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Grüner Star (Glaukom): Neue Studien zum BMI – schützt leichtes Übergewicht?


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Neue Studien überraschen
Bei dieser Erkrankung ist Schlankheit kein Vorteil


30.07.2024Lesedauer: 2 Min.
BMI im Blick behalten: Ein schlanker Körper reduziert nicht immer das Risiko von Krankheiten.Vergrößern des Bildes
BMI im Blick behalten: Ein schlanker Körper reduziert nicht immer das Risiko von Krankheiten. (Quelle: Zing Images/getty-images-bilder)

Übergewicht ist oft mit Gesundheitsrisiken verbunden. Studien zeigen nun aber: Ein paar Pfunde mehr können sich auch positiv auswirken.

Übergewicht sollte nicht verharmlost werden. Es hat immensen Einfluss auf die Gesundheit und bestimmt sogar die Lebensdauer. Im Schnitt sterben übergewichtige Menschen rund drei Jahre früher als Normalgewichtige. Schließlich begünstigt ein Zuviel an Kilos viele Krankheiten, darunter Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch wie es scheint, kann ein wenig mehr Körpergewicht in manchen Fällen einen unerwarteten Vorteil haben: Es könnte unsere Augen schützen.

Studien: Zusätzliche Pfunde schützen vor Augenkrankheit

Denn wie Forscher aktuell berichten, könnte ein leicht erhöhter Body-Mass-Index (BMI) möglicherweise das Risiko vermindern, an Grünem Star zu erkranken. Kürzlich wurden zwei Studien aus Australien und den USA mit übereinstimmendem Ergebnis veröffentlicht. Demnach erkrankten Menschen mit einem niedrigeren BMI häufiger an Grünem Star. Und: Die Krankheit schritt bei ihnen schneller voran als bei Menschen mit Normal- oder leichtem Übergewicht.

Grüner Star (Glaukom)

Das Glaukom, auch als Grüner Star bezeichnet, ist eine häufige Augenerkrankung, von der allein in Deutschland mehr als 900.000 Menschen betroffen sind. Unbehandelt droht ihnen ein fortschreitender und irreversibler Verlust des Sehvermögens, der bis zur vollständigen Erblindung führen kann. Mehr dazu lesen Sie hier.

Experte: Grüner Star "nicht mit Schmerzen verbunden"

"Zu einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und dem Glaukom-Risiko gab es bisher widersprüchliche Studienergebnisse", sagt Professor Alexander Schuster von der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde an der Universitätsmedizin Mainz. "Die aktuellen Studien verschieben die Bilanz in Richtung einer möglichen Schutzwirkung, die von normalen bis gering erhöhten BMI-Werten ausgehen könnte", so der Experte. In der Forschung wird vermutet, dass Untergewicht insgesamt anfälliger für Krankheiten mache.

Das Körpergewicht allein sei jedoch kein eindeutiges Indiz. Schließlich spielen laut der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG) bei der Entstehung eines Glaukoms viele Faktoren eine Rolle.

Das Tückische am Glaukom: Es verläuft zunächst symptomlos und kann daher lange Zeit unbemerkt bleiben. "Es ist nicht mit Schmerzen verbunden, und viele Betroffene merken zunächst auch nicht, dass ihr Gesichtsfeld kleiner wird", erklärt Schuster.

Wer eine Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen sollte

Solche Veränderungen werden der DOG zufolge meist erst bei einer augenärztlichen Früherkennungsuntersuchung festgestellt. Diese sollte in regelmäßigen Abständen wahrgenommen werden – unabhängig vom Körpergewicht. Weil das Glaukom-Risiko mit zunehmendem Alter ansteige, werde ein Screening spätestens ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. "Bei Menschen mit Risikofaktoren sollten die Untersuchungen sogar noch früher beginnen", betont Schuster. Dazu zählen etwa:

  • Personen, bei deren Eltern oder Geschwister schon Glaukom-Erkrankungen aufgetreten sind,
  • stark kurzsichtige Menschen mit mehr als vier Dioptrien oder
  • Personen mit dunkler Hautfarbe.

Erhöhter Augeninnendruck als Risikofaktor

Der wichtigste Risikofaktor sei jedoch ein zu hoher Augeninnendruck. Darunter versteht man den Druck, der auf der Augeninnenwand lastet und den Abstand zwischen Linse, Hornhaut und Netzhaut aufrechterhält. Auch hier zeigen sich Symptome meist erst spät.

Betroffene klagen über Augenschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen. Der hohe Augendruck führt zu einer Schwellung der Hornhaut, wodurch Schleier und regenbogenartige Ringe um Lichtquellen wahrgenommen werden. Medikamente, aber auch eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Bewegung und Stressabbau können dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und den Augeninnendruck zu senken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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