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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Chronische Krankheiten Diese Erkrankungen kann man an der Zunge erkennen
Verfärbungen, Beläge, Brennen: Die Zunge verrät eine Menge über unsere Gesundheit. Aufgrund ihres Aussehens kann man Rückschlüsse auf verschiedene Erkrankungen ziehen. Wir sagen, welche Merkmale auf welche Erkrankungen hinweisen.
Wenn die Zunge brennt und sticht
Brennt und sticht die Zunge, sprechen Ärzte von Glossodynie, einer Empfindungsstörung im Bereich von Zunge und Mundschleimhaut. Diese Erkrankung ist häufig eine Begleiterscheinung chronischer Erkrankungen, beispielsweise einer angeborenen Funktionsstörung der Speicheldrüsen. Nach Angaben des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte leiden besonders Frauen im mittleren Alter unter dem unangenehmen Brennen. Schätzungen zufolge ist jede sechste Frau in den Wechseljahren davon betroffen.
Eisenmangel bei grauer Zungenfarbe
Auch die Farbe gibt der Zunge kann Hinweise auf eine Erkrankung geben. Grundsätzlich gilt es zu schauen, ob die Zunge gerötet oder blasser als normal ist. Die Form kann aufgequollen oder geschrumpft und der Belag weiß, gelb oder bräunlich, wässrig, klebrig oder trocken sein. Ist die Zungenoberseite gelblich oder gelbbraun, kann das nach Angaben der Initiative proDente in Köln auf eine erkrankte Leber hinweisen. Eine glatte, eher graue Zunge kann dagegen ein Anzeichen für Eisenmangel sein. Ebenso rührt eine dünne und schmale Zunge möglicherweise von einer Blutschwäche her. Ein dicker, weißer bis gelber Belag deutet eventuell auf eine Magenentzündung hin.
Himbeerzunge deutet auf Scharlach hin
Tritt auf der Zunge weißer Belag in Kombination mit einem stark geröteten Rachen, Fieber und geschwollenen Mandeln auf, weist das auf Scharlach hin. Etwa am dritten Krankheitstag löst sich der Belag. Die Zunge wird glänzend rot und die Geschmackspapillen werden deutlich sichtbar. Man spricht dann von der so genannten Himbeer- oder Erdbeerzunge. Da es zu einer Vielzahl von Komplikationen kommen kann, wie eine Vereiterung des Rachens, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Dieser verschreibt Antibiotika sowie schmerz- und fiebersenkende Mittel.
- Ausschlag und Himbeerzunge: Welche Symptome auf Scharlach hinweisen
Vorsicht bei pelzigem Mundgefühl
Haben Betroffene ein pelziges Mundgefühl, brennen Zunge und Hals und sind kleine weiße Beläge sichtbar, kann es sich um eine Pilzinfektion handeln. Unter den Pilzerregern spielt "Candida Albicans" die wichtigste Rolle bei Pilzinfektionen im Mund. Er gehört zur natürlichen Flora der Mundschleimhaut und ist bei der Hälfte aller Menschen nachweisbar. Eine Pilzinfektion im Mund kann jeder kriegen. Das kann durch ein geschwächtes Immunsystem, mangelnde Hygiene oder durch die Einnahme von bestimmten Medikamenten, beispielsweise Antibiotikum und Cortison, bedingt sein.
Bei Veränderungen im Mund- und Rachenraum zu Arzt gehen
Jährlich erkranken rund 10.000 Menschen an Mundhöhlenkrebs, so der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Da der Krebs im Anfangsstadium keine Beschwerden verursacht, werden Veränderungen - wie eine veränderte Farbe oder Festigkeit - an Zunge, Wangenschleimhaut und der restlichen Mundhöhle oft nicht ernst genommen. Wer Auffälligkeiten bemerkt, sollte sie auf jeden Fall von einem Arzt untersuchen lassen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.