Studie offenbart Zusammenhang Was die Anzahl der Zähne mit Ihrem Gewicht zu tun hat
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Je älter ein Mensch wird, desto wahrscheinlicher wird es, dass er Zähne verliert. Und mit dem Zahnverlust steigt offenbar auch das Risiko für Fettleibigkeit.
Das natürliche Gebiss eines Erwachsenen besteht aus 32 Zähnen – vorausgesetzt, alle Weisheitszähne sind vorhanden. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch das Risiko des Zahnverlustes.
Nun machten US-Forscher folgende Entdeckung: Je weniger eigene Zähne ein Mensch noch hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Fettleibigkeit. Sie analysierten dazu die Krankenakten von 1.765 Erwachsenen im Alter zwischen 65 und 89 Jahren. Sie alle wurden zwischen 2016 und 2022 an der Rutgers School of Dental Medicine behandelt.
21 Zähne für funktionales Kauen
Fast 73 Prozent der Teilnehmer waren entweder übergewichtig oder sogar fettleibig, gemessen nach dem sogenannten Body-Mass-Index (BMI).
- Was Sie über den BMI wissen sollten und wie hoch Ihr Wert ist, lesen Sie hier.
Im Mittel hatten die Patienten noch 20 Zähne. Für ein funktionales Kauen ist jedoch eine Anzahl von 21 nötig. Und genau mit diesem Wert konnten die Patienten auch am besten ein gesundes Körpergewicht halten.
Jeder Zahn, der zusätzlich fehlte, erhöhte die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht und Fettleibigkeit um zwei Prozent. Fehlten gegenüberliegende Backenzähne, stieg die Wahrscheinlichkeit sogar auf sieben Prozent.
Gesunde Lebensmittel häufig schwer zu essen
Die Erklärung der Forscher: "Viele gesunde Lebensmittel, insbesondere rohes Obst und Gemüse, sind schwer zu essen, wenn man kein funktionsfähiges Gebiss hat", so Studienautorin Rena Zelig. "Eine mögliche Erklärung ist, dass Menschen, insbesondere ältere Erwachsene, denen Zähne fehlen und die Schwierigkeiten beim Kauen haben, anfangen, Lebensmittel zu essen, die leichter zu essen, aber weniger gesund sind, wie Kartoffelbrei, Kekse oder Donuts. Diese Lebensmittel enthalten normalerweise mehr Kalorien, Fett und Zucker, was zu einer Gewichtszunahme führt."
Für die Zahnärzte leitet Zelig eine Empfehlung ab: "Zahnärzte könnten das Problem möglicherweise verringern, indem sie Patienten erklären, wie sie gesündere Nahrungsmittel durch Schälen, Schneiden, Kochen oder Mixen leichter essen können. Gemüse kann man zu einer Suppe oder einem Eintopf hinzufügen und Obst zu einem Smoothie oder einem Parfait."
Vorangegangene Studien hatten bereits ergeben, dass eine schlechte Zahngesundheit auch mit anderen körperlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmten Krebsarten einhergeht.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Gerodontology: "Dentition and weight status in community-dwelling older adults" (11. März 2024, englisch)
- Rutgers: "Rutgers Health Researchers Link Tooth Loss to Increased Obesity Risk" (25. Juni 2024, englisch)