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Tics bei Kindern: Zwanghaftes Augenzwinkern, Schulterzucken und Husten


Zwanghaftes Zwinkern, Zucken, Husten
Hat mein Kind einen Tic?

t-online, rev

Aktualisiert am 25.11.2016Lesedauer: 2 Min.
Tics: Tics haben vielfältige Erscheinungsformen. Zum Beispiel zwanghaftes Zwinkern.Vergrößern des Bildes
Tics haben vielfältige Erscheinungsformen. Zum Beispiel zwanghaftes Zwinkern. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Zucken, bellen, räuspern - bis zu zwölf Prozent der Grundschulkinder leiden unter Störungen, die als Tic bezeichnet werden. Jungs trifft es dreimal häufiger als Mädchen. Wir erklären, wie sich ein Tic äußert, welche Behandlung möglich ist und wie Eltern ihrem Kind helfen können.

Tics sind plötzliche, ungewollte und ungewöhnlich heftige Bewegungen oder Lautäußerungen, die einzeln oder in Serie auftreten. Man unterscheidet zwischen motorischen Tics wie Augenzwinkern, Schulterzucken oder Kopfnicken und vokalen Tics wie Husten, Bellen oder das zwanghafte Wiederholen von Wörtern und Sätzen.

Eine spezielle, jedoch eher seltene Tic-Störung ist das Tourette-Syndrom: Hier verbinden sich Bewegungs-Tics und oft obszöne oder sehr aggressive Lautäußerungen miteinander. Tics treten bei starker emotionaler Erregung wie zum Beispiel Freude oder Wut öfter auf als im entspannten Zustand. Sie häufen sich in Stresssituationen.

Störung verschwindet oft von selbst

Zu Tics kommt es vor allem im Kindesalter bis zur Pubertät. Die genaue Ursache konnte bisher nicht geklärt werden. Experten gehen jedoch von einer Erkrankung des Gehirns als Auslöser der Tics aus. Da sich auch eine Häufung innerhalb von Familien zeigt, sind auch genetische Gründe denkbar. Zudem treten Tics oft im Zusammenhang mit einer Zwangserkrankung oder ADHS auf.

Wissenschaftler unterscheiden zwischen einer chronischen Tic-Störung, die länger als zwölf Monate andauert, und einer vorübergehenden Form, die nach maximal einem Jahr wieder abgeklungen ist. Bei 70 Prozent der betroffenen Kindern handelt es sich um eine vorübergehende Störung, die auch ohne Behandlung - meistens nach der Pubertät - wieder von selbst verschwindet. In anderen Fällen kann eine Therapie helfen. Auf jeden Fall sollten Eltern mit dem Kinderarzt sprechen, wenn sie bei ihrem Kind vermeintliche Tics bemerken.

Behandlung von Tics

Bei besonders schweren und lang anhaltenden Störungen kommt es dann zur Behandlung. Hierfür können verschiedene Therapiemöglichkeiten miteinander kombiniert werden: Zum Beispiel kann das Erlernen von Entspannungstechniken dem Kind helfen, die Anzahl der auftretenden Tics zu verringern. Dazu gibt es auch komplexe Verhaltenstherapien, bei denen die Kinder lernen, den nicht willkürlichen Bewegungen oder Äußerungen entgegenzuwirken. Notfalls kann auch eine medikamentöse Behandlung - insbesondere durch Neuroleptika - eine Linderung der Symptome herbeiführen.

Wie Eltern einem Kind mit Tic helfen können

Eltern müssen sich bewusst sein, dass das Kind für gewöhnlich keine Kontrolle über seine Tics hat. Es ist zwecklos, dass Kind zu ermahnen, wenn es wieder mal zuckt oder bellt. Stattdessen sollten Eltern dem Kind das Gefühl vermitteln, dass es trotz seiner Störung geliebt wird. Es ist deshalb sinnvoll den Tics im alltäglichen Umgang so wenig Beachtung wie möglich zu schenken.

Immer wird das jedoch nicht möglich sein: Kinder mit Tic-Störungen werden oft von Mitschülern ausgelacht, gehänselt und beschimpft. Schreckliche Erfahrungen, die ein Kind am ehesten mit der Unterstützung der Eltern verarbeiten kann. Die Eltern sollten mit dem Kind über die Erlebnisse reden und auch darüber, wie das Kind am besten auf solches Verhalten von anderen reagiert. Auch ein Gespräch mit dem Lehrer oder mit Eltern von Schulkameraden kann womöglich dafür sorgen, dass dem Kind künftig mehr Verständnis entgegengebracht wird.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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