von t-online, mra, akl

Aktualisiert am 09.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Herzmuskel (Symbolbild): Eine Entzündung bleibt hier lange unbemerkt.Vergrößern des Bildes
Herzmuskel (Symbolbild): Eine Entzündung bleibt hier lange unbemerkt. (Quelle: yodiyim/getty-images-bilder)
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Wer seinen Körper nach einer Erkältung zu schnell wieder beansprucht, riskiert eine Entzündung im Herzmuskel. Doch wie lange sollte man pausieren?

Mit der nasskalten Jahreszeit nimmt das Erkältungsrisiko zu und auch Grippeviren sind wieder auf dem Vormarsch. Fieberschübe, Gliederschmerzen, Nasennebenhöhlenentzündungen und Hustenattacken schwächen den Körper und können sogar zu einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) führen. Prinzipiell ist es möglich, dass alle Infektionserreger, die in den Körper gelangen, eine Herzmuskelentzündung auslösen. Dazu zählen neben Viren auch Bakterien und Pilze.

Um das Risiko einer Entzündung des Herzmuskels zu senken, sollte man dem Körper während und nach einer Erkrankung ausreichend Ruhe gönnen. "Grundsätzlich sollte man bei einer Grippe und anderen viralen oder bakteriellen Infektionen mit Sport und anderen körperlichen Belastungen auf jeden Fall warten, bis Fieber und andere Symptome wie Husten, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen abgeklungen sind und man sich wieder wohlfühlt", rät Professor Michael Böhm vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.

Nach einer Erkältung vier Wochen schonen

Manche Experten raten sogar, nach einem Infekt bis zu vier Wochen kürzerzutreten, um einer Herzmuskelentzündung vorzubeugen. Dazu zählen neben dem Verzicht auf körperliche Belastungen auch der Verzicht auf Alkohol sowie die Vermeidung von Stress. Selbst bei vermeintlich banalen Erkrankungen, wie etwa einem Virusinfekt der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts, kann der Herzmuskel in Mitleidenschaft gezogen werden.

Besonders bei verschleppten und unzureichend behandelten viralen Infekten – vor allem der oberen Atemwege – tritt eine Myokarditis vermehrt auf. "Bei einer Herzmuskelentzündung, die oft gar nicht bemerkt wird, ist körperliche Anstrengung eine schwere Belastung für das Herz", warnt Böhm. "Eine massive Herzschwäche kann die Folge sein, im schlimmsten Fall droht der plötzliche Herztod."

Die Warnzeichen einer Herzmuskelentzündung

Mögliche Warnzeichen einer Herzmuskelentzündung sind:

  • allgemeine Schwäche
  • Müdigkeit
  • Herzrhythmusstörungen wie Herzstolpern und Herzrasen
  • Luftnot
  • Schmerzen in der Brust

Diese Beschwerden zeigen eine Überforderung des Herzmuskels an. Treten sie während oder nach einer Erkrankung auf, sollten Betroffene schnellstmöglich einen Kardiologen aufsuchen beziehungsweise bei akuter Atemnot und starken Herzrhythmusstörungen einen Notarzt rufen. "Der Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung besteht besonders, wenn die genannten Beschwerden im zeitlichen Zusammenhang mit einer Virusinfektion auftreten", sagt der Herzspezialist.

Herzmuskelentzündung: Viele Monate Ruhe

Liegt eine Myokarditis vor, hängt die Behandlung stark von der Schwere der Entzündung ab. Frühestens nach drei Monaten dürfen die Patienten langsam wieder aktiv werden. Manche Patienten müssen sich bis zu einem halben Jahr schonen. Während der Schonzeit sind körperliche Belastung wie Treppensteigen und Sport tabu. Oftmals ist Bettruhe angebracht. Medikamente unterstützen die Herzfunktion. Bei ausreichender Schonung heilen die meisten Herzmuskelentzündungen ab, ohne dass das Herz einen bleibenden Schaden zurückbehält.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • herzstiftung.de: "Behandlung der Herzmuskelentzündung".
  • herzstiftung.de: "Eine Herzmuskelentzündung erkennen".
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