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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Für Eigentümer und Mieter Hausratversicherung: Was ist versichert?
Die Einrichtung eines Hauses oder einer Wohnung ist teuer. Entsprechend sinnvoll scheint eine Hausratversicherung. Doch wofür zahlt die eigentlich genau?
Wer wissen will, wofür die Hausratversicherung im Schadensfall aufkommt, kann sich dieses schöne Bild einprägen: Man stelle das eigene Haus oder die eigene Wohnung auf den Kopf und alles, was herauspurzelt, ist versichert. Und sogar noch etwas mehr.
"Auch die Einbauküche oder andere befestigte Gegenstände gehören dazu", sagt Kai Fürderer von der Gesellschaft für Qualitätsprüfung t-online. Für ihn gehört die Hausratversicherung zu den Must-haves unter den Versicherungen, gerne sogar in der "Luxusvariante".
Viel Leistung für kleines Geld
"Wenn Sie den Wert von Möbeln, Küche, Teppichen, Fernsehern und anderen technischen Geräten zusammenrechnen, sind Sie schnell bei einem Wert von 20.000 bis 30.000 Euro. Das ist nichts, was der Durchschnittsdeutsche aus der Portokasse zahlt." Der Preis der Versicherung ist dafür vergleichsweise günstig.
In einer Modellrechnung der Stiftung Warentest belief sich der Jahresbeitrag für eine 100-Quadratmeter-Wohnung im zweiten Stock beim günstigsten Angebot auf gerade einmal 52 Euro. Allerdings können zwischen dem preiswertesten und teuersten Angebot für die gleiche Wohnung mehrere hundert Euro liegen.
Der Versicherungsprofi
Kai Fürderer leitet gemeinsam mit seiner Frau Iris die Gesellschaft für Qualitätsprüfung mbH mit Sitz in Herrsching am Ammersee. Die Gesellschaft für Qualitätsprüfung ist eine Gesellschaft, die sich ausschließlich mit der fundierten Qualitätsprüfung auf Basis von anerkannten Qualitätsstandards und Normen beschäftigt.
Elementarschutz mitdenken
Die Versicherer bieten häufig verschiedene Tarife an. Neben der Basisvariante können Kunden auch zu einer umfassenderen Absicherung greifen. Diese heißt dann beispielsweise "Premium", "Komfort" oder "Plus". "Wenn ich mich absichere, würde ich es auch gescheit machen", sagt Fürderer. Für ihn heißt das: unbedingt auch den Elementarschutz mit abdecken.
So spare man sich beispielsweise die Diskussion mit der Versicherung, ob Brandschäden nur dann versichert sind, wenn im Haus eine Kerze umfällt oder auch, wenn im Dach der Blitz einschlägt. Voraussetzung ist allerdings, dass der Versicherer den Elementarschutz in Ihrer Region anbietet. Gerade in Hochwassergebieten ist das oft nicht der Fall.
Auch grobe Fahrlässigkeit mitversichern
"Wann immer es geht, sollte der Elementarschutz Teil der Hausratversicherung sein. Dann zahlen Sie statt 8 Euro vielleicht maximal 16 Euro im Monat, sind aber auch vollumfänglich abgesichert", so der Experte. "Auch grobe Fahrlässigkeit können Sie heute absichern. Da würde ich der Versicherung kein Hintertürchen anbieten."
Wer zudem sogenannte Wertgegenstände besonderer Art besitze, etwa Goldmünzen, Briefmarken oder Gemälde, sollte diese konkret benennen und zusätzlich absichern. "Das gilt vor allem für Gegenstände, bei denen es schwierig ist, den genauen Wert zu ermitteln", sagt Fürderer. "Der ersteigerte erste Tennisschläger von Boris Becker ist für Sammler ein Vermögen wert, die Versicherung will Ihnen für das alte Teil aber womöglich nur ein paar Euro zahlen."
Bei Umzug Ummeldung nicht vergessen
Und noch einen Fallstrick gilt es zu beachten: geänderte Wohnverhältnisse. "Viele versäumen es, sich nach einem Umzug bei der Versicherung umzumelden." Das könne zum Problem werden, wenn etwa die Wohnung größer wird oder man in ein Hochwassergebiet zieht, weiß der Experte: "Schlimmstenfalls leistet die Hausratversicherung dann nicht mehr und Sie haben jahrelang umsonst gezahlt."
- Eigene Recherche
- Gespräch mit Kai Fürderer von der Gesellschaft für Qualitätsprüfung