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Laufen: Brauchen Sportler Kompressionsstrümpfe?


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Kompressionsstrümpfe
Brauchen Sportler Kompressionsstrümpfe?

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Aktualisiert am 27.04.2012Lesedauer: 2 Min.
Kompressionsstrümpfe (hier: Bauerfeind) können Muskelschmerzen vorbeugen.Vergrößern des Bildes
Kompressionsstrümpfe (hier: Bauerfeind) können Muskelschmerzen vorbeugen. (Quelle: Hersteller-bilder)
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Kompressionsstrümpfe - da denken viele an Omas mit Venenleiden. Doch auch immer mehr Sportler schwören auf die Spezialkleidung. Die Strümpfe sollen Kraft und Ausdauer steigern, die Muskeln bei der Regeneration unterstützen sowie müde und schwere Beine verhindern. Wir haben Professor Billy Sperlich gefragt, was die Strümpfe wirklich bringen.

Kompressionsstrümpfe unterstützen die Venen

Kompressionstrümpfe drücken durch äußeren Druck auf die Haut die Venen zusammen, um so den Rückfluss des Blutes zum Herzen zu unterstützen. Bei Sportlern sind die Gummistrümpfe deshalb so gefragt, weil die Beine angeblich nicht mehr so schwer und müde werden und somit die Leistung gesteigert werden kann. Doch was sagt die Wissenschaft? Experten sind sich über die Funktion der Strümpfe nicht einig. "Die Studienlage ist sehr widersprüchlich", sagt Professor Billy Sperlich, Sportwissenschaftler an der Bergischen Universität Wuppertal. "Auch die Wahrnehmung der Testpersonen ist zweigeteilt. Viele Untersuchte empfinden Kompression als positiv und angenehm, andere nicht", ergänzt er. "Es kommt darauf an, in welcher Situation und zu welchem Zweck die Strümpfe getragen werden."

Keine messbare Leistungssteigerung

Sperlich erläutert, dass in Studien mit Leistungssportlern kleine Steigerungen in den Punkten Kraft und Schnelligkeit gemessen werden konnten. Im Bereich Ausdauer hingegen ließen sich in eigenen Untersuchungen keine messbaren Verbesserungen feststellen. "Allerdings empfinden professionelle Ausdauersportler wie Marathonläufer und Triathleten Wettkämpfe mit den Strümpfen oft als angenehmer, weil sie weniger Muskelschmerzen haben. Sie können tatsächlich von den Strümpfen profitieren", erklärt der Wissenschaftler. "Je mehr Kilometer also jemand läuft, desto ratsamer kann das Tragen von Kompressionsstrümpfen sein“, fügt er hinzu. Bei venengesunden Freizeitsportlern sei der Blutfluss jedoch normalerweise ausreichend angeregt, da die Muskulatur ständig kontrahiert wird.

Weniger Probleme mit Muskelkater

Der Sportexperte kann sich allerdings vorstellen, dass Kompressionsstrümpfe gerade für ältere und weniger trainierte Menschen beim Sport unterstützend sein könnten. Auch wer tagsüber lange vor dem Computer sitzt und abends sportlich aktiv wird, könnte mit Kompressionsstrümpfen der erschlafften Muskulatur auf die Beine helfen. Doch wie steht es mit der unterstützenden Wirkung der Kompressionsstrümpfe bei der Regeneration der Muskeln? Sperlich erklärt: "Tatsächlich konnten Studien zeigen, dass Muskelschmerzen durch das Tragen der Strümpfe verringert werden können.“ Seiner Meinung nach spricht nichts dagegen Kompressionsstrümpfe während oder nach dem Laufen zu tragen, um Muskelkater oder Muskelverletzungen vorzubeugen. „Man kann einfach einmal ausprobieren, ob man sich mit den Strümpfen wohl fühlt und eine Verbesserung spürt. Vielleicht fühlen sich die Beine tatsächlich weniger schwer und müde an“, sagt er.

Die Psyche läuft mit

Laut Sperlich sollte der psychologische Effekt nicht außer Acht gelassen werden. "Durch den Druck auf die Haut wird die Eigenwahrnehmung angeregt. Es ist in etwa vergleichbar mit dem Tragen einer Gelenk-Bandage. Man hat einfach ein sicheres, ein besseres Gefühl in den Beinen.“ Um den passenden Strumpf zu finden und eine optimale Kompression zu erzielen, ist es wichtig, das Bein im Fachgeschäft genau vermessen zu lassen. So wird es auch im medizinischen Bereich gemacht. Da gibt es je nach Krankheitsgrad des Patienten verschiedene Kompressionsklassen. Sperlich rät, den Strumpf nicht allein nach Schuhgröße zu kaufen, da die Beinformen ganz unterschiedlich sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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