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Bauchspeicheldrüse: Wozu braucht der Körper Bauchspeichel?


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Bauchspeicheldrüse
Wozu braucht der Körper eigentlich Bauchspeichel?


Aktualisiert am 05.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Lage der Bauchspeicheldrüse auf dem Bild einer Frau skizziertVergrößern des Bildes
Bauchspeicheldrüse: Das quer im Oberbauch hinter dem Magen liegende Organ bildet unter anderem Verdauungssaft, den sie in den Darm abgibt. (Quelle: mi-viri/getty-images-bilder)
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Die Bauchspeicheldrüse ist für die Verdauung unverzichtbar. Wird sie krank, können schwerwiegende Probleme auftreten. Welche Aufgaben die Drüse hat.

Die Bauchspeicheldrüse, medizinisch Pankreas genannt, ist ein bis zu 100 Gramm schweres Organ, das hinter dem Magen liegt. Neben Hormonen, die den Blutzuckerspiegel regulieren, bildet sie Enzyme, die Nahrungsbestandteile im Darm spalten. Ohne die Bauchspeicheldrüse wäre Verdauung nicht möglich. Was das Organ unverzichtbar macht und was passiert, wenn es krank wird, weiß eine Ernährungswissenschaftlerin.

So viel "Bauchspeichel" bildet die Bauchspeicheldrüse

Still und leise erledigt die Bauchspeicheldrüse ihre Aufgaben. Bewusst wird den meisten das Organ erst dann, wenn es erkrankt. Viele denken zuerst an Blutzucker und Diabetes, wenn sie den Begriff "Bauchspeicheldrüse" hören. Doch die Drüse kümmert sich nicht nur um den Blutzucker. Während ihre endokrinen Zellen wichtige Hormone wie Insulin herstellen, bilden die exokrinen Zellen Verdauungssekret mit über 20 verschiedenen Verdauungsenzymen.

"Bis zu zwei Liter Verdauungssaft produziert die Bauchspeicheldrüse jeden Tag und gibt diesen in den Dünndarm ab. Dieser 'Bauchspeichel' besteht unter anderem aus Lipasen zur Spaltung von Fetten, Amylasen zur Spaltung von Kohlenhydraten und Proteasen zur Spaltung von Eiweißen", sagt Diplom-Ökotrophologin Brigitte Neumann aus Uttenreuth. "Ohne die Bauchspeicheldrüse wären Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen nicht möglich."

Frau Brigitte Neumann ist Diplom-Ökotrophologin. Die freiberufliche Ernährungswissenschaftlerin ist in der Erwachsenenbildung tätig. Sie hält unter anderem Vorträge in Schulen und Firmen und arbeitet mit Verbänden, Institutionen, Krankenkassen und Ärzten zusammen.
Bildquelle: privat (Quelle: privat)

Zur Person

Brigitte Neumann ist Diplom-Ökotrophologin aus Uttenreuth. Die freiberufliche Ernährungswissenschaftlerin ist in der Erwachsenenbildung tätig. Sie hält unter anderem Vorträge in Schulen und Firmen und arbeitet mit Verbänden, Institutionen, Krankenkassen und Ärzten zusammen.

"Bauchspeichel"-Stau: Wenn die Bauchspeicheldrüse entzündet ist

Funktionseinbußen des Pankreas, etwa aufgrund einer Pankreasinsuffizienz, können beispielsweise massive Verdauungsstörungen wie Fettstühle, Durchfall und Gewichtsverlust zur Folge haben. Ebenso kann sich die Drüse entzünden. Etwa 55.000 Menschen in Deutschland werden jedes Jahr aufgrund einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, Pankreatitis genannt, behandelt.

Die häufigste Ursache für die sehr schmerzhafte Entzündung sind Gallensteine. Denn: Das Bauchspeicheldrüsensekret fließt durch den Pankreasgang in Richtung Zwölffingerdarm und teilt sich den Gang am Ende mit dem Gallengang. Gallensteine können den Ausgang verstopfen. Dann stauen sich Galle und Pankreassaft auf – und lösen die Entzündung aus.

"Neben der Bildung von Gallensteinen ist es oft ein zu hoher Alkoholkonsum, der die akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse verursacht", sagt die Ernährungswissenschaftlerin. "Symptome einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse sind plötzlich einsetzende, sehr starke Schmerzen im Oberbauch, die meist von Übelkeit, Erbrechen und einem aufgeblähten Bauch begleitet sind. Fieber und Kreislaufprobleme können hinzukommen."

Wie gefährlich ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Aufgrund der intensiven Schmerzen gehen die Betroffenen meist rasch zum Arzt und werden im Krankenhaus behandelt. Meist heilt eine Pankreatitis innerhalb von zwei Wochen ohne Komplikationen wieder aus. Allerdings kann der Entzündungsprozess auch zu erheblichen Schäden am Drüsengewebe führen. Bei geschätzt 20 Prozent der Betroffenen kommt es zu ernsthaften Folgen. Unter anderem können sich mit Verdauungssaft gefüllte Blasen bilden. Auch kann Gewebe absterben oder eine bakterielle Infektion kann entstehen. Die Gesundung dauert lange. Insgesamt sterben etwa drei bis fünf Prozent der Menschen, die an akuter Pankreatitis erkranken, an Komplikationen.

Bauchspeicheldrüse entlasten – was Sie tun können

Die Expertin empfiehlt, die Verdauung und damit Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse und Leber mit einem allgemein gesunden Lebensstil und einer vollwertigen Ernährung mit vielen frischen Zutaten zu unterstützen.

"Möchten Sie die Bauchspeicheldrüse entlasten, schränken Sie Ihren Zucker- und Fettkonsum ein und verzichten Sie weitestgehend auf Alkohol", rät Neumann. "Nehmen Sie gerne immer wieder Bitterstoffe mit auf Ihren Speiseplan. Diese regen die Bildung von Verdauungssäften an. Essen Sie als Vorspeise zum Beispiel einen Salat aus Endivien, Chicorée, Radicchio, Löwenzahn und Rucola. Auch Gewürze wie Kümmel, Anis, Estragon, Salbei, Fenchel, Thymian, Rosmarin, Kurkuma und Pfeffer unterstützen die Verdauung."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Diplom-Ökotrophologin Brigitte Neumann
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