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Mehr als nur ein Erkältungsmittel: Was Honig alles kann


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Mehr als ein Erkältungsmittel: Was Honig alles kann


Aktualisiert am 15.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Durch seine entzündungshemmende Wirkung kann Honig beim Abhusten helfen.Vergrößern des Bildes
Honig wirkt entzündungshemmend. Er kann auch helfen, hartnäckigen Hustenschleim zu lösen. (Quelle: vladans/getty-images-bilder)
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Als süßer Brotaufstrich beim Sonntagsfrühstück ist Honig sehr beliebt. Doch er hat auch medizinische Qualitäten, etwa als Hausmittel bei Erkältungen oder zur Unterstützung der Wundheilung.

In der Naturmedizin wird Honig häufig angewandt. Denn das Bienenprodukt wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Was Honig sonst alles noch kann und wie Sie ihn als Hausmittel verwenden können.

Von Bienen produziert

Honig ist ein reines Naturprodukt und wird von Bienen hergestellt. Hierfür sammeln Bienen Blütennektar in ihrem Honigmagen, fliegen zurück zum Bienenstock und würgen dort den Nektar wieder hoch, damit dieser in den Waben bevorratet werden kann. Ein Teil des Wassers im Nektar verdunstet und zurück bleibt die klebrige Zuckermasse.

Diese Inhaltsstoffe enthält Honig

Honig besteht vor allem aus Zucker – genauer: Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose) – sowie Wasser. Durch den Zwischentransport im Magen der Bienen enthält Honig zudem körpereigene Enzyme der Tiere.

Auch Vitamine und Mineralstoffe sowie Aminosäuren sind in Honig zu finden, wenn auch in eher geringer Menge. Ernährungsexperten zufolge lässt sich über den Verzehr von Honig kein Beitrag zur tägliche Vitamin- und Mineralstoffversorgung erreichen. Trotzdem ist Honig so bedeutsam, dass er Einzug in die Medizin gehalten hat.

(Quelle: Privat)

Brigitte Neumann ist Diplom-Oecotrophologin aus Uttenreuth. Die freiberufliche Ernährungswissenschaftlerin ist in der Erwachsenenbildung tätig. Sie hält unter anderem Vorträge in Schulen und Firmen und arbeitet mit Verbänden, Institutionen, Krankenkassen und Ärzten zusammen.

Manuka-Honig in der Medizin

In Studien gut belegt ist die antibakterielle Wirkung des Manuka-Honigs bei äußerlicher Anwendung zur Wundheilung. Dafür kommt medizinischer Manuka-Honig zum Einsatz. Der als Lebensmittel verkaufte Manuka-Honig ist hierfür nicht geeignet. Es sind die von den Bienen hinzugefügten Enzyme, welche dem Honig seine antibakterielle Wirkung verleihen, darunter der Wirkstoff Methylglyoxal.

Zuvor speziell aufbereiteter und sterilisierter Manuka-Honig wird teilweise in Krankenhäusern als natürliches Antibiotikum zur Behandlung von Wunden eingesetzt, etwa größerer Brandwunden. Es ist inzwischen bewiesen, dass Honig bei mittelschweren Verbrennungen (Verbrennungen zweiten Grades) die Heilungsdauer verkürzen kann: im Vergleich zu sonst üblichen Verbänden ohne Honig um durchschnittlich vier bis fünf Tage. Bei chronischen Wunden hingegen scheint Honig weniger wirksam zu sein, wie Studien andeuten.

Was ist Manuka-Honig?

Manuka-Honig aus dem Blütennektar der Manuka-Bäume in Neuseeland ist in der Medizin bekannt für seine positiven Eigenschaften bei Erkältungen und der Wundheilung. Er wirkt, wie auch andere Honigarten, antiseptisch und entzündungshemmend. Allerdings enthält einen hohen Anteil an Methylglyoxal. Das verstärkt seine antibakterielle Wirkung.

Honig hat wundheilende Wirkung

Auch ist Honig ein beliebtes Hausmittel zur Wundbehandlung zuhause. Wer Manuka-Honig für medizinische Zwecke kaufen möchte, sollte diesen aus der Apotheke oder dem medizinischen Fachhandel beziehen. Dann ist gewährleistet, dass dieser die wirksamen Bestandteile in entsprechender Menge enthält und spezielle Reinheits- und Sicherheitsanforderungen erfüllt.

