Herbstprojektion Bericht: Deutsche Wirtschaft schrumpft schneller als erwartet
Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Wirtschaft bis zum Ende des Jahres weniger wächst, als erwartet. Für 2023 sehen die Prognosen noch trüber aus.
Das wirtschaftliche Wachstum soll bis zum Ende des Jahres in Deutschland nur noch 1,4 Prozent betragen – im Jahr 2023 soll es sogar um 0,4 Prozent schrumpfen. Das geht aus den Eckwerten der Herbstprojektion 2022 hervor, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.
Die Wachstumsprognose für dieses Jahr liegt damit 0,8 Prozentpunkte unter dem in der Frühjahresprojektion angenommenen Wert. In der Projektion aus dem Herbst 2021 war die Bundesregierung sogar noch von 4,1 Prozent Wachstum ausgegangen.
Für das kommende Jahr rechnet die Bundesregierung dann mit einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaft um 0,4 Prozent und zusätzlich auch einer höheren Inflationsrate von 8 Prozent.
Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge erwartet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für das kommende Jahr in Deutschland eine Rezession und anhaltend hohe Inflation – aber nur einen geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote steigt demnach von 5,2 Prozent in diesem Jahr auf 5,4 Prozent im Jahr 2023. Die Konsumausgaben werden laut der von "Bild" zitierten Prognose aus dem Wirtschaftsministerium um 6,3 Prozent steigen - und somit weniger stark wachsen als das allgemeine Preisniveau.
Vier von fünf Deutschen bewerten die wirtschaftliche Lage hierzulande als "weniger gut" oder gar als schlecht. 80 Prozent gaben dies im am Donnerstag veröffentlichten ARD-"Deutschlandtrend" an - und damit doppelt so viele wie vor der Bundestagswahl im September 2021. Die Bewertung ist demnach so schlecht wie zuletzt 2009 in der Finanz- und Wirtschaftskrise.
- tagesschau.de: Bundesregierung erwartet 2023 Rezession