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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Eine Ernährungsmedizinerin klärt auf Dschungelcamp: Wie schlimm ist das Ekel-Essen wirklich?
Das Dschungelcamp ist bekannt für die Prüfungen, bei denen die Promis eklige Gerichte essen müssen. Aber kann das gefährlich sein? Eine Expertin klärt auf.
Zu den Lieblingsmomenten vieler Fans von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" gehören die fiesen Dschungelprüfungen. Dabei zusehen, wie das vorher noch zickende TV-Sternchen für einen Stern (der eine Portion Essen bedeutet) einen Becher Stiersperma auf Ex trinkt, ruft bei vielen Zuschauern vor allem eine Emotion hervor: Schadenfreude.
Doch unterhalten uns die Promis im Dschungelcamp auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit und Geschmacksknospen? Ist es möglicherweise sogar gefährlich, Schweinepenis, Ziegenanus und Krokodilaugen zu essen? t-online hat sich mit einer Ernährungsmedizinerin darüber unterhalten – und RTL auf den Zahn gefühlt.
Dschungelcamp: Ist das Essen in den Prüfungen überhaupt echt?
Eine Frage, die sich Fans bezüglich der Essensprüfungen immer wieder stellen: Sind die angebotenen Gerichte überhaupt echt – oder trickst der Sender? RTL bestätigt auf Anfrage von t-online: "Alle Speisen, die in den Dschungelprüfungen zum Einsatz kommen, sind echt." Es gebe ein spezielles Team, das das Essen für die Dschungelprüfungen zubereitet.
Allerdings gibt der Sender auch zu, dass die Speisen vielleicht nicht ganz so eklig schmecken, wie sie anmuten. Wie RTL gegenüber t-online erklärte, werde "das Essen so lange gekocht, bis es verzehrbar für die Stars ist." Und weiter: "Einige flüssige Speisen werden aus Gründen der Trinkbarkeit verdünnt."
Das sagt eine Ernährungsmedizinerin zum Dschungel-Essen
Vielleicht schmeckt das Essen in den Prüfungen also gar nicht so schlimm – aber ist es ungesund? Fakt ist: Wenn die Speisen abgekocht sind, besteht zumindest nicht mehr die Gefahr von Keimen. Aber wie sieht es mit dem Blut und Urin aus, den die Dschungelstars trinken müssen?
Laut Ernährungsmedizinerin Daniela Kielkowski ist das unbedenklich – wenn die Körperflüssigkeiten von gesunden Tieren stammen. Urin könne man beispielsweise abkochen oder durch eine Membran filtern, ähnlich verhält es sich bei Blut: "So wird ja auch die berühmte Blutwurst hergestellt." Zudem könne man Blut oder Urin stark verdünnen. Das bestätigte RTL gegenüber t-online bereits.
Das größte Problem ist der Kopf
Auch bei dem (gekochten) Fleisch und anderen Körperteilen hat Kielkowksi keine gesundheitlichen Bedenken – im Gegenteil. Die Dschungelcamp-Teilnehmer bekommen nur sehr begrenzte Essensrationen – da sind Fleisch oder Insekten eine willkommene Quelle für Proteine, Nährstoffe und Vitamine.
Das größte Problem bei den Prüfungen sieht Kielkowksi nicht bei den aufgetischten Speisen – sondern in der psychologischen Komponente. "Meistens ist die Vorstellung dessen, was man dort essen muss, so abstoßend, dass man sich übergeben muss." Dazu komme auch noch die Konsistenz bestimmter Gerichte, wie etwa Augen. Kielkowksi: "Es ist halt eklig."
Die Ernährungsexpertin selbst würde bei der Dschungelprüfung ganz einfach vorgehen und sich "die Ohren und die Augen zuhalten." Denn "in dem Augenblick, wenn sie es sehen oder hören, ist es ja schon verloren."
Wie steht es mit Ihrem Wissen zum Dschungelcamp? Testen Sie es in unserem Quiz!
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Schriftliches Interview mit RTL, 17. Januar 2023
- Telefonisches Interview mit Daniela Kielkowski (Ernährungsmedizinerin), 18. Januar 2023