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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ernährungstrend hinterfragt Was mit Ihrem Körper geschieht, wenn Sie aufhören, Brot zu essen

Brot ist für viele ein Grundnahrungsmittel; andere meiden es, um gesundheitlich zu profitieren. Dabei kann der Verzicht auch negative Effekte auslösen.
Brot ist für viele Menschen in Deutschland ein fester Bestandteil des täglichen Speiseplans. Ob zum Frühstück mit Marmelade, mittags als Beilage zur Suppe oder zum Salat, oder herzhaft belegt als Abendbrot – viele von uns verzehren täglich mehrere Scheiben. Aber wie gesund ist das eigentlich?
Schließlich hat sich in den vergangenen Jahren ein Low-Carb-Trend verbreitet, der Brot und andere glutenhaltige Kohlenhydrate zunehmend aus Ernährungsplänen streicht. Was passieren kann, wenn Sie auf Brot verzichten, lesen Sie in diesem Artikel.
Was steckt hinter "Low Carb"?
"Low Carb" bedeutet "wenig Kohlenhydrate" und beschreibt eine Ernährungsweise, bei der der Anteil an Kohlenhydraten stark reduziert wird. Stattdessen stehen Eiweiße (Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte) und gesunde Fette im Fokus.
Das kann passieren, wenn Sie auf Brot verzichten
Haben Sie bisher regelmäßig Brot gegessen und verzichten nun darauf, können einige sowohl positive als auch negative Veränderungen im Körper eintreten. Dies hängt stark mit Ihrer sonstigen Ernährungsweise und individuellen Verträglichkeit zusammen.
Positive Auswirkungen
1. Möglicher Gewichtsverlust
Brot enthält viele Kalorien, oft in Form von einfachen Kohlenhydraten, die im Körper schnell in Zucker umgewandelt werden. Ein Verzicht auf Brot kann daher dazu führen, dass weniger Kalorien aufgenommen werden, was langfristig zu einer Gewichtsreduktion führen kann.
Doch sobald die Menge der aufgenommenen Kohlenhydrate reduziert wird, scheidet der Körper auch überschüssiges Wasser aus. Dies kann den Eindruck vermitteln, Sie hätten abgenommen, obwohl keine Fettmasse, sondern nur Wasser verloren gegangen ist.
2. Ausgewogenere Ernährung
Wer auf Brot verzichtet, greift oft zu anderen Lebensmitteln wie Quinoa, Hirse, Hafer oder Gemüse als Beilage. Diese enthalten oft mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe als herkömmliches Brot. Dadurch kann sich die Ernährung insgesamt verbessern, und der Körper erhält eine breitere Palette an Nährstoffen.
3. Stabilisierter Blutzuckerspiegel
Brot, insbesondere weißes Brot, enthält viele schnell verdauliche Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel rasant ansteigen lassen. Dies führt oft zu Heißhungerattacken und Energietiefs. Wer auf Brot verzichtet und eine Low-Carb-Diät einhält, bemerkt häufig eine stabilere Energiezufuhr ohne starke Blutzuckerschwankungen. Besonders Menschen mit Insulinresistenz oder Diabetes können daher von einem Verzicht profitieren.
4. Verbesserte Verdauung
Einige Menschen haben Schwierigkeiten mit der Verdauung von Brot, insbesondere wenn es Gluten oder andere schwer verdauliche Bestandteile enthält. Der Verzicht kann daher zu einer besseren Darmgesundheit führen. Ballaststoffreiche Alternativen wie Gemüse, Nüsse und Samen können die Verdauung weiterhin unterstützen.
5. Geringes Risiko für Entzündungen
Verarbeitete Getreideprodukte können entzündungsfördernde Eigenschaften haben, vor allem wenn sie raffinierten Zucker oder Zusatzstoffe enthalten. Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder chronischen Entzündungen berichten oft von einer Besserung der Symptome, wenn sie Brot und andere glutenhaltige Lebensmittel meiden.
Wichtig
Wenn Sie zwar auf Brot verzichten, aber weiterhin viele Kohlenhydrate zu sich nehmen, können die Effekte deutlich geringer ausfallen beziehungsweise gar nicht eintreten.
Negative Auswirkungen
1. Möglicher Mangel an Ballaststoffen
Brot, insbesondere Vollkornbrot, ist eine gute Ballaststoffquelle. Diese sind wichtig für eine gesunde Verdauung. Wer Brot weglässt, sollte darauf achten, genügend Ballaststoffe aus anderen Quellen wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten oder Nüssen aufzunehmen. Andernfalls können Verdauungsprobleme wie Verstopfung auftreten.
2. Gesundheitliche Probleme
Ein weiterer negativer Effekt einer Low-Carb-Ernährung kann sein, dass Sie sich kränklich fühlen. Kohlenhydrate sind die Hauptenergiequelle des menschlichen Körpers. Ohne sie sinken die Abwehrkräfte und es kann zu gesundheitlichen Beschwerden kommen wie Mundgeruch, Mundtrockenheit, Müdigkeit und Schwindel. Auch Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen können während der Umstellung auf eine kohlenhydratarme Ernährung auftreten.
3. Einfluss auf das Sättigungsgefühl
Brot führt durch seine Kohlenhydrate oft zu einem schnellen Sättigungsgefühl. Wer darauf verzichtet, muss seine Mahlzeiten bewusst planen, um nicht plötzlich mehr andere Lebensmittel zu konsumieren und unbewusst mehr Kalorien zu sich zu nehmen. Proteine, gesunde Fette und ballaststoffreiche Nahrungsmittel können helfen, das Sättigungsgefühl aufrechtzuerhalten.
Fazit
Brotverzicht hat Vor- aber auch erhebliche Nachteile – vor allem gesundheitliche Risiken sollten nicht unterschätzt werden. Es bleibt daher eine Frage des persönlichen Wohlbefindens und Geschmacks, wie viel Brot Sie zu sich nehmen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät dazu, so oft wie möglich Vollkornbrot zu wählen. Denn in weißem Mehl sind weniger gesunde Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthalten als in Vollkornmehl. Das liegt daran, dass sich die gesunden Stoffe vorwiegend in den Randschichten des Getreidekorns befinden, die nur in Vollkornmehl enthalten sind.
Wer Brot aus seiner Ernährung streichen möchte, sollte sich bewusst für gesunde Alternativen entscheiden und auf eine ausgewogene Ernährung achten.
- verbraucherzentrale.de: "Brot und Getreideprodukte: Alles rund um das Grundnahrungsmittel"
- bzfe.de: "Brot: Gesund essen"
- dge.de: "Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln"
- telegraph.co.uk: "What giving up bread really does for your health" (englisch)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.