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UN: Immer mehr Menschen nehmen Mittel gegen ADHS


Mehr Diagnosen - mehr Psychopharmaka
Immer mehr Menschen nehmen Mittel gegen ADHS

Von afp, dpa
03.03.2015Lesedauer: 2 Min.
"Zappelhilipp"-Syndrom: Die ADHS-Diagnosen nehmen weltweit immer noch zu.Vergrößern des Bildes
"Zappelhilipp"-Syndrom: Die ADHS-Diagnosen nehmen weltweit immer noch zu. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Diagnose ADHS - die Zahl steigt immer weiter an und damit der Einsatz von umstrittenen Substanzen zur Therapie, wie Ritalin. Die weltweite Zunahme wirft die Frage auf, ob die Verschreibungsrichtlinien überhaupt ausreichend sind. Vielleicht ist der Medienhype um die Konzentrationsstörung vorbei, der Diagnose- und Verschreibungswahnsinn aber noch lange nicht, wie die Zahlen des UN-Drogenkontrollrats zeigen.

Für bessere Konzentration und Leistungsfähigkeit nehmen immer mehr junge Menschen Psychopharmaka. Weltweit sei der Absatz der Substanz Methylphenidat zwischen 2012 und 2013 um 66 Prozent gestiegen, geht aus einem Bericht des UN-Drogenkontrollrats (INCB) hervor. Methylphenidat wird zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt.

ADHS-Diagnosen in zwei Jahren um 42 Prozent gestiegen

In den USA litten inzwischen elf Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen vier und 17 Jahren laut Diagnosen unter ADHS, teilte der INCB mit. Auch in Deutschland werde ADHS, im Volksmund auch "Zappelphilipp-Syndrom" genannt, immer häufiger festgestellt: Die Zahl bei den unter 19-Jährigen habe von 2006 bis 2011 um 42 Prozent zugenommen.

Der weltweit starke Anstieg beim Absatz der Substanz könnte laut INCB unter anderem auf einen Mangel an genauen Verschreibungsrichtlinien zurückzuführen sein.

Extrem unterschiedliche Symptome

ADHS-Symptome treten in den unterschiedlichsten Ausprägungen auf. Methylphenidat kann eingesetzt werden, um die Betroffenen ruhiger zu machen und ihre Aufmerksamkeit zu steigern. Häufig wird die Gabe von Medikamenten mit einer Psychotherapie kombiniert.

Psychopharmaka und psychoaktive Substanzen

Eine anhaltende Bedrohung bleiben dem Bericht zufolge sogenannte psychoaktive Substanzen. Im vergangenen Jahr wurden 388 chemisch hergestellte, psychoaktive Substanzen identifiziert. Das waren elf Prozent mehr als im Vorjahr. Psychoaktive Substanzen werden unter anderem als "Kräutermischungen" oder "Badesalze" angeboten. Bei vielen dieser Stoffe ist unklar, welche Gesundheitsgefahren von ihnen ausgehen.

INCB überwacht die Einhaltung der Drogenkontrollabkommen der UN. Der Kontrollrat soll die Verwendung von Chemikalien zur illegalen Herstellung von Drogen verhindern, aber auch eine angemessene Versorgung für Medizin und Forschung ermöglichen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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