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Wirkung von Mutterkraut: Was kann die Heilpflanze wirklich?


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Alte Heilpflanze
Was über die Wirkung von Mutterkraut bekannt ist

uc (CF)

Aktualisiert am 17.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Das Mutterkraut wird in der Frauenheilkunde angewandt.Vergrößern des Bildes
Mutterkraut: Die Verwandte des Gänseblümchens wird weltweit gezüchtet. (Quelle: Manfred Ruckszio/imago-images-bilder)
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Mutterkraut galt einst als beliebte Heilpflanze und kam bei diversen gesundheitlichen Beschwerden zum Einsatz. Doch was kann das Kraut wirklich?

Mutterkraut ist schon seit über 2.000 Jahren als Heilpflanze bekannt und wurde besonders im Mittelalter in der Heilkunde eingesetzt. Es gilt daher als "Aspirin des Mittelalters" oder auch "Aspirin des 18. Jahrhunderts". Was Sie über die Pflanze wissen sollten.

Was ist Mutterkraut?

Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium) ist eine ganzjährige Pflanze, eine entfernte Verwandte des Gänseblümchens, die optisch auch an Kamille erinnert. Sie wird inzwischen weltweit gezüchtet, blüht im Sommer und kommt bei unterschiedlichen Beschwerden zum Einsatz, unter anderem auch als Fiebersenker. Daher rührt auch der englische Name "Feverfew" (fever, zu Deutsch "Fieber").

Welche Wirkung hat Mutterkraut als Heilpflanze?

Verwendet werden die getrockneten Blätter zur Herstellung von Kapseln, Tabletten und Flüssigextrakten. Als wirksam sollen vor allem die Inhaltsstoffe Parthenolid und Glykoside gelten. Eingesetzt wurden die Präparate überwiegend in der Frauenheilkunde, wovon sicher der Name abgeleitet wurde. Heutzutage wird vor allem eine Wirkung bei Migräne behauptet.

Studienergebnisse bei Migräne

Doch auch hier ist die Studienlage uneinheitlich bis widersprüchlich. Im MSD Manual Handbuch Gesundheit heißt es dazu: "Sechs verschiedene Studien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen, doch eine kürzlich durchgeführte größere Studie zur Wirksamkeit von Mutterkraut bei der Vorbeugung von Migräne zeigte, dass sich die Anzahl der monatlichen Migräneanfälle mit Mutterkraut etwas verringerte. Die Unterschiede in den Ergebnissen der Studien könnten darauf beruhen, dass unterschiedliche Präparate und Dosen von Mutterkraut verwendet wurden."

Und auch "medizin transparent "kann keine eindeutige Empfehlung als Migränemittel abgeben: "Die vorhandenen Studien haben relativ wenig Teilnehmer und die Ergebnisse sind nicht einheitlich. Im besten Fall reduziert Mutterkraut die Zahl der Migräneattacken etwas häufiger als das ein Scheinpräparat (Placebo) tun kann."

Mutterkraut scheint also im besten Fall eine vorbeugende Wirkung in Bezug auf Migräneattacken zu haben.

Welche andere Wirkung ist belegt?

Über die Untersuchung eines Effekts auf Migräne hinaus gibt es keine aussagekräftigen Studien zur Wirkung auch bei anderen Erkrankungen. In MSD heißt es: "In Studien an Arthritis-Patienten konnte Mutterkraut die Symptome nicht lindern. Es gibt keine strengen wissenschaftlichen Studien, die andere gesundheitliche Behauptungen stützen."

Welche Nebenwirkungen sind bei der Einnahme bekannt?

Schwerwiegende Nebenwirkungen sind bei der Einnahme nicht bekannt. Auftreten können jedoch Übelkeit, Verdauungsprobleme oder Blähungen. Auch Mundgeschwüre, Hautentzündungen (vor allem bei Anwendung auf der Haut) und Veränderungen des Geschmackssinns sind möglich.

Darüber hinaus sind allergische Reaktionen möglich, vor allem bei Menschen mit Heuschnupfen oder einer Allergie gegen dem Mutterkraut verwandte Pflanzen (zum Beispiel Gänseblümchen, Ringelblumen und Chrysanthemen). Allergiker sollten Mutterkraut nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt verwenden.

Schwangere sollten kein Mutterkraut einnehmen, da die Kontraktionen der Gebärmutter beeinträchtigt werden können und es zu Fehlgeburten kommen kann. Auch Kindern und Stillenden wird die Einnahme nicht empfohlen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Mutterkraut könnte die Wirkung von Gerinnungshemmern, Migräne-Medikamenten und von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) beeinflussen, so MSD. Es könnte die normale Gerinnungsneigung von Blutplättchen verringern und die Eisenresorption reduzieren. Bei diesen Vorerkrankungen sollte Mutterkraut nicht ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden.

Fazit

Die Wirksamkeit von Mutterkraut ist kaum belegt und auch bei Migräne lässt sich nur eine geringe Nutzung zur Vorbeugung nachweisen. Vor allem Schwangeren muss von der Einnahme abgeraten werden. Und auch Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und Allergiker sollten Mutterkraut nur nach vorheriger Konsultation ihres Arztes einnehmen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • National center for Complementary and Integrative Health: "Feverfew" (Dezember 2020, englisch)
  • medizin-transparent.at: "Mit Mutterkraut gegen Migräne" (3. März 2016)
  • MSD Manuals: "Mutterkraut" (Januar 2022)
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