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Verhütung: Pille könnte Gehirn von Frauen schrumpfen lassen


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Studien liefern Hinweise
Medikament könnte Frauenhirn schrumpfen lassen


Aktualisiert am 31.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Verhütungsmittel: Heute nehmen weltweit mehr als 150 Millionen Menschen die Pille ein, womit sie zu den am häufigsten verwendeten Medikamenten gehört.Vergrößern des Bildes
Verhütungsmittel: Heute nehmen weltweit mehr als 150 Millionen Menschen die Pille ein, womit sie zu den am häufigsten verwendeten Medikamenten gehört. (Quelle: PhotoAlto/Ale Ventura/getty-images-bilder)

Dass die Pille zu Stimmungsschwankungen führen kann, ist länger bekannt. Forscher berichten nun aber von einer Nebenwirkung, die weit weniger offensichtlich ist.

Die Antibabypille gehört bis heute zu den beliebtesten Verhütungsmitteln. Sie ist einfach einzunehmen, zuverlässig und gibt vielen Frauen die Kontrolle über ihre Familienplanung. Doch in den letzten Jahren rückte die Pille immer mehr in die Kritik. Zu heftig seien die möglichen Nebenwirkungen, zu stark greife das Medikament in den weiblichen Hormonhaushalt ein.

Und: Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die hormonelle Verhütung sogar Auswirkungen auf das Gehirn von Frauen haben könnte.

Studien: Pille könnte einzelne Hirnareale schrumpfen lassen

So berichteten Forscher aus den USA mehrfach von Veränderungen im Gehirn von Frauen, die die Pille einnahmen. Eine Studie der University of California ergab etwa, dass bestimmte Gehirnregionen bei ihnen signifikant dünner waren als bei Frauen, die nicht hormonell verhüteten. Insbesondere der Orbitofrontalkortex – zuständig für Emotions- und Impulskontrolle – war betroffen. Diese Veränderungen könnten laut den Forschern erklären, warum manche Frauen Angst- und Depressionszustände entwickelten, wenn sie die Antibabypille einnahmen.

Auch der Hypothalamus kann betroffen sein

Eine Studie des Albert Einstein College of Medicine in New York lieferte zusätzliche Belege dafür, dass hormonelle Verhütung das Gehirn von Frauen verändern kann. Die Forscher konzentrierten sich dabei auf den Hypothalamus.

Zur Erklärung

Der Hypothalamus ist ein Teil des Zwischenhirns und wesentliches Steuerungszentrum für das vegetative Nervensystem. Hier werden der Grundzustand des Körpers, seine Temperatur, der Blutdruck, die Blutverteilung, der Flüssigkeitshaushalt, die Kalorienverwertung und vieles mehr gesteuert. Er spielt auch eine Rolle bei Stimmungsschwankungen sowie sexueller Lust.

Im Rahmen der Studie wurden MRT-Aufnahmen von 50 Frauen analysiert – darunter 21 Probandinnen, die die Pille einnahmen. "Wir haben einen deutlichen Unterschied bei der Größe dieser Hirnstruktur festgestellt", berichteten die Studienautoren. Frauen unter hormoneller Verhütung hatten einen um rund sechs Prozent kleineren Hypothalamus als jene ohne Empfängnisverhütung.

Wissenschaftlerin scannte ihr Gehirn 75-mal

Um herauszufinden, wie sich die Pilleneinnahme auf das Gehirn auswirkt, hat eine Neurowissenschaftlerin der University of Minnesota ihr Gehirn 75-mal selbst gescannt. Das Ergebnis: Ihr Gehirnvolumen veränderte sich – abhängig vom Menstruationszyklus und je nachdem, ob sie die Pille einnahm oder nicht, heißt es einem Bericht des Fachblatts "Nature".

 
 
 
 
 
 
 

Langfristige Folgen unklar

Welche konkreten Auswirkungen diese Gehirnschrumpfung auf die Gehirnfunktionen haben könnte, bleibt jedoch unklar. Immerhin ergaben sich keine Hinweise darauf, dass ein kleinerer Hypothalamus direkt zu geminderten kognitiven Fähigkeiten führen würde. Allerdings gab es einen Zusammenhang mit gesteigerten Stimmungsschwankungen sowie depressiven Symptomen.

Offen ist auch, ob die beobachteten Veränderungen dauerhaft sind oder sich nach dem Absetzen des Verhütungsmittels zurückbilden. Die Experten betonten jedoch: "Wir sagen nicht, dass Frauen jetzt sofort ihre Antibabypillen wegwerfen müssen." Die Studie zeige lediglich eine starke Assoziation auf. Weitere Untersuchungen zu den Auswirkungen hormoneller Verhütungsmittel müssten folgen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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