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Was Brustkrebsvorstufe bedeutet: die richtige Behandlung


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Erkrankung richtig behandeln
Was Brustkrebsvorstufe genau bedeutet


Aktualisiert am 24.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Mammografie: Durch Screening-Programme wird Brustkrebs früher entdeckt - und häufiger die Diagnose DCIS gestellt.Vergrößern des Bildes
Mammografie: Durch Screening-Programme wird Brustkrebs früher entdeckt – und häufiger die Diagnose DCIS gestellt. (Quelle: dpa)
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Duktales Carcinoma in situ – so werden Zellveränderungen genannt, die eine Vorstufe zu einer Brustkrebs-Erkrankung darstellen. Was Frauen wissen sollten.

Ein duktales Carcinoma in situ, kurz DCIS, ist eine Form einer Brustkrebsvorstufe: In den Milchgängen der Brust sind veränderte Zellen nachweisbar. Sie liegen aber noch "am Ort" (in situ) und sind noch nicht in umliegendes Gewebe eingedrungen. Diese veränderten Zellen bergen das Risiko, dass sich aus ihnen möglicherweise Brustkrebs entwickelt. Eine Krebsexpertin weiß, was im Falle einer DCIS-Diagnose zu tun ist.

Was sind Brustkrebsvorstufen?

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 70.000 Frauen an Brustkrebs – und mehr als 6.000 an einer Brustkrebsvorstufe, häufig einem duktalen Carcinoma in situ. Kennzeichnend für ein DCIS ist, dass krankhaft veränderte Zellen in den Milchgängen der weiblichen Brust wachsen, die Milchgänge aber nicht verlassen und sich nicht im Körper verteilen. Allerdings bergen die Zellveränderungen das Risiko, ein Mammakarzinom auszubilden.

Als Brustkrebsvorstufen zählen:

  • Intraduktale Hyperplasie (UDH): zu viele normale Zellen in den Milchgängen
  • Intraduktale atypische Hyperplasie (ADH): veränderte Zellen in den Milchgängen
  • Lobuläre intraepitheliale Neoplasie (LIN): veränderte Zellen in den Drüsenläppchen
  • Flache epitheliale Atypie (FEA): veränderte Zellen im Deckgewebe von Milchgängen und/oder Drüsenläppchen
  • Ductales Carcinoma In Situ (DCIS): veränderte Zellen in den Milchgängen

"Es besteht ein Risiko, dass Brustkrebsvorstufen zu Brustkrebs entarten. Ob und wann eine Brustkrebsvorstufe zu Brustkrebs wird, ist leider im Einzelfall nicht vorhersagbar", sagt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.

Diagnose Brustkrebsvorstufe: Röntgenaufnahme erkennt Veränderung

Brustkrebsvorstufen bilden nur selten knotige Veränderungen. Daher sind sie per Tastuntersuchung praktisch nicht zu entdecken. Meist werden sie im Rahmen einer Mammografie, also einer Röntgenaufnahme, aufgrund von Mikroverkalkungen entdeckt. Angaben des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. (BVF) zufolge sind duktale Carcinoma in situ in 70 bis 95 Prozent der Fälle mit Kalkablagerungen im Gewebe verbunden. Manchmal ist ein DCIS ein Zufallsbefund bei der Entfernung eines gutartigen Knotens aus der Brust.

Dr. Susanne Weg-Remers
Dr. Susanne Weg-Remers (Quelle: DKFZ/Carina Kircher)

Zur Person

Dr. Susanne Weg-Remers ist Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Nach ihrem Abschluss hat sie in der Inneren Medizin sowie in der klinischen und Grundlagenforschung für Krebs gearbeitet.

Ist eine Brustkrebsvorstufe schon Brustkrebs?

Bei einer Brustkrebsvorstufe handelt es sich nicht um Brustkrebs. Die Vorstufe birgt aber das Risiko, sich zu Brustkrebs zu entwickeln. Erst, wenn ein DCIS in umliegendes Gewebe wächst, gilt das als Übergang zu "echtem" Brustkrebs. "Von 'Brustkrebs im frühen Stadium' ist die Rede, wenn die bösartigen Zellen aus den Milchgängen oder Drüsenläppchen in die Umgebung einwachsen, der Tumor aber klein und auf das Brustgewebe beschränkt ist. Man spricht auch von einem örtlich begrenztem Stadium. In diesem Stadium ist Brustkrebs meist gut behandelbar", erklärt Weg-Remers.

