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Prostatakrebs: Sex-Keim könnte Tumorbildung fördern


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Geschlechtskrankheit mit Folgen
Sex-Keim könnte Prostatakrebs verursachen

ag

Aktualisiert am 13.06.2014Lesedauer: 2 Min.
Der Erreger Trichomonas vaginalis steht im Verdacht, Prostatakrebs zu begünstigen. Übertragen wird er beim Geschlechtsverkehr.Vergrößern des Bildes
Der Erreger Trichomonas vaginalis steht im Verdacht, Prostatakrebs zu begünstigen. Übertragen wird er beim Geschlechtsverkehr. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Männer, die sich beim Sex mit der Geschlechtskrankheit Trichomonas vaginalis anstecken, haben möglicherweise ein höheres Risiko für Prostatakrebs. Das fanden amerikanische Wissenschaftler der University of California heraus. Im Rahmen einer im Fachmagazin "PNAS" veröffentlichten Studie fanden Sie Hinweise darauf, dass der Sex-Keim das Wachstum von Turmorzellen begünstigt. Den endgültigen Beweis eines Zusammenhangs zwischen Infektion und Krebsentstehung sollen jetzt weitere Studien bringen.

Trichomonas vaginalis gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie kann sowohl Männer als auch Frauen treffen. Pro Jahr infizieren sich etwa 275 Millionen Menschen weltweit. Die Erreger sind einzellige Parasiten und werden beim Geschlechtsverkehr über die Schleimhäute übertragen. Dadurch können Entzündungen an den Geschlechtsorganen, dem Harnweg oder in der Prostata entstehen.

Symptome der Infektion: Juckreiz, Brennen und Ausfluss

Die Krankheit verläuft oft unbemerkt. Manchmal treten aber auch Symptome auf: Typisch bei Männern ist Juckreiz am Penis. Auch ein Brennen nach dem Wasserlassen oder der Ejakulation sowie weißer Ausfluss aus dem Penis sind möglich. Bei Frauen macht sich die Infektion durch Juckreiz, Schmerzen im Genitalbereich und beim Wasserlassen sowie stark riechendem Ausfluss bemerkbar.

Eine Infektion ist leicht mit Antibiotika zu behandeln. Früherkennungsprogramme könnten dafür sorgen, dass der Keim rechtzeitig entdeckt wird, bevor sich die Entzündungsprozesse ausbreiten. Ein einfacher Abstrich ist ausreichend.

Entzündungen begünstigen das Wachstum von Tumorzellen

Dass chronische Entzündungen der Prostata die Bildung von Tumorzellen begünstigen können, war Medizinern bereits bekannt. Für Studienleiterin Professor Patricia Johnson und ihr Team deutet vieles darauf hin, dass solche Prozesse häufig durch Trichomonaden ausgelöst werden. In Laborversuchen stellten sie fest, dass der krankheitsübertragende Parasit ein Protein absondert, das Entzündungen hervorruft.

Nicola Smith vom britischen Krebsforschungsinstitut "Cancer Research UK" hebt gegenüber dem Fernsehsender BBC die die Bedeutung der Studie hervor. Sie betont jedoch, dass weitere Forschungen erfolgen müssten: "Die Studie wurde nur im Labor durchgeführt. Untersuchungen beim Patienten wurden bisher nicht berücksichtigt, so dass ein klarer Bezug zwischen Prostatakrebs und der sexuell übertragenen Infektion nicht nicht bewiesen wurde."

Frühere Studie untermauert die Hypothese

Bereits 2009 gab es eine Studie, die den Zusammenhang zwischen Trichomoniasis und Prostatakrebs untersuchte. Damals fanden Wissenschaftler an der Harvard School of Public Health in Boston heraus, dass ein Viertel der Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs Anzeichen der Geschlechtskrankheit zeigten. Daraus leiteten sie die Vermutung ab, dass Männer mit einer Trichomonaden-Infektion anfälliger für bösartige Tumoren der Prostata seien.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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