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Süßigkeiten: Wie viel dürfen Kinder naschen?


Süßigkeiten
Wie viel dürfen Kinder naschen?

dpa-tmn, t-online, cst

Aktualisiert am 19.03.2016Lesedauer: 3 Min.
Auch an Ostern sollten Kindern nur in Maßen naschen.Vergrößern des Bildes
Auch an Ostern sollten Kindern nur in Maßen naschen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Kinder

Wie bei allen Lastern muss auch der Umgang mit Süßigkeiten erlernt werden. Eltern kommt hier eine wichtige Vorbildrolle zu. Wer sich ständig mit Schokolade und anderen Süßigkeiten vollstopft, kann von seinen Kindern kaum erwarten, dass sie freiwillig auf Süßes verzichten. Auch ein komplettes Verbot macht keinen Sinn, da Kinder meist Wege finden, sich Süßigkeiten anderweitig zu besorgen, etwa von Freunden oder den Großeltern.

Süßes erst nach dem Essen

Solange Kinder noch keine Süßigkeiten kennen, vermissen sie sie meist nicht. Sind sie auf den Geschmack gekommen, dürfen auch Kleinkinder einmal am Tag eine kleine Hand voll Süßigkeiten naschen. "Am besten essen Kinder Süßigkeiten direkt nach dem Essen", rät Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt im Netzwerk Gesund ins Leben. Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium gefördert. So lernen sie einen bewussten Umgang mit den Leckereien.

Das hat gleich mehrere Vorteile: Der Blutzuckerspiegel steigt nicht so stark an, als wenn ständig genascht wird. Ein weiteres Plus: Die Kinder gewöhnen sich an die feste Zeit für Süßes und quengeln weniger zwischendurch. "Wichtig ist, dass Süßigkeiten nicht zum Sattwerden, sondern zum Genuss gegessen werden", erläutert Koletzko. Vor allem sollten sie nicht zum Ruhigstellen oder Trösten dienen. Sonst besteht die Gefahr, dass Kinder auch später bevorzugt zu Schokolade greifen und übergewichtig werden.

Versteckter Zucker

"Der meiste Zucker hat sich in Lebensmitteln versteckt, die ganz harmlos aussehen oder sogar den Ruf haben, gesund zu sein - wie Fruchtjoghurt oder Müsli-Riegel. Tomatenketchup besteht sogar zu einem Viertel aus Zucker. Schwer ins Gewicht fallen auch die flüssigen Süßigkeiten: In einem halben Liter Limo stecken 18 Zuckerwürfel", sagt Iris Schürmann-Mock, Autorin des Buches "Mahlzeit, Kinder - Ernährungstipps für eilige Eltern".

Warum zu viel Süßes schädlich ist

Wenn Kinder viel naschen, nehmen sie nicht nur zu viel Zucker zu sich, gleichzeitig bleiben auch andere, gesündere Lebensmittel wie Vollkornprodukte und Gemüse auf der Strecke. Für eine gesunde Entwicklung ist aber eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung wichtig. Essen Kinder dauerhaft zu einseitig, hat das lebenslange Folgen für die Gesundheit, denn das Essverhalten wird im Kindesalter geprägt.

Wie viel Süßes sollten Kinder am Tag essen?

Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) empfiehlt, nicht mehr als zehn Prozent der Tageskalorienmenge in Form von Süßigkeiten oder Snacks zu sich nehmen.

Empfohlene Tagesmenge an Kalorien:

Alter der Kinder Mädchen & Jungen Mädchen Jungen
2 - 3 1100
4 - 6 1400
7 - 9 1800
10 - 12 2100
13 - 14 2200 2700
15 - 18 2500 3100

100 Kalorien sind enthalten in:

  • 1 Kugel Eis
  • 4 Butterkekse
  • 20g Schokolade
  • 30g Gummibärchen
  • 200ml Limonade

Demnach sollte beispielsweise ein fünfjähriges Kind am Tag nicht mehr als 140 Kalorien (zehn Prozent der empfohlenen 1400 Kalorien am Tag) in Form von Süßigkeiten zu sich nehmen, was in etwa einer Kugel Eis und zwei Keksen entsprechen würde.

Auch Kinder mit Zöliakie dürfen naschen

Kinder mit einer Glutenunverträglichkeit müssen nicht auf Naschereien verzichten. Voraussetzung ist, dass Eltern dafür kein normales, glutenhaltiges Mehl aus Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste oder Grünkern verwenden. Gesunde und schmackhafte Pfannkuchen oder Muffins zum Beispiel lassen sich aus Buchweizen- oder Quinoamehl zubereiten, erläutert der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln. Auch entöltes Mandelmehl oder Kokosnussmehl bieten sich als Basis an, um etwas für Menschen mit der auch Zöliakie genannten Erkrankung zu backen.

Süßes bleibt immer die Ausnahme

Als Ersatz für normales Mehl bieten sich auch Erzeugnisse aus Soja, Kastanien, Johannisbrotkernen oder Tapioka an. Bei Kindern eher unbeliebt sind nach Einschätzung des BVKJ stärkehaltiges Reismehl oder Kartoffelstärke. Die Experten raten davon ab, erkrankte Kinder mit gekauften glutenfreien Süßigkeiten oder glutenfreiem Fast Food zu belohnen. Wie bei gesunden Kindern auch sollte so etwas nur ausnahmsweise mal erlaubt sein.

Bei Zöliakie verträgt der Körper nicht das in vielen Getreiden enthaltene Klebereiweiß Gluten. Schon kleinste Mengen können bei den Betroffenen zu Durchfall und Magenbeschwerden führen. Auf lange Sicht kann das Wachstum gestört und der Dünndarm geschädigt werden sowie die Knochenkrankheit Osteoporose entstehen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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