Bei Brustkrebs im frühen Stadium ist das Ziel der Behandlung, den Krebs komplett zu beseitigen. Im Rahmen einer Operation kann der Krebs vollständig entfernt werden. Eine anschließende Bestrahlung soll möglicherweise verbliebene Krebszellen abtöten. Bei vielen Frauen kommen ergänzend Krebs-Medikamente zur Anwendung, um das Rückfall-Risiko zu senken.

Brustkrebsvorstufe: Behandlung notwendig?

Doch wie sieht es bei einer Brustkrebsvorstufe aus? Muss auch sie behandelt werden? Allgemeingültige Empfehlungen für den Umgang mit Brustkrebsvorstufen gibt es – mit Ausnahme des DICS – nicht. Es wird im individuellen Fall entschieden, wie mit der Diagnose umgegangen wird. Manchmal entscheiden sich Patientin und Arzt abzuwarten, häufiger aber für eine Behandlung. Die Einschätzung ist deshalb schwierig, weil sich nicht vorhersagen lässt, ob und welche Veränderungen tatsächlich bösartig werden.

"Junge Frauen und Frauen, bei denen in der Familie bereits Brustkrebs diagnostiziert wurde, haben ein höheres Risiko, dass bei ihnen aus einer Vorstufe Krebs entsteht", sagt Weg-Remers. „Auch ist bekannt, dass beim DCIS im Vergleich zu anderen Brustkrebs-Vorstufen das höchste Risiko besteht, dass sich daraus tatsächlich Brustkrebs entwickelt. Unbehandelt liegt es bei etwa 50 Prozent innerhalb der nächsten 10 Jahre. Daher wird heute empfohlen, alle Frauen mit DCIS vorsichtshalber zu behandeln – auch wenn dies für einen Teil der Betroffenen vielleicht nicht notwendig wäre.

Brustkrebsvorstufe behandeln: Diese Therapien gibt es

Die Therapie der Brustkrebsvorstufe erfolgt so wie die Krebsbehandlung. Es kommen ein operativer Eingriff, Bestrahlung und Medikamente infrage. Alle diese Verfahren haben das Ziel, veränderte Zellen abzutöten, die noch im Körper verblieben sind, um das Rückfallrisiko zu senken. In der Regel folgt bei einem DCIS auf den chirurgischen Eingriff die Strahlentherapie. "Wird ein Carcinoma in situ bei einer gesunden Frau vollständig entfernt, sind die Heilungschancen gut.", sagt Weg-Remers.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Frau Dr. Susanne Weg-Remers
  • bayerische-krebsgesellschaft.de: "Patientenratgeber Brustkrebs". Online-Ratgeber (PDF) der Bayerischen Krebsgesellschaft e. V. (Stand: Aufgerufen am 14. Mai 2024)
  • krebsinformationsdienst.de: "Brustkrebs (Mammakarzinom)". Online-Information des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). (Stand: 8. Dezember 2023)
  • krebsinformationsdienst.de: "Brustkrebs: Anatomie, Tumorbiologie, Prognose". Online-Information des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). (Stand: 15. Juni 2023)
  • krebsdaten.de: "Brustkrebs (Mammakarzinom)". Online-Information des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut (RKI). (Stand: 7. Dezember 2023)
  • gesundheit.gv.at: "Veränderungen der Brust". Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. (Stand: 2. Juni 2023)
  • gesundheitsinformation.de: "Brustkrebs". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 9. März 2022)
  • awmf.org: "Brustkrebs im frühen Stadium". Online-Patienteninformation (PDF) des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ). (Stand: 2019)
  • patienten-information.de: "Brustkrebs im frühen Stadium". Online-Information des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. (Stand: April 2019)
  • frauenärzte-im-netz.de: "DCIS – Duktales Carcinoma in situ (Krebsvorstufe)". Online-Information des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. (BVF). (Stand: 2018)
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