t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitGesundheit aktuell

Krankenhausinfektion droht: Diese Orte sind voll mit Keimen


Studie offenbart
Hygiene in Krankenhäusern: Diese Orte sind voll mit Keimen


04.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Oft unterschätztes Risiko: Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland Hunderttausende Menschen mit Krankenhauskeimen.Vergrößern des Bildes
Oft unterschätztes Risiko: Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland Hunderttausende Menschen mit Krankenhauskeimen. (Quelle: Toa55/getty-images-bilder)

Krankenhausinfektionen sind in ganz Europa ein ernst zu nehmendes Problem. Nun wurde untersucht, an welchen Stellen sich die meisten Keime befinden.

Hygiene ist wichtig – vor allem in Krankenhäusern. Denn verbreiten sich dort Bakterien, Viren und Pilze, kann dies für manche Patienten tödlich enden. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) kommt es in Deutschland jährlich zu rund 600.000 sogenannten nosokomialen Infektionen – auch bekannt als Krankenhausinfektionen –, woraus bis zu 20.000 Todesfälle resultieren. Diese werden überwiegend durch harmlose Erreger verursacht, die jedoch bei kranken Patienten zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.

Definition

Unter einer nosokomialen Infektion versteht man eine Übertragung von Krankheitserregern in einer medizinischen Einrichtung (etwa Krankenhaus oder Pflegeanstalt), und zwar 48 Stunden, nachdem der Patient dort aufgenommen wurde.

Studie: Höchste Keimbelastung auf Männertoiletten

Viele Fälle entstehen durch mangelnde Hygiene und könnten verhindert werden, so Wissenschaftler aus Großbritannien. Sie untersuchten Toiletten und Waschräume in drei britischen Krankenhäusern und machten dabei eine bemerkenswerte Entdeckung: Die Krankenhaustoiletten waren trotz etlicher Reinigungsroutinen stark mit Keimen belastet. Die saubersten waren die Damentoiletten, insbesondere die für weibliches Personal. Im Gegensatz dazu zeigten Männertoiletten sowie Unisex- und Behindertentoiletten den höchsten Grad an mikrobieller Verschmutzung.

Zum Ablauf der Studie

Für die Studie nahmen Wissenschaftler Abstriche von zehn verschiedenen Oberflächen aus sechs verschiedenen Toiletten an jedem Krankenhausstandort. Sie analysierten die Keimbelastung von drei hoch gelegenen Oberflächen (Türaufsätze, Ablagen und Lüftungsöffnungen), drei Bodenflächen und vier Oberflächen, die mit der Hand berührt werden (Toilettenspülung, Haltegriff, Wasserhahn und Türgriff).

Prof. Stephanie Dancer, Leiterin der Studie, fasste die Ergebnisse im Gespräch mit "Medscape News UK" recht deutlich zusammen: "Männertoiletten? Was soll ich sagen? Sie sind dreckig." Männer legen demnach nicht so viel Wert auf Hygiene wie Frauen. Dies bestätigen auch Umfrageergebnisse, nach denen Frauen sich nach dem Toilettengang eher die Hände waschen und Seife benutzen als Männer.

Alle Krankenhaustoiletten sollten mit Deckeln ausgestattet sein

Die Wissenschaftler betonen daher, dass Patiententoiletten und insbesondere die für Männer häufiger gereinigt werden sollten. Eine einzige Reinigung pro Tag und gelegentliche Stichproben auf stark frequentierten Stationen seien nicht ausreichend. Außerdem raten sie dringend dazu, alle Krankenhaustoiletten mit Deckeln auszustatten und diese vor dem Spülen zu schließen. Denn beim Spülen der Toilette ohne geschlossenen Deckel könnten viele Krankheitserreger auch auf unerwartete Orte wie Lüftungsschächte, Fußböden und Türaufsätze gelangen.

Ein weiteres Problem stellen Händetrockner dar: "Es gibt Studien, die darauf hindeuten, dass Heißlufttrockner die in der Luft befindlichen Mikroorganismen, einschließlich der Krankheitserreger, stärker verteilen als Papierhandtücher", sagte Dancer. Eine Lösung hierfür könnten Einweg-Papierhandtücher sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel
Themen A bis Z



TelekomCo2 Neutrale Website