"Bei kleinen Verletzungen wie Schnitten oder Schürfwunden, können Sie nach der Desinfektion der Wunde dünn medizinischen Honig auftragen und anschließend ein Pflaster aufkleben. Das feuchte Milieu unterstützt die Wundheilung. Der Honig wirkt dann wie eine dünn aufgetragene Wundsalbe.

Erneuern Sie das Pflaster und den Honig einmal am Tag", sagt Dr. Christoph Liebich, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten der Hautarztpraxis Dermazent in München und Medienexperte des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e. V. "Speisehonig hingegen ist für die Wundbehandlung nicht geeignet. Er kann Keime enthalten, welche Entzündung begünstigen. Größere und/oder verunreinigte Wunden, eitrige Entzündungen oder stärkere Verbrennungen sollten Sie in jedem Fall von einem Hautarzt behandeln lassen."

(Quelle: Emil Zander/dpa)

Dr. med. Christoph Liebich ist Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit eigener Praxis in München und Medienexperte des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).

Honig als Hausmittel gegen Husten

Bei Erkältungen ist Honig ebenfalls ein beliebtes Hausmittel. Eingerührt in warmen Tee kann Speisehonig helfen, kurzzeitig Hustenreiz und Halsschmerzen zu lindern. Auch Hustenattacken können seltener und weniger heftig auftreten. Im Jahr 2001 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Honig als eine mögliche Behandlung bei einer Erkrankung der oberen Atemwege für Kinder ab einem Jahr empfohlen.

Aktuelle Studien unterstützen das: Laut den Ergebnissen kann Honig Hustenattacken wahrscheinlich mildern. Auch ist es möglich, dass sich die Heilungszeit etwas verkürzt – von fünf auf viereinhalb Tage. Vermutet wird, dass der Effekt auf eine leicht entzündungshemmende Wirkung des Speisehonigs zurückzuführen ist. Auch kann sich Honig wie Balsam über die gereizten Schleimhäute legen und so wohltuend bei Hustenreiz sein.

"Wer Honig in Tee einrührt, sollte darauf achten, dass das Getränk warm, nicht aber heiß ist. Hitze zerstört die enthaltenen Wirkstoffe", sagt Diplom-Oecotrophologin Brigitte Neumann aus Uttenreuth. "Wichtig zu wissen ist, dass Babys vorsichtshalber keinen Honig bekommen sollten. Honig kann manchmal den Krankheitserreger Clostridium botulinum enthalten, der ein starkes Nervengift freisetzt. Säuglinge reagieren bereits auf geringe Mengen, da ihr Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist."

Honig als Ersatz für Antibiotika?

Gegenstand von Forschungen ist außerdem die antibakterielle Wirkung von medizinischem Honig mit Blick auf resistente Keime. So scheint medizinischer Honig nicht nur die Wundheilung und die Bildung von neuem Gewebe zu unterstützen.

Auch deutet sich an, dass Honig Entzündungen hemmen und gegen verschiedene Keime wirken kann, zum Beispiel gegen Bakterien – ohne dass diese gegen Honig resistent zu werden scheinen. Es gibt sogar Beobachtungen, dass Honig möglicherweise Bakterienstämme hemmen könnte, die bereits nicht mehr auf Antibiotika ansprechen. Weitere Forschungen hierzu sind notwendig.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Erkältung". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 23. September 2020)
  • hno-aerzte-im-netz.de: "Halsschmerzen – was hilft?" Online-Information des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. (Stand: Aufgerufen am 28. Oktober 2022)
  • gesundheit.gv.at: "Erste Hilfe: Wunden". Online-Information des von Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich, einem Angebot des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. (Stand: 10. Juli 2018)
  • stiftung-gesundheitswissen.de: "Mutti oder Medizin: Helfen Hausmittel bei Erkältung?" Online-Information der Stiftung Gesundheitswissen. (Stand: 15. November 2019)
  • bzfe.de: "Honig: Verbraucherschutz". Online-Information des Bundeszentrums für Ernährung. (Stand: 14. August 2019)
  • medizin-transparent.at: "Wahrscheinlich wirksam: Honig gegen Husten bei Kindern". Online-Information von Medizin Transparent, einem Projekt von Cochrane Österreich an der Donau-Universität Krems. (Stand: 11. Oktober 2021)
  • medizin-transparent.at: "Honig: Hilfe bei der Wundheilung". Online-Information von Medizin Transparent, einem Projekt von Cochrane Österreich an der Donau-Universität Krems. (Stand: 2. März 2017)
  • lwg.bayen.de: "Inhaltsstoffe von Honig". Online-Information (PDF) der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. (Stand: Aufgerufen am 28. Oktober 2022)
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