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Extreme Müdigkeit nach dem Essen: Leberschäden und andere Ursachen


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Ist eine kranke Leber schuld?
Extreme Müdigkeit nach dem Essen: Daran kann es liegen


Aktualisiert am 21.11.2024 - 07:02 UhrLesedauer: 4 Min.
Schläfrig nach der Mittagspause: Je nachdem, was Sie essen, kann das müde machen.Vergrößern des Bildes
Schläfrig nach der Mittagspause: Je nachdem, was Sie essen, kann das müde machen. (Quelle: Jevtic/getty-images-bilder)

Nach dem Mittagessen erst einmal eine Runde schlafen – das wünschen sich viele. Aber woran liegt das? Und kann die richtige Lebensmittelwahl die Müdigkeit verhindern?

Wer nach dem Essen oft müde ist und Schwierigkeiten hat, sich zu konzentrieren, ist damit nicht allein. Warum das so ist, ist bis heute nicht genau bekannt. Allerdings gibt es verschiedene Theorien. Extreme Müdigkeit nach dem Essen kann zudem auf verschiedene Erkrankungen hinweisen.

Was die Leber damit zu tun haben könnte und wie Sie sich von der Müdigkeit wieder schnell erholen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Warum wird man nach dem Essen müde?

Müdigkeit nach dem Essen wird auch als postprandiale Müdigkeit bezeichnet. Wissenschaftler vermuten, dass verschiedene Prozesse und Hormone dafür verantwortlich sind. Was und wie viel man isst, spielt dabei eine Rolle. Ein Überblick:

  • Verdauung braucht viel Sauerstoff: Nehmen wir Nahrung auf, werden die Verdauungsorgane wie Magen, Darm und Leber stärker durchblutet. Denn die Organe brauchen viel Energie und Sauerstoff, um die Nahrung abzubauen. Das Gehirn erhält dadurch weniger Sauerstoff. Die Folge: Wir werden müde und können uns schlechter konzentrieren. Um Mahlzeiten zu verdauen, die sehr groß sind oder viel Fett und Protein enthalten, braucht der Körper länger und muss mehr Energie aufwenden. Speisen wie Burger, Pizza oder Braten können daher zu stärkerer oder längerer Müdigkeit führen.
  • Serotonin macht müde: Eine Theorie ist, dass proteinreiche Lebensmittel über einen Anstieg des Serotoninspiels müde machen. Serotonin ist ein Hormon, das unsere Stimmung und den Schlafrhythmus steuert. Vor allem ein Baustein von Proteinen, die Aminosäure Tryptophan, soll dafür verantwortlich sein. Sie ist etwa in Hähnchen, Eiern, Fisch oder Käse enthalten. Tryptophan ist eine Vorstufe von Serotonin.
  • Insulinspitzen können müde machen: Essen wir Kohlenhydrate, werden diese zu Zucker abgebaut. Das führt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Daraufhin schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin aus. Insulin ermöglicht es ganz viele verschiedenen Zellen im Körper, den Zucker aufzunehmen und als Energiequelle zu nutzen. Nehmen wir sehr viele leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Süßigkeiten, Weißbrot oder Nudeln zu uns, kann es passieren, dass der Körper in kurzer Zeit sehr viel Insulin freisetzt. Das führt zu sogenannten Insulinspitzen oder Insulinspikes. Als Folge fällt der Blutzucker rasch ab und es kann zu einer leichten Unterzuckerung kommen. Dann bekommt das Gehirn zeitweise nicht genug Energie. Das kann Müdigkeit und Konzentrationsschwäche begünstigen.

Nach dem Essen müde zu sein, ist daher in der Regel kein Grund zur Sorge. Hält das Gefühl allerdings sehr lange an oder ist so extrem, dass es Ihren Alltag einschränkt, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Denn dann könnte etwa ein konstanter Insulinmangel infolge eines Diabetes dahinterstecken. Weitere Warnzeichen sind Antriebslosigkeit und ein starkes Durstgefühl. Mehr zu den Anzeichen eines Diabetes finden Sie hier.

Ist extreme Müdigkeit ein Warnzeichen eines Leberschadens?

Auch die Leber spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung und ist nach einer Mahlzeit mit vielen Aufgaben beschäftigt. Sie nimmt die aus dem Darm kommenden Nährstoffe auf, verwertet oder speichert sie und gibt sie bei Bedarf wieder ins Blut ab.

So baut die Leber etwa Fette ab und wandelt sie in Energie für den Körper um. Zudem hilft sie dabei, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Haben wir viel Kohlenhydrate gegessen, nimmt die Leber den überschüssigen Zucker auf, damit wir nicht überzuckern. Laufen wir hingegen Gefahr zu unterzuckern, setzt die Leber Zucker aus ihrem Speicher (Glykogen) ins Blut frei. Daher ist die Leber auch essenziell für den Energiestoffwechsel.

Ist die Leber verletzt oder entzündet, etwa durch eine Fettleber oder eine Hepatitis, können diese Prozesse beeinträchtigt werden. Ein Leberschaden zeigt sich daher häufig in Form von Müdigkeit und einem Abfall der Leistungsfähigkeit. Diese müssen allerdings nicht nur nach dem Essen auftreten, sondern können den ganzen Tag über bestehen. Bei einem Leberschaden kann es nach dem Essen jedoch zu weiteren Beschwerden kommen wie einem Druckgefühl im Oberbauch, einem unangenehmen Völlegefühl oder Blähungen und Durchfall. Weitere Symptome, die auf eine kranke Leber hinweisen, finden Sie in diesem Artikel.

Gut zu wissen

Die Leber ist zudem ein wichtiges Entgiftungsorgan. Sie nimmt auch Giftstoffe auf, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen und wandelt sie in ungiftige Stoffe um oder sorgt dafür, dass sie ausgeschieden werden. Wie Sie Ihre Leber am besten bei der Entgiftung unterstützen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was kann man gegen die Müdigkeit nach dem Essen tun?

Um der Müdigkeit nach dem Essen vorzubeugen, geben Experten folgende Tipps:

  • Essen Sie tagsüber lieber mehrere kleine Mahlzeiten.
  • Wählen Sie ausgewogene Mahlzeiten, die Proteine (wie mageres Fleisch, Milchprodukte oder Fisch), ballaststoffreiche Kohlenhydrate (wie Bohnen oder Vollkorngetreide) und gesunde Fette (wie Olivenöl oder Avocado) enthalten.
  • Essen Sie langsam.
  • Achten Sie auf Ihren Koffeinkonsum.

Versetzt Sie doch mal eine Mahlzeit in Schläfrigkeit, hilft es, sich moderat zu bewegen. Ein kleiner Spaziergang nach der Mittagspause etwa oder eine kleine Yogaeinheit bringen den Kreislauf meist wieder in Schwung und vertreiben die Müdigkeit.

Zudem ist es insgesamt wichtig, sich ausreichend zu bewegen, am besten an der frischen Luft. Auch ein gesunder Schlaf ist wichtig, um tagsüber nicht müde zu werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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