Umstellung sorgt für Wirbel "Habe kein Geld mehr": Postbank-Kunden verärgert
Die Postbank hat zum Jahreswechsel das Online-Banking umgestellt. Dabei kam es offenbar zu Problemen – viele Kunden reagierten aufgebracht.
Bei der Postbank ist es über den Jahreswechsel zu Einschränkungen im Online-Banking gekommen. Sowohl die Anmeldungen über die App als auch über die Webseite war zwischen dem 30. Dezember um 17 Uhr und dem 2. Januar um 14 Uhr nicht möglich. Das hatte die Bank vorab auf ihrer Website mitgeteilt. Dennoch führten die Einschränkungen bei Kunden zu Frust.
Ein Twitternutzer schrieb etwa: "Wäre gerne an der Sitzung dabei gewesen, wo die IT-Deppen der Postbank beschlossen haben, dass es eine super Idee ist, das Online-Banking und den Bargeldbezug via Automaten über Neujahr für mehrere Tage komplett herunterzufahren."
Der Journalist Paul Gäbler teilte am 31. Dezember einen Screenshot seiner App. Diese zeigte einen Warnhinweis an: "Das Postbank Mobile-Banking steht wegen Wartungsarbeiten bis zum 02.01.2023 nicht zur Verfügung. Bitte versuchen Sie es dann erneut."
Der Grund: Die Postbank hat über den Jahreswechsel Daten von insgesamt vier Millionen Kunden auf eine andere Plattform übertragen. Derzeit werden die IT-Systeme von Postbank und Deutscher Bank verschmolzen, die Umstellung über Neujahr war die zweite sogenannte Migrationswelle. Eine weitere soll nach Angaben der Postbank im Frühjahr erfolgen. Zudem wurde eine neue Banking-App eingeführt: Die "Postbank App" hat den "Postbank Finanzassistenten" abgelöst. Ein Sprecher der Postbank teilte t-online mit: "Um Kundenauswirkungen so gering wie möglich zu halten, werden Migrationswellen nur zu Feiertagen (bspw. Ostern/Silvester) und/oder Wochenenden durchgeführt."
Probleme auch nach Ende der Umstellung
Wie die Postbank mitteilte, wurden die Einschränkungen am Montag beendet: "Alle Bankanwendungen und Kundenkanäle konnten im Verlaufe des Montags wie geplant öffnen." Auch danach kam es aber offenbar zu Problemen beim Zugang zum Online-Banking. Grund war nach Angaben der Postbank eine "sehr hohe Anzahl von Zugriffen", wie es in einem Hinweis auf der Webseite am Freitagmorgen hieß. Diese Einschränkung habe allerdings nichts mit der Umstellung zu tun, wie ein Sprecher der Bank mitteilte.
Nach Angaben des Sprechers hatte das Problem allerdings nur am Montagnachmittag bestanden, als nach der Umstellung viele Nutzer auf ihre Konten zugreifen wollten. Das sei kurzfristig behoben worden. Es könne jedoch sein, dass der Warnhinweis bei einigen Nutzern erst später von der Webseite verschwunden sei. Mittlerweile erscheint er nicht mehr auf der Webseite.
Derzeit würden sich noch viele Kunden melden, die Fragen zur Umstellung hätten, so die Bank. Denn auch nach dem 2. Januar blieben wohl einiges noch unklar. Der Journalist Emran Feroz etwa schrieb am Mittwoch auf Twitter: "Ich habe übrigens kein Geld mehr, weil mein Postbank-Girokonto dank IT-Umstellung einfach verschwunden ist."
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Ein anderer Nutzer beklagte sich am Dienstag, er könne sein Geschäftskonto nicht mehr einsehen und auch Überweisungen würden nicht mehr funktionieren. "Gerade am Jahresanfang eher suboptimal."
Für dieses Problem gab es nach Angaben der Postbank vom Dienstag eine Zwischenlösung: Vor die Nutzer-ID müssten zwei Gleichzeichen gesetzt werden. Der Nutzer bestätigte die Lösung: Mithilfe dieses Tricks konnte er wieder auf sein Konto zugreifen.
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