Jobs gesichert Traditionsreiches Knorr-Werk soll bestehen bleiben
Das Heilbronner Knorr-Werk stand kurz vor dem Aus. Seit dem 21. Januar befanden sich der Eigentümer Unilever und die Gewerkschaft NGG in Verhandlungen. Nun könnten sich beide Parteien einigen.
Im Streit um die Zukunft des traditionsreichen Knorr-Werks in Heilbronn zeichnet sich eine Einigung ab. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) handelte mit der Deutschland-Spitze des niederländisch-britischen Konsumgüterkonzerns Unilever – zu dem die Marke Knorr gehört – ein Eckpunktepapier mit einer zehnjährigen Standort- und Beschäftigungsgarantie für das Werk aus. Beide Parteien bestätigten am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der "Heilbronner Stimme".
Damit könnten Hunderte Knorr-Mitarbeiter in Heilbronn ihre Jobs behalten. Im Gegenzug sollen die Lohnzuwächse der Beschäftigten künftig deutlich geringer ausfallen; neue Mitarbeiter müssten auf einem schlechteren Gehaltsniveau starten.
Endgültige Zustimmung fehlt noch
Ob die Pläne auch umgesetzt werden, hängt nun allerdings von der endgültigen Zustimmung beider Seiten ab. Die Gewerkschaft NGG will das Paket in einem Mitgliedervotum zur Abstimmung stellen. Auf Arbeitgeberseite muss die globale Konzernspitze zustimmen. Entscheidungen sollten in den nächsten Wochen fallen, hieß es.
Jüngsten Unternehmensangaben zufolge arbeiten im Heilbronner Knorr-Werk und im Lager rund 570 Menschen. Der Betriebsrat sprach zuletzt von insgesamt knapp 700 Mitarbeitern, die einschließlich der Logistiker und einiger kleinerer Segmente dort beschäftigt seien.
Heilbronn ist Knorr-Gründungsstandort. Die Traditionsmarke ist vor allem für Gewürzmischungen und Tütensuppen bekannt. Das Geschäft mit diesen sogenannten Trockenprodukten ist allerdings rückläufig.
- Nachrichtenagentur dpa