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Bauchspeicheldrüse: ein Frühwarnsystem für Diabetes?


Der Zuckerfaktor
Kann Ihre Bauchspeicheldrüse ein Frühwarnsystem für Diabetes sein?


Aktualisiert am 04.02.2025 - 08:14 UhrLesedauer: 3 Min.
Pankreatitis: Die Bauchspeicheldrüse liegt zwischen Magen, Milz und Leber.Vergrößern des Bildes
Die Bauchspeicheldrüse liegt zwischen Magen, Milz und Leber. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Einen Prädiabetes früh zu erkennen, kann einen "echten" Diabetes mellitus möglicherweise abwenden. Welche Warnzeichen die Bauchspeicheldrüse sendet.

Zu den wichtigsten Warnzeichen für eine Diabeteserkrankung gehören ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, andauernde Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Übelkeit und Schwindel. Doch auch bevor ein Diabetes da ist, gibt es Warnsignale, dass mit der Zuckerverwertung etwas nicht stimmt. Wie man einen Prädiabetes, die Diabetes-Vorstufe, erkennen kann.

Diabetes – ein Volksleiden

Angaben der Deutschen Diabetes-Hilfe zufolge leiden in Deutschland aktuell rund elf Millionen Menschen an Diabetes. Jedes Jahr erkrankt mehr als eine halbe Million Erwachsene neu an der Zuckerkrankheit. Die Dunkelziffer ist laut der Diabetes-Hilfe hoch: Etwa zwei Millionen Menschen wüssten nichts von ihrer Erkrankung. Bis zur ersten Diagnose würden Betroffene etwa acht Jahre lang mit einem unentdeckten Diabetes leben. Am häufigsten tritt Diabetes mellitus Typ 2 auf. Fast neun Millionen Menschen leben mit einem diagnostizierten Typ-2-Diabetes in Deutschland.

Prädiabetes: Frühwarnzeichen für späteren Diabetes

Diabetes entwickelt sich langsam. Durchschnittlich zwölf Jahre vor der Diabetesdiagnose lässt sich bereits eine verminderte Insulinwirkung (Insulinresistenz) im Blut feststellen. Kommt dann noch eine Abnahme der Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse hinzu, steigen auch die Blutzuckerwerte an. Sind die Blutzuckerwerte erhöht, die Diabeteskriterien aber noch nicht erfüllt, sprechen Experten von einem Prädiabetes.

Wird ein sogenannter Prädiabetes früh erkannt, stehen die Chancen gut, dass sich ein Diabetes mellitus Typ 2 abwenden lässt. Bei Prädiabetes handelt es sich noch nicht um eine Erkrankung, sondern um ein Warnzeichen des Körpers. Schätzungen zufolge hat jede fünfte erwachsene Person einen Prädiabetes. Wer frühzeitig mit einem gesunden Lebensstil gegensteuert, kann sein Risiko für die Zuckerkrankheit senken.

Wie Prädiabetes erkennen?

Die meisten Menschen mit einem Prädiabetes spüren keine Symptome. Diese treten in der Regel erst dann auf, wenn der Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum stark erhöht ist und bereits ein Diabetes mellitus Typ 2 vorliegt. Hinweise auf einen Prädiabetes lassen sich über eine Blutzuckermessung erhalten. Schafft es der eigene Körper nicht mehr ausreichend, den Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Körperzellen zu transportieren, lässt sich das im Blut erkennen. Verschiedene Blutzuckerwerte zeigen einen Prädiabetes an:

  • Wird der Nüchternblutzucker gemessen, sind Werte zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l) als Prädiabetes definiert.
  • Wird der Zuckerwert zwei Stunden nach dem Trinken einer Zuckerlösung erfasst (oraler Glukosetoleranztest, oGTT), liegt bei Werten zwischen 140 und 199 mg/dl (7,8 bis 11,0 mmol/l) ein Prädiabetes vor.
  • Bei einer Langzeitblutzuckermessung und Erfassung des HbA1c-Wertes liegt bei Werten zwischen 5,7 und 6,4 Prozent (39 bis 47 mmol/mol) ein Prädiabetes vor.

Eine Insulinresistenz kann schon viele Jahre vor einem Anstieg des Blutzuckers vorliegen. Eine Insulinresistenz lässt sich durch die Bestimmung von Insulin und Glukose (Blutzucker) aus einer Nüchtern-Blutprobe ermitteln. Bei einem HOMA-Index (Homeostasis Model Assessment) von mehr als 2,5 ist der Deutschen Diabetes Gesellschaft zufolge eine Insulinresistenz und damit ein erhöhtes Diabetesrisiko wahrscheinlich.

Habe ich einen Prädiabetes?

Es gibt zwei Wege, um einem Prädiabetes auf die Spur zu kommen. Zum einen bietet die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung "Check-up 35" alle zwei Jahre die Möglichkeit, die Blutzuckerwerte auswerten zu lassen und Risikofaktoren, welche einen Prädiabetes sowie einen "echten" Diabetes mellitus Typ 2 begünstigen, frühzeitig zu erkennen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Früherkennungsuntersuchung ab dem 35. Lebensjahr.

Zum anderen kann man einen Diabetes-Risikotest machen. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) und die Deutsche Diabetes-Hilfe e. V. bieten solch einen Test an. Zeigt dieser ein erhöhtes Diabetesrisiko an, sollte man mit seinem Hausarzt ins Gespräch gehen und ihm das Testergebnis zeigen. Er kann dann entsprechende Tests veranlassen.

Prädiabetes mit gesunder Lebensweise zurückdrängen

Menschen mit einem Prädiabetes, die ihren Lebensstil anpassen, reduzieren ihr Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Laut der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie e. V. (DGE) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft e. V. (DDG) lässt sich, rechtzeitig erkannt, das Risiko für den Ausbruch eines Diabetes mellitus mit einer Lebensstiländerung um 40 bis 70 Prozent senken.

Die Risiken für einen Prädiabetes sind die gleichen wie bei einem "echten" Diabetes:

  • ungesunde Ernährung
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • zu hohe Blutfettwerte
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • familiäre Vorbelastung (Diabetes in der Familie)
  • höheres Alter

Gesunde Ernährung und Bewegung – ein starkes Team

Als Team fördern eine gesunde Ernährung und Bewegung ein normales Körpergewicht, normale Blutdruckwerte sowie normale Blutfettwerte. Zu einem gesunden Lebensstil gehört eine Ernährung mit möglichst vielen frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln und mit nur wenig Zucker und ungesunden Fetten. Empfohlen ist eine vollwertige, ausgewogene Mischkost mit reichlich Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Salat, Nüssen, Samen und Obst. Diese Lebensmittel lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen.

Ebenfalls wichtig ist regelmäßige Bewegung. Sie senkt den Blutzuckerspiegel und verbrennt Energie. Empfohlen sind mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden Bewegung pro Woche. Ebenso raten Experten, das Rauchen aufzugeben. Neben Ernährung und Bewegung hat auch Tabakrauchen nachweislich einen Einfluss auf die Blutzuckerwerte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • diabetesde.org: "Diabetes in Zahlen". Online-Information der Deutschen Diabetes Hilfe. (Stand: Aufgerufen am 16. Dezember 2024)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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