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Nächtlicher Harndrang – welchen Einfluss hat Koffein?


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Gewisse Getränke abends meiden
Nächtlicher Harndrang – welchen Einfluss hat Koffein?


Aktualisiert am 03.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau sitzt auf dem Sofa, liest und trinkt einen Kaffee.Vergrößern des Bildes
Wer Probleme mit nächtlichem Harndrang hat, sollte abends lieber keinen Kaffee trinken. (Quelle: monkeybusinessimages/getty-images-bilder)

Nächtlicher Harndrang schadet auf Dauer der Gesundheit. Oft ist das Problem aber schon durch einfache Maßnahmen zu lösen. Hilft der Verzicht auf Koffein?

Wer nachts ständig von einer vollen Blase aus dem Schlaf gerissen wird, fühlt sich am nächsten Tag meist wenig erholt. Auf Dauer drohen bei nächtlichem Harndrang (fachsprachlich Nykturie genannt) sogar ernste gesundheitliche Probleme. Und noch etwas spricht dafür, die Beschwerden nicht zu ignorieren, sondern ärztlich abklären zu lassen – zumindest, wenn sie langfristig auftreten: Manchmal stecken Erkrankungen dahinter.

Im ersten Schritt gilt es allerdings, mögliche harmlosen Ursachen des Problems zu beseitigen: Oft ist nächtlicher Harndrang eine Folge gewisser Trinkgewohnheiten. Neben zu großen Flüssigkeitsmengen und Alkohol wirken sich womöglich auch koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Cola ungünstig aus.

Nächtlicher Harndrang durch Koffein?

Koffein gilt als harntreibend. Ab einer gewissen Dosis – die nach aktuellem Kenntnisstand vermutlich über etwa 250 Milligramm, also ungefähr zwei Tassen Filterkaffee liegen muss – kann Kaffee also bewirken, dass der Körper mehr Urin produziert. Die Blase füllt sich folglich schneller, und die oder der Trinkende muss eher zur Toilette.

Des Weiteren legen Studien nahe, dass Koffein die Blasenmuskeln stimulieren kann, was den Harndrang ebenfalls verstärkt. Und nicht zuletzt kann Koffein aufgrund seiner anregenden Wirkung den Schlaf nachteilig beeinflussen.

Für Menschen, die Probleme mit nächtlichem Harndrang haben, ist es daher nach Ansicht vieler Fachleute empfehlenswert, abends lieber die Finger von koffeinhaltigen Getränken zu lassen. Was einleuchtend klingt, lässt sich aber nur bedingt wissenschaftlich begründen.

Denn Studien haben bisher nicht klären können, wie groß der Einfluss von Koffein auf die Harnwege wirklich ist und wovon das abhängt. Entscheidend scheinen dabei nämlich nicht allein die Dosis zu sein, sondern auch die individuellen Voraussetzungen der trinkenden Person. Unter anderem spielt die Gewöhnung eine Rolle: Wer regelmäßig koffeinhaltige Getränke zu sich nimmt, merkt von den Effekten des Koffeins möglicherweise nichts oder nicht so viel wie jemand, der selten oder nie Kaffee oder Cola trinkt.

Dass Koffein am Abend eine Nykturie verursachen oder verstärken kann, ist bisher nicht erwiesen. Nur in wenigen Studien mit geringer Aussagekraft wurde diese Frage überhaupt untersucht – mit uneinheitlichen Ergebnissen. Ob und inwieweit abendlicher Koffeinverzicht bei nächtlichem Harndrang helfen kann, ist ebenfalls kaum erforscht.

Fazit

Wer häufig von nächtlichem Harndrang (Nykturie) geplagt wird, sollte ausprobieren, ob es an den eigenen Trinkgewohnheiten liegen könnte. Sinnvoll ist es vor allem, abends weniger zu trinken und insbesondere Alkohol zu meiden. Auch der Verzicht auf Koffein ist einen Versuch wert. Der genaue Einfluss von Koffein auf die Blase und den Harndrang in der Nacht ist jedoch noch nicht genau geklärt.

Wenn einfache Maßnahmen nichts bringen, ist es wichtig, die Beschwerden mit der Hausärztin oder dem Hausarzt zu besprechen. Denn langfristig leidet der Schlaf darunter, was vielfältige gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann. Zudem können sich verschiedene Krankheiten durch nächtlichen Harndrang bemerkbar machen. Und diese erfordern eine gezielte medizinische Behandlung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 16.10.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 16.10.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 16.10.2023)
  • Online-Informationen der European Association of Urology: patients.uroweb.org (Abrufdatum: 16.10.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 16.10.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 16.10.2023)
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