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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Risiko durch Präparate Welche Nebenwirkungen eine Vitamin-A-Überdosierung hat
Eine Vitamin-A-Überdosierung kann schwere Nebenwirkungen haben. In der Regel wird sie aber nicht durch die Ernährung verursacht, sondern durch Präparate.
Vitamin A (Retinol) ist ein fettlösliches Vitamin, das der Körper in der Leber speichert. Wird mehr Vitamin A als benötigt aufgenommen, kann der Überschuss nicht einfach ausgeschieden werden, sondern sammelt sich an. In der Folge kann es zu Beschwerden kommen.
Viele gängige tierische und pflanzliche Lebensmittel sind gute Vitamin-A-Lieferanten. Allein durch die Ernährung ist eine Vitamin-A-Überdosierung aber nur selten zu befürchten, sofern Betroffene nicht regelmäßig Leber verzehren Betacarotin (Provitamin A), das in pflanzlichen Lebensmitteln steckt, kann der Körper hingegen in Vitamin A umwandeln und ist deshalb auch in großen Mengen unbedenklich.
- Vitamin A: Wie viel braucht der Körper täglich?
Aufgrund der guten Versorgungslage in Deutschland raten Fachleute darum normalerweise davon ab, ohne medizinische Gründe Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin A einzunehmen. Denn bei langfristiger Einnahme kann es leicht zu einer Überdosierung und damit zu einer Überversorgung kommen. Fachleute sprechen dann von einer Hypervitaminose.
Das Risiko einer Überdosierung kann unter Umständen auch bestehen, wenn Betroffene regelmäßig Medikamente mit Vitamin A einnehmen – etwa mit dem Wirkstoff Retinsäure (Isotretinoin), einem Mittel bei schwerer Akne.
Wer Anzeichen einer Überdosierung beziehungsweise Nebenwirkungen bei sich bemerkt, sollte dazu Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin halten.
Gut zu wissen
Den täglichen Vitamin-A-Bedarf über die Ernährung zu decken, ist in der Regel problemlos möglich, sodass ein rein ernährungsbedingter Mangel hierzulande selten vorkommt. Zeigt sich ein Mangel, hängt dieser eher mit einer Erkrankung zusammen. Welche das sein kann, lesen Sie hier.
Vitamin-A: Mögliche Nebenwirkungen bei Überdosierung
Bei einer Überdosierung von Vitamin A kann es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen. So macht sich eine akute Vitamin-A-Vergiftung etwa durch Anzeichen wie diese bemerkbar:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit, Erbrechen
- Sehstörungen
- Schwindel
- Juckreiz
- Anstieg des Hirndrucks
Eine akute Vitamin-A-Vergiftung ist möglich, wenn kurzfristig hohe Dosen des Nährstoffs eingenommen werden. Dann können sich nach wenigen Stunden Nebenwirkungen einstellen.
Auch eine langfristige (chronische) Überdosierung mit Vitamin A kann Nebenwirkungen hervorrufen – meist ist die sie Folge einer längerfristigen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin A. Mögliche Anzeichen dafür sind beispielsweise:
- Appetitlosigkeit
- trockene Haut
- raue, rissige Haut
- Haarausfall
- eingerissene Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden)
- Gelbsucht
- vergrößerte Leber
- Schmerzen in Gelenken und Muskeln
- Blutungen
- (bei Frauen) Zwischenblutungen
- Knochenschmerzen
Vitamin-A-Überdosierung in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft ist der Bedarf an Vitamin A leicht erhöht. Von einer Überdosierung des Nährstoffs etwa durch die Einnahme von Vitamin-A-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten sowie dem regelmäßigen Verzehr von Leber sollten betroffene Frauen jedoch vor allem zu Beginn der Schwangerschaft absehen. Denn im ersten Trimester kann zu viel Vitamin A schädlich für den Embryo sein und zu Missbildungen führen. Hier erfahren Sie mehr dazu, wie viel Vitamin A es in der Schwangerschaft sein darf.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de (Abrufdatum: 30.10.2023)
- "Vitamin A-Produkte – was ist sinnvoll?" Online-Informationen der Verbraucherzentrale: www.klartext-nahrungsergaenzung.de (Stand: 14.7.2023)
- "Vitamin-A-Überschuss". Online-Informationen der MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: November 2022)
- "Vitamin A". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 27.6.2020)
- Biesalski, H.-K., et al.: Ernährungsmedizin. Thieme, Stuttgart 2017