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Marathon laufen: Motivationskampf mit Risiken


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Marathon laufen: Motivationskampf mit Risiken

ek (CF)

Aktualisiert am 29.05.2012Lesedauer: 3 Min.
Die Vorbereitung ist gesund, der eigentliche Marathonlauf, hier in Hannover, nicht.Vergrößern des Bildes
Die Vorbereitung ist gesund, der eigentliche Marathonlauf, hier in Hannover, nicht. (Quelle: dpa-bilder)
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Während es für die meisten unvorstellbar ist, einen Marathon zu laufen, haben unerschrockene Athleten nur wenig Probleme, sich zu motivieren, die 42,195 Kilometer hinter sich zu bringen. Doch selbst bei optimalem Training birgt der Extremlauf auch für erfahrene Läufer Risiken. Lesen Sie in unserer Fotoshow zehn Training-Tipps, um sich optimal auf einen Marathon vorzubereiten.

Glücksgefühle motivieren zum Training

Wer einen Marathon laufen will, braucht zunächst einmal ausreichend Motivation. Experten sprechen hierbei vom so genannten "Runners High". Darunter versteht man Glücksgefühle, die sich beim Laufen einstellen und Sie dazu motivieren, weiterzulaufen. Der Körper produziert dabei natürliche Opiate, die das Glückszentrum im Gehirn stimulieren. US-Forscher der Indiana University gehen laut „Spiegel“ sogar der These nach, dass die dabei entstehenden Glücksgefühle bei Frauen so stark sein können, dass sie beim Sport einen Orgasmus erleben.

Wie der "Spiegel" zudem berichtet, vermuten Forscher der US-amerikanischen Universität von Arizona einen evolutionären Hintergrund hinter diesen Glücksgefühlen. Sie sicherten dem Menschen in seiner Funktion als Jäger einst das Überleben. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass jeder Mensch ein natürliches Verlangen zum Laufen habe. Dieses Verlangen sei mittlerweile aber unterdrückt und werde oft ignoriert. Um genügend Glückshormone zu produzieren und das "Runner’s High" zu erreichen, ist nach Angaben der Forscher allerdings ein Grundmaß an Fitness vorausgesetzt. Ein Anfänger wird zahlreiche Trainingseinheiten brauchen, um dieses Maß überhaupt zu erreichen.(Lauftraining mit Spaßfaktor: Tipps für Anfänger)

Das Gesunde am Marathon ist nur das Training

Das Lauftraining ruft bei Sportlern nicht nur Glücksgefühle hervor, sondern minimiert auch die gesundheitlichen Risiken. Allerdings sollten Sie sich vor Augen halten, dass es einen großen Unterschied zwischen dem Training für einen Marathon und dem Extremlauf an sich gibt, warnt Sportmediziner Dr. Frank Mooren vom Institut für Sportmedizin der Universität Gießen gegenüber der "Zeit". Demnach berge der Lauf über die knapp mehr als 42 Kilometer mehr Risiken, als dass er dem Körper helfe. "Das Gesunde am Marathon ist eigentlich nur die Vorbereitung darauf", so der Experte. Laut Mooren ist der menschliche Körper nach dem Extremlauf beispielsweise eine gewisse Zeit über anfälliger für Infektionen, da das Immunsystem geschwächt wird.

Weniger Risiken durch lange Vorbereitung

Sportmediziner Gernot Vogels bestätigt in einem Interview mit der "Welt" die Ansicht von Mooren. Er ist der Auffassung, dass der Mensch eigentlich nicht dafür geschaffen sei, extrem lange Strecken zu laufen. Herz-Kreislauf-System, Gelenke und Knochen würden im höchsten Maße beansprucht werden, so dass mindestens eine rund halbjährige Vorbereitung unerlässlich sei.

Wie belastend ein Marathonlauf für den Körper ist, verdeutlicht ein Beispiel: Ein Läufer mit 80 Kilogramm Körpergewicht belastet seinen Körper über die volle Distanz mit etwa 5.000 Tonnen. Doch Risiken bleiben selbst nach dem besten Training, wie Vogels gegenüber der "Welt" anmerkt: "Ich hatte schon Patienten, die mir glaubhaft versichern konnten, dass sie vom Training bis zum Stretching alles richtig gemacht hatten. Am Ende saßen sie doch mit einer Sehnenüberlastung bei mir in der Praxis." (Fehler beim Joggen: Die größten Lauf-Sünden)

trax.de: Trainieren mit Herz und Verstand

Ist es gesund, einen Marathon zu laufen?

Regelmäßiges Lauftraining reduziert nachweislich die Risiken eines Herzinfarkts und hat positive Effekte auf Bänder und Immunsystem. Beim Marathon dagegen treten gegenteilige Effekte in Kraft. "Man kann von einem Marathon-Paradox sprechen", erläutert der Kardiologe Stefan Möhlenkamp das Phänomen gegenüber der „Zeit“. So sinkt zwar beim Training das Herzinfarkt-Risiko, beim Marathonlauf selbst dagegen steigt es um das Siebenfache an. Zudem klagen Marathonläufer häufig über Knie- und Schienbeinbeschwerden, Achillessehnenprobleme oder Krämpfe. Zudem ist ihr Immunsystem nach dem Lauf geschwächt, was sie anfälliger für Infektionen macht.

Auch Vogels erklärt gegenüber der "Welt", er halte es nicht für gesund, einen Marathon zu laufen, womit er jedoch nicht das Training meint. Wenn Ihre Motivation für einen Marathon jedoch ungebrochen ist, achten Sie nicht nur auf ein gut abgestimmtes Training, sondern gehen Sie auch regelmäßig zum Medizin-Check zu einem Arzt, um die Risiken so gering wie möglich zu halten. Grundsätzlich empfiehlt es sich, mit dem Marathontraining erst nach Rücksprache mit einem Arzt und entsprechenden Belastungstests zu beginnen.

Zur richtigen Vorbereitung gehört auch, Trainingspläne aufzustellen und diese genau zu befolgen. Verwenden Sie außerdem beim Training stets eine Pulsuhr. Außerdem empfiehlt es sich, erst einmal Lauferfahrung mit längeren Crossläufen und einem Halbmarathon zu sammeln, bevor Sie sich an die 42,195 Kilometer wagen.(Joggen oder Walking: Was ist besser?)

trax.de: Beispielwochen für Halbmarathon und Marathon

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