Joggen und Co. Mit Sport den Ruhepuls senken
Düsseldorf (dpa/tmn) - Sport kann auf Dauer den Ruhepuls senken. Insbesondere Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen haben diesen Effekt: "Man sagt grundsätzlich, dass die für eine stärkere Frequenzsenkung sorgen als andere Sportarten", sagt Prof. Michael Böhm von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
Marathonläufer hätten durchaus einen Ruhepuls von 30 bis 40 Schlägen pro Minute. "Ob das gesund ist, kann man allerdings nicht sagen", wendet Böhm ein. Sicher ist: Ein sehr hoher Wert kann bedenklich sein. Ein pathologisch schneller Herzschlag von mehr als 100 Schlägen pro Minute ist laut Böhm ein Fall für eine medizinische Behandlung.
Risikofaktor bei Herzmuskelschwäche
Ein Ruhepuls von mehr als 70 sei bei Menschen mit einer Herzmuskelschwäche ein Risikofaktor. Die sogenannte Erschlaffungsphase, in der sich der Herzmuskel ein wenig entspannt, ist bei einem hohen Puls nämlich kürzer.
Sinke der Ruhepuls, sei das für Patienten mit Herzmuskelschwäche lebensverlängernd, so Böhm. Sie können und sollten fit bleiben, indem sie in kontrolliertem Maße Sport treiben - hier sollten sie sich ärztlichen Rat holen zu Fragen von Häufigkeit und Intensität. Der Kardiologe empfiehlt spezielle Herzsportgruppen.
Um mit Sport den Ruhepuls zu senken, sollte man regelmäßig und kontinuierlich trainieren. So lässt sich der Wert - über mehrere Monate hinweg - merklich senken.
Welche Werte sind die Norm?
Generell ist ein hoher Ruhepuls ein Risikoindikator für bestimmte Herz-Kreislauf-Krankheiten. Bei Erwachsenen liegt derRuhepulslaut der Deutschen Herzstiftung im Normalfall bei etwa 60 bis 80 Schlägen pro Minute, bei Senioren könne er wieder leicht steigen. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sind es demnach 80 bis 100 Schläge, bei Kleinkindern und Babys liegt er noch höher.
Den Ruhepuls misst man idealerweise morgens kurz nach dem Aufstehen. Wer es tagsüber macht, sollte der Herzstiftung zufolge vorher einige Minuten entspannt sitzen oder liegen. Da Infekte, Stress und weitere Faktoren den Herzschlag beeinflussen, sollte man den Wert am besten über mehrere Tage messen und den Durchschnitt ausrechnen, um einen möglichst exakten Eindruck zu bekommen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.