Katze und Hund Gefahr im Urlaub: Darum sollten Sie streunende Tiere nicht streicheln
Streunende Katzen und Hunde gibt es in vielen Urlaubsorten wie Griechenland, der Türkei oder Thailand. Das Streicheln sollten Sie aber lieber sein lassen.
An vielen Urlaubsorten gibt es eine Menge streunender Katzen und Hunde. Wer ein Herz für die kleinen Fellpfoten hat, kann es oft nicht lassen, sie zu streicheln. Doch das kann auch gefährlich werden.
Vorsicht vor Krankheiten
Freilaufende Katzen und Hunde können mit Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten infiziert sein. Krätze, Giardien, Hautpilzerkrankungen oder Würmer können sich auch auf den Menschen übertragen und Infektionen sowie Entzündungen der Haut verursachen. Zudem kann es passieren, dass Sie diese Krankheiten nach Hause schleppen und damit Ihre eigenen Haustiere anstecken.
In vielen Ländern der Welt gibt es zudem Tollwut, eine Virusinfektion, die nach wie vor als unheilbar gilt und zu einem qualvollen Tod führen kann. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Mitnahme streunender Tiere aus Urlaubsländern unbedingt zu vermeiden.
Lieber nicht füttern
Ein weiterer Grund dafür, Abstand zu halten: Die freilaufenden Tiere sind den Umgang mit Menschen oft nicht gewohnt. Tierschutzexpertin und Tierärztin Theresa Müschner-Siemens von der Welttierschutzgesellschaft e. V. empfiehlt, auf die Körpersprache des Tieres zu achten.
Auch wenn es zutraulich erscheint: Mit Streicheleinheiten und Zufüttern hilft man dem Tier nicht nachhaltig. Denn sind die Urlauber wieder weg, leidet das Tier umso stärker, so Müschner-Siemens. Mit einer Futter-, Zeit- oder Geldspende an einen Tierschutzverein vor Ort kann man in der Regel mehr bewirken.
Was tun bei Kontakt?
Ist ein Hund oder eine Katze auf der Straße offensichtlich hilfebedürftig, krank oder auffällig, rät die Welttierschutzgesellschaft, einen ortsansässigen Tierschutzverein oder einen Tierarzt zu kontaktieren. Und natürlich: Abstand halten – es kann Infektionsgefahr bestehen.
Ist es zum Kontakt mit einem Tier gekommen, sollten Sie danach unbedingt die Hände waschen und desinfizieren. Aber nicht nur das Streicheln birgt ein Risiko, denn die Tiere können auch kratzen oder beißen. Diese Biss- und Kratzwunden können sich infizieren, warnt Dr. Camilla Rothe, Oberärztin am Institut für Infektions- und Tropenmedizin am LMU Klinikum München.
In dem Fall gilt: Wunde mit Wasser und Seife 15 Minuten lang auswaschen und desinfizieren. Bei Entzündungszeichen wie Rötung und Überwärmung und in Gebieten mit endemischer Tollwut sollte man unverzüglich medizinische Hilfe aufsuchen, so Rothe.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa