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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorsicht an diesem Wochenende Wetterumschwung gefährdet Herzkranke – so schützen Sie sich

Extreme Wetterveränderungen können vor allem bei Menschen mit Vorerkrankungen zu Problemen führen. Experten empfehlen vorbeugende Maßnahmen.
Gestern minus fünf Grad, morgen zehn Grad mit Sonne und übermorgen Starkregen – extreme Wetterwechsel wie diese sind für manche Menschen belastend. Denn sie können unter anderem Kopfschmerzen und Schlafprobleme verursachen. Wieder andere Menschen können sogar noch stärker unter einem solchen Wetterumschwung leiden. Die Folge: Herz- und Kreislaufbeschwerden.
Wer ist besonders betroffen?
Wie stark das Wetter den Körper beeinflusst, hängt von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem vom allgemeinen Gesundheitszustand, aber auch, ob jemand gerade stark unter Stress steht. Besonders empfindlich reagieren Menschen mit Vorerkrankungen wie Rheuma, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronarer Herzkrankheit oder Verengungen der peripheren Arterien (pAVK). Auch Patienten mit hohem oder niedrigem Blutdruck können bei plötzlichen Temperaturwechseln Beschwerden verspüren.
Dabei unterscheiden Gesundheitsexperten zwischen "wetterfühligen" und "wetterempfindlichen" Menschen. Während wetterfühlige Personen körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit zeigen, obwohl sie eigentlich gesund sind, verschlimmern Wetterumschwünge bei wetterempfindlichen Menschen bestehende Erkrankungen wie Gelenk- oder Herz-Kreislauf-Probleme. Rund 15 bis 20 Prozent der Menschen sind richtig wetterempfindlich.
Wie reagiert der Körper auf Wetterwechsel?
Der menschliche Körper ist darauf ausgelegt, seine Kerntemperatur von 37 Grad Celsius konstant zu halten. Dabei spielt das vegetative Nervensystem eine zentrale Rolle, da es Funktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz und Stoffwechsel reguliert. Wetterumschwünge erfordern Anpassungsreaktionen – je stärker die Veränderung, desto intensiver muss der Körper darauf reagieren. Entscheidend sind dabei nicht nur die Temperatur, sondern auch Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Windstärke und Sonneneinstrahlung.
Sowohl Hitze als auch Kälte können etwa die Gerinnungsfähigkeit des Blutes erhöhen und entzündliche Prozesse in den Gefäßen fördern. Das Risiko für Verklumpungen und die Bildung venöser Thrombosen, aber auch für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall kann dadurch ansteigen, warnt die Deutsche Herzstiftung.
Beschwerden bei Wetterwechsel: Was tun?
Wer wetterempfindlich ist, kann aber einiges tun, um seinen Körper zu stärken und Beschwerden zu minimieren:
- Training des vegetativen Nervensystems durch Wechselduschen, Saunagänge oder Kneipp-Anwendungen
- Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft
- Ausgewogene Ernährung mit ausreichend Flüssigkeitszufuhr
- Vermeidung von extremer Hitze oder Kälte, insbesondere für Risikogruppen
Bei bereits bestehenden Erkrankungen sollten Betroffene vorbeugende Maßnahmen mit ihrem Arzt besprechen. So lässt sich individuell klären, welche Maßnahmen sinnvoll und gesundheitsfördernd sind.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- herzstiftung.de: "Herz- und Kreislaufbeschwerden bei Wetterumschwüngen"
- herzstiftung.de: "Wetterempfindlich: Das sollten Herz-Kreislauf-Patienten beachten"