t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitGesundheit aktuell

WHO ruft weltweite Notlage wegen Mpox aus – droht Deutschland die nächste Pandemie?


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Höchste WHO-Warnstufe
Kann sich Mpox zu Corona 2.0 entwickeln?


Aktualisiert am 16.12.2024Lesedauer: 3 Min.
HEALTH-MPOX/CONGOVergrößern des Bildes
Mpox-Viren verbreiten sich in Afrika: Möglicherweise könnte eine neue Variante ansteckender sein und schwerere Krankheitsverläufe auslösen. (Quelle: Arlette Bashizi/reuters)
News folgen

Der Ausbruch des Mpox-Virus in Afrika beunruhigt Experten. Im August rief die Weltgesundheitsorganisation WHO die höchste Warnstufe aus. Wie gefährlich können Mpox werden?

Im August rief die WHO eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" (PHEIC) aus. Das ist die höchste Alarmstufe. Die Krankheit, die zuerst bei Nagetieren auftrat und dann auf Menschen übersprang, ist dabei, weite Teile Afrikas in Atem zu halten.

Erinnerungen an den Beginn der Corona-Krise im Jahr 2020 werden wach: Was bedeutet der Ausbruch für die Welt? Wird Mpox nun zur nächsten Pandemie? Und wie kann ich mich vor einer potenziellen Ansteckung schützen?

Mpox – Was ist das?

Mpox ist eine Viruserkrankung, die durch das Virus Orthopoxvirus simiae ausgelöst wird. Erstmals trat es in den 1970er-Jahren im Gebiet der heutigen Demokratischen Republik Kongo auf und hat seitdem immer wieder sporadisch Menschen infiziert.

Warum wurden Affenpocken in Mpox umbenannt?

Mpox hießen früher "Monkeypox" – zu Deutsch Affenpocken, weil sie zufällig erstmals bei Affen nachgewiesen worden waren. Generell will die WHO Krankheiten aber nicht nach Tieren oder Ländern benennen, in denen sie entdeckt werden, um Diskriminierungen vorzubeugen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Welche Symptome sind typisch?

Die Viruserkrankung ruft in den meisten Fällen milde Symptome hervor, kann aber auch schwer verlaufen. Insbesondere für Kinder kann die Erkrankung tödlich sein. Oft beginnt die Infektion mit einem Ausschlag, der sich vom Gesicht aus über den gesamten Körper ausbreiten kann. Aus roten Flecken werden dann rote, mit Flüssigkeit gefüllte Beulen. Betroffene leiden zusätzlich häufig unter Begleitsymptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen sowie geschwollenen Lymphknoten.

Wie werden Mpox-Viren übertragen?

Bei Mpox handelt es sich um eine Zoonose – eine Krankheit also, die vom Tier auf den Menschen übertragen wird. Im Fall von Mpox sind vor allem Nagetiere wie Ratten die Hauptüberträger des Virus. Allerdings sind bei engem Kontakt dann auch Ansteckungen zwischen Mensch und Mensch möglich.

Laut RKI erfolgt die Übertragung wohl über eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Krusten. Zudem sei eine sexuelle Übertragung der Pockenviren möglich.

So können Sie sich vor Mpox schützen

Die Wahrscheinlichkeit, sich in Deutschland mit Mpox zu infizieren, gilt generell als eher gering. Das RKI empfiehlt dennoch ungeimpften Personen mit Infektionsrisiko, sich impfen zu lassen. Denn der Impfstoff gegen das klassische Pockenvirus (Variola-Virus) bietet auch Schutz vor einer Infektion mit dem Mpox-Virus. Es wird zudem empfohlen, Hautkontakte zu minimieren und insbesondere keine Ausschläge oder Wunden zu berühren. Bei sexuellen Kontakten ist die Wahrscheinlichkeit der Übertragung ebenfalls deutlich erhöht.

Wo die Krankheit herkam

Die neue Variante der Krankheit, die für das Ausrufen der Alarmstufe verantwortlich ist, könnte laut WHO ansteckender als bisherige Subtypen sein und zudem schwerere Krankheitsverläufe auslösen. Sie ist eine Sublinie der Mpox-Klade I (römisch eins) und trägt den Namen Ib.

Das Epizentrum des aktuellen Ausbruchs ist die Demokratische Republik Kongo. Bis Oktober wurden hier fast 40.000 Verdachtsfälle gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte höher sein, da zu wenig getestet werden kann. Fälle wurden auch aus Burundi , der Zentralafrikanischen Republik, Ruanda, Uganda, Kenia, Südafrika, Sambia sowie Ghana bekannt. Bis Oktober wurden 1.100 Todesfälle gemeldet.

Auch in Europa und in Asien tauchte das Virus auf. Am 22. Oktober wurde der erste Fall in Deutschland registriert.

Am Donnerstag, den 15. August, wurde zuvor in Schweden erstmals ein Fall der neuen Mpox-Variante in Europa nachgewiesen. Die infizierte Person hatte sich zuvor in Afrika aufgehalten. Hier lesen Sie mehr zu diesem Fall.

Könnte sich Mpox zu Corona 2.0 entwickeln?

Das Ausrufen der Notlage durch die WHO hat keine konkreten Auswirkungen auf die Länder. Vielmehr soll es Behörden in aller Welt alarmieren, sich auf mögliche Ausbrüche vorzubereiten. Die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC empfiehlt derweil den europäischen Staaten, Reisehinweise für Personen herauszugeben, die in die vom Ausbruch betroffene Gebiete reisen oder von dort zurückkehren. Für Menschen, die enge Kontakte zu Personen pflegen, die möglicherweise oder sicher eine Mpox-Infektion aus Afrika importiert haben, sei die Ansteckungsgefahr mäßig.

Das RKI rechnet nach eigenen Angaben nicht mit einem starken Anstieg der Fallzahlen (Stand August 2024). Im Vergleich zur Corona-Pandemie sind die Fallzahlen von Mpox deutlich niedriger und die Übertragungsrate des Virus geringer. Dass das Mpox-Virus eine globale Pandemie auslösen wird, gilt daher als unwahrscheinlich. Das RKI will die Situation aber weiter genau beobachten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel
Themen A bis Z



TelekomCo2 Neutrale